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Das Gespenst von Canterville Review


2012-11-17  Jana  14 Likes  0 Kommentare 
"Wenn's einer holden Maid gelingt, dass sie Sünderlippen zum Beten bringt, wenn ein Kinderauge keine Träne mehr vergießt und der dürre Mandelbaum neu sprießt, wenn die stumme Glocke hell ertönt, dann sind alle ausgesöhnt, dann wird's im ganzen Hause still und Friede kehrt ein auf Canterville."

Dass Romane verfilmt werden, ist nichts neues. Aber leider werden heutzutage oft Romane verfilmt, die als Buch wesentlich mehr hermachen als als Film. Trotzdem - und zum Glück - gibt es auch immer wieder Filme, bei denen diese Buch-Film-Umsetzung hervorragend gelungen ist. Besonders trifft dies aber auch auf ältere Geschichten zu. Aber kann auch die 1996er Verfilmung von Oscar Wilde's "Das Gespenst von Canterville" überzeugen?

Spukt es hier etwa?
Der Physiker Hiram Otis (gespielt von Edward Wiley) bekommt für vier Monate ein lukratives Angebot in Großbritannien. So mietet er für diesen Zeitraum ein altes Schloss und holt seine Familie aus den USA nach England. Die beiden jüngeren Söhne Washington und Adam sowie die Mutter sind von diesem imposanten schloss auch regelrecht begeistert, nur die Teenager-Tochter Virginia (gespielt von Neve Campbell, bekannt durch die TV-Serie "Party of Five" oder die "Scream"-Filme) ist von diesem Umzug auf Zeit so gar nicht begeistert. Viel zu groß und viel zu einsam ist es ihr in diesem kleinen Dorf und auf Schloss Canterville. Und auch ein wenig unheimlich... Denn nachts spukt dort der Geist von Sir Simon (gespielt von Patrick Stewart, der vielen sicherlich aus "Star Trek" bekannt ist) durch die Gänge. Dieses Gespenst soll einst vor 300 Jahren seine Frau ermordet haben und ist seitdem rastlos. Die Ankunft der neuen Hausbewohner passt Sir Simon so gar nicht und so setzt er alles daran, die Familie wieder los zu werden.

Aber so einfach ist das gar nicht! Denn die Jungs sind viel zu frech, um sich großartig verschrecken zu lassen, Virginia geht das Gepolter hauptsächlich einfach nur auf die Nerven und die Eltern bekommen von der Anwesenheit des Gespenstes gar nichts mit, glauben sie doch nicht an Geister. Der Vater ist lediglich genervt von Virginia's Geistergeschichte, denkt er doch, sie lügt um schnell wieder in die USA zurück kehren zu können. Dabei will sie so schnell gar nicht mehr zurück, hat sie doch ein Auge auf den Nachbarn Francis (gespielt von Daniel Betts) geworfen. Also macht sie sich auf den Weg zu dem Gespenst, um mit ihm mal Klartext zu reden...

Tolle Oscar Wilde Verfilmung!
Oscar Wilde - über diesen herausragenden irischen Schriftsteller muss man eigentlich kaum mehr etwas sagen. "Das Gespenst von Canterville" - im Original "The Canterville Ghost" - war seine erste Erzählung, die er im Jahr 1887 schrieb. Die Verfilmung von 1996 weicht ein wenig vom Original ab: Im Original zieht ebenfalls Hiram Otis mit seiner Familie in das Schloss, viele Einzelheiten finden sich auch im Film wieder, einige wurden allerdings verändert.

Im Jahr 1944 wurde "Das Gespenst von Canterville" zum ersten Mal verfilmt. Damals als Komödie, die allerdings auch ein wenig zu Kriegspropaganda-zwecken genutzt wurde. So zieht zum Beispiel nicht die Familie Otis in das Schloss ein, sondern ein amerikanischer Soldat. Wirklich begeistern konnte diese Verfilmung damals nicht. Viele weiter Verfilmungen folgten, keine war jedoch so gut wie diese Version von 1996. Bei dieser Version wurde nämlich eigentlich alles richtig gemacht. Die Schauspieler wurden toll ausgewählt, Neve Campbell spielt die Rolle der Virginia wirklich glaubwürdig. Aber absolut überzeugend ist einfach Patrick Steward als Gespenst. So emotional, so griesgrämig, aber doch auch so einfühlsam und sogar ein bisschen witzig - besser hätte man das Gespenst nicht darstellen können!

Auch die leicht umgewandelte Handlung kann vollkommen überzeugen, die Geschichte ist spannend, aber nicht zu nervenaufreibend, ein bisschen episch und theatralisch, aber eben nicht zu sehr. Die eine oder andere zu lang geratene Stelle gibt es zwar schon, aber im Großen und Ganzen ist "Das Gespenst von Canterville" eine hervorragend gelungene Umsetzung der Oscar Wilde Erzählung. Und auch wenn der Film nun schon einige Jahre auf dem Buckel hat, so kann er sich qualitativ immer noch sehen lassen! Wer solche Erzählungen also mag und diesen Film noch nicht kennt, sollte in jedem Fall zugreifen!

Eine tolle Oscar Wilde Verfilmung! Patrick Steward als Gespenst ist wirklich sehenswert!

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   Titel Das Gespenst von Canterville
   Genre
   Release 2012-10-05
   Systeme
   Publisher Koch Media GmbH - DVD
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 6 Jahren Jahren
   Homepage
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