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DC Universe Online Review


2011-03-15  manuel  11 Likes  0 Kommentare 
Ist man noch ein Superheld, wenn jeder ein Superheld wäre, wie im Mass-Multiplayer-Gekloppe DC Universe Online? Diese Frage könnte man sich bei diesem Spiel durchaus stellen. Aber auch ohne solche philosophische Abschweifungen ist die Story von Sonys neusten Online-Multiplayers schlüssig: Um mal eben eine außerirdische Macht zu bekämpfen, kommt Lex Luthor aus einer düsteren Zukunft mit vom Ultra-Bösewicht Braniac geklauten Superkräften in die Gegenwart zurück, und stattet die Menschen mit den Mächten eines Batmans oder Supermans aus. Diese teilen sich abermals ganz klassisch in gute Helden, die Brainiacs üble Pläne vereiteln sollen, und Schurken, die ihre neuen Kräfte für ihre eigene Weltherrschaft nutzen wollen. Somit erklärt sich das harmonische Gegeneinander der Parteien von ganz alleine.

DC Universe Online
Nachdem das Wälzen dicker Handbücher Gott sei Dank der Vergangenheit angehört, wird man anfangs mit dem Story-Filmchen und einem Tutorial begrüßt, dass in die Handlung integriert wird. Zuvor kommt man aber in den Genuss - und nein, dass ist diesmal wirklich nicht ironisch gemeint - der umfangreichen Charaktererstellung. Zwar kann man sich an den vorhandenen Helden und Schurken dabei orientieren, jedoch macht es einen Heidenspaß, sich durch die zahlreichen Möglichkeiten des Charakterdesigns zu wühlen. Neben Aussehen wählt man beispielsweise auch die Bewegungsart, wobei man zwischen akrobatischem Gehüpfe, Superschnell und Rumgefliege wählen kann. Die Individualität eines jeden Superhelden ist damit Gewiss. Dazu werden kosmetische mit spieltechnische Elemente verknüpft: So wählt man beispielsweise die passende (Nah- oder Fernkampf-)Waffe zum Outfit und stellt mit der jeweiligen Superkraft die Weichen für die Rolle in der Gruppe. So viel sei jetzt schon verraten, dass das klassische Tank-Damagedealer-Heiler-Schema aufgeweicht wird, um man stets über einen kampfkräftigen Charakter verfügt. Reine Supporter gibt es in DC Universe online nicht - wohl weil man auch oft alleine spielt. Doch dazu später. Schon durchs Tutorial klopft man sich als ansehlicher Superheld und muss nicht als graue Maus starten, der "low-level" auf der Stirn steht.

Ein MMOG, dass sowohl aus der üblichen PC-Spielerschaft, als auch aus Playstation-Community besteht, wirft schon Fragen zur Steuerung auf, die für keine Seite benachteiligend sein darf. Wir haben bei der PC-Version sowohl die Tastatur-Maus-Kombi, als auch das Gamepad getestet. Hierzu ein eindeutiges Urteil abzugeben, würde altbekannte Glaubenskriege zwischen PC- und Konsolen-Zocker entfachen. Während Gamepad-Akrobaten selbst durch First-Person-Shooter souverän navigieren, klopfen die PC-Hacker selbst bei Action-Games, die ursprünglich für Konsolen entwickelt wurden, in die Tasten. Da das Gameplay ohnehin einem hack and slay gleich kommt, sind beide Steuerungen zumindest problemlos möglich. Die übliche Nummernleiste mit Kampf-Styles und Zauberkräften ist zwar per Tastatur schneller zu erlernen, aber mit Übung auch auf dem Gamepad durch Tasten-Kombinationen zu beherrschen. Natürlich haben nur PC-Spieler die Wahl, die aus Gewohnheit wohl bei Tastatur und Maus bleiben. Es ist jedoch - wie so vieles - schlicht Geschmacksache.

Wie soll es auch anders sein, tingelt man durch Metropolis und Gotham City mittels Quests. Diese sind abwechslungsreich und mit Vertonung der bekannten Helden gewürzt. Bei den PvP-Servern hat man zusätzlich darauf zu achten, dass man nicht von einem (natürlich höher leveligen) Spieler der Gegenseite umgewalzt wird. Dank Minimap, Achtsamkeit und Superhelden-Speed kann man diesen aber auch oft entkommen. Sofern man nicht durch solche Ablenkungen gestört wird, darf man sich getrost auf die nett geskripteten Questreihen konzentrieren. So darf man beispielsweise Robin aus den Klauen eines Bösewichts befreien, oder Catwoman zur Hilfe eilen. Je nach Seite - also ob Held oder Schurke - sind auch die Quests gestaltet. Entweder retten und helfen oder Unheil stiften und zerstören.

Das Maximal-Level von 30 hat man allerdings schnell erreicht. Und vor allem auch alleine. Was diesem Spiel definitiv fehlt, ist ein System, dass die Spieler für Instanzen oder auch Quests zusammenführt. Schon eine einfache Gruppensuche im Spielmenü wäre eine große Bereicherung gewesen und wird schnell vermisst, nachdem so vieles andere im Spiel einfach passt. Wie zum Beispiel die PvP-Instanzen: Schnell hat man Zugang zu bestimmten Kämpfen, bei denen man mit einem Alter-Ego, z.B. als Robin sich gegen Schurken beweisen darf.

Wie erwartet hat Sony nicht das Mass-Multiplayer-Rad neu erfunden. Natürlich questet man auch hier durch die Gegend, hält sich mit PvM- und PvP-Instanzen bei Laune und fristet so das Superhelden- oder Schurken-Dasein. Für den recht stolzen Anfangspreis von immernoch über 50 Euro bekommt man ein solides, reifes Spiel, dass von Anfang an Spass macht, man aber leider zu viel alleine spielen muss. Sony hat hier definitiv Elemente vergessen, die in der Spielewelt eine Gemeinschaft entstehen lässt. Böse Zungen könnten behaupten, dass hier die Spieler der Playstation ohnehin mit dem Gamepad nicht chatten können, und das Feature Geselligkeit somit vernachlässtigt werden könnte. Jedoch ist für die Dauer-Motivation eines jeden MMOGs neben einer tadellos funktionierenden Spielmechanik eine eingeschweißte Gemeinschaft nötig.

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   Titel DC Universe Online
   Genre Actionspiele
   Release 2011-01-14
   Systeme Windows XP
   Publisher Sony Computer Entertainment
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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