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Collector Review


2012-06-23  Jana  13 Likes  0 Kommentare 
Fans von Fantasy-Büchern ist der Name Markus Heitz wahrscheinlich längst ein Begriff, hat er doch den Bestseller "Die Zwerge" geschrieben. Nun hat der Autor sich aber mal an ein anderes Metier gewagt und versucht sich im Genre des Science-Fictions. Ob er auch dabei glänzen kann oder ob dies ein Schuss in den Ofen war, haben wir uns angesehen.

Markus Heitz
Markus Heitz ist Erfolg fast schon gewohnt. Hat er doch gleich für seinen ersten Roman schon eine Auszeichnung erhalten. Dieser war im Jahr 2002 "Die Dunkle Zeit 1 - Schatten über Ulldart" und erhielt den Deutschen Phantastik-Preis in der Kategorie Bestes Roman-Debüt National. Diesem ersten Roman folgten fünf weitere aus der Reihe "Ulldart: Die Dunkle Zeit" und drei Romane aus der Reihe " Ulldart: Die Zeit des Neuen". Seinen großen Duchbruch erziele Heitz aber mit seinem Roman "Die Zwerge", sozusagen die deutsche Antwort auf "Die Orks" von Stan Nicholls. Auf "Die Zwerge" folgten "Der Krieg der Zwerge", "Die Rache der Zwerge" und "Das Schicksal der Zwerge", in denen es allesamt um - wer hätte das gedacht - Zwerge ging und die wie andere diverse Romane von Heitz eindeutig in den Fantasy-Bereich einzuordnen sind. Doch auch am Horror- und Science-Fiction-Genre hat sich der Bestseller-Autor versucht, so schrieb er zum Beispiel auch als Gastautor für die Perry Rhodan-Reihe. Nun ist mit "Collector" auch ein recht großer Science-Fiction-Roman von ihm auf dem Markt.

Collector
Einen kurzen Einblick in die Story zu geben, fällt bei diesem Roman wirklich sehr schwer, denn wir haben es hier mit dem Beginn einer neuen Reihe zu tun, so dass in diesem ersten Band vor allem viel Hintergrundwissen vermittelt wird und viele Orte, Rassen und Technologien vorgestellt werden. So viel sei aber doch gesagt: Wie der Titel schon verrät, geht es um die "Collector". Diese sind eine nicht-menschliche Rasse (sprich Außerirdische), die immer mehr Planeten unter ihre Kontrolle bringen und schließlich auch die Menschen "unterwerfen" oder wie es sich besser anhört: unter ihre Obhut nehmen. Was aber genau unter dieser Obhut passiert, kann niemand so genau sagen und genau darum geht es hauptsächlich in diesem Buch: um die Aufklärung, was die Collectors beabsichtigen.

Zugegeben: Das Buch beginnt wirklich spannend. Aber schnell legt sich diese Spannung und artet gar in Langeweile und Verwirrung aus. Heitz hat hier leider extrem übertrieben, indem er in einem einzigen Roman ein ganzes Universum erklären wollte. So reißt er Themen an, die überhaupt nichts mit der Geschichte zu tun haben, erklärt Technologien, die dem Leser im Plot nicht ein einziges Mal begegnen. Natürlich schafft er mit diesen Erläuterungen eine Grundlage für Nachfolger-Bände, allerdings rufen solche Erklärungen beim Leser nicht Neugier hervor, sondern einfach nur die Frage, was zum Teufel das nun hier zu suchen hat. Heitz zeigt außerdem wieder einmal seinen hang dazu, vieles viel zu sehr in die Länge zu ziehen. Schon bei "Die Zwerge" ist negativ aufgefallen, dass Kämpfe viel zu detailliert beschrieben worden sind und genau das macht er auch in "Collectors". Detailliert ist natürlich schön und gut, aber irgendwann kommt eben der Punkt an dem man sich wünscht, dass es nun endlich mit der Story weiter geht und eben nicht mehr seitenlang über eine und dieselbe Schlacht lesen möchte.

Aber nicht nur, dass die Story nicht wirklich voran geht, sie ergibt nach einer Weile auch einfach keinen Sinn mehr und wird konfus. Heitz haut dem Leser zudem noch eine Menge Klischees über die menschliche Rasse um die Ohren, spart sich nicht die Liebesgeschichte am Rande und verwickelt sich mehr oder weniger in Widersprüche. Wer dazu neigt, gewisse Dinge zu hinterfragen, wird hier eine Menge zu tun haben, denn manche Gegebenheiten sind einfach nicht schlüssig und selbst die große Wendung in der Geschichte wird einfach mal nicht erklärt.

Natürlich kann Markus Heitz schreiben, das steht außer Frage, allerdings sind seine Romane schon immer keine allzu leichte Kost gewesen und eben dies ist extrem schwierig, wenn man sich dann in ein Genre begibt, in dem man eigentlich nicht wirklich beheimatet ist. Falls "Collector" wirklich die Grundlage für eine neue, längere Reihe sein soll, dann ist dieser Start leider nach hinten los gegangen und man kann nur hoffen, dass Heitz sich in Zukunft doch lieber weiter dem Fantasy-Bereich widmet, denn dort hat er Glanzleistungen gezeigt, was ihm mit "Collector" leider wirklich nicht gelungen ist.

Ein Fantasy-Bestseller-Autor, der sich an einem anderen Genre versucht. Dies ist leider nach hinten los gegangen und alles was uns vorliegt, ist ein wirrer und langweiliger Versuch, sich dem Science-Fiction zu widmen.

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   Titel Collector
   Genre
   Release
   Systeme
   Publisher Heyne Verlag
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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