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Cavalera Conspiracy - Blunt Force Trauma Review


2011-09-30  DasStampa  16 Likes  0 Kommentare 
Das waren noch Zeiten, wo Brüder durch Dick und Dünn gegangen sind und alles miteinander geteilt haben. So war es auch bei den Cavalera-Brüdern Max und Igor. Ja, die beiden waren zusammen mit ihren alten Band-Kollegen bei Sepultura schon ein magisches Gespann... Musikalischer Natur, versteht sich. Was haben sie die Mengen begeistert und die Stages gerockt. Aber wie so oft im Leben hat alles irgendwann einmal ein Ende, Max verliess Sepultura, gründete Soulfly und Brüderchen Igor blieb als Schießbuden-Bediener bei Sepultura. Es begab sich aber zu einer Zeit, da wurden beide wohl sehnsüchtig. Das gemeinsame Musizieren unterm Weihnachtsbaum reichte ihnen irgendwann nicht mehr aus. Ja, und was macht der versierte Musiker an dieser Stelle? Richtig, er gründet einfach ein Side-Projekt. Und genau diesen Weg sind die Gebrüder Cavalera gegangen - Cavalera Conspiracy war also geboren. In guter alter Thrash-Death-Manier prügeln sich die Blutsverwandten durch die Songs. Unterstützt werden sie dabei von 2 - 3 weiteren festen Musikern sowie auch diversen Gästen. Nun ist also das neue Album auf dem Markt und wir schauen jetzt einmal gemeinsam, ob dieser Rohling doch lieber hätte in den Thrash wandern sollen oder aber sogar als Grabbeigabe taugt. Lest selbst.

Das "B" in Cavalera steht für "brutal"
Alter Schwede, da werden gleich von Beginn an keine Kompromisse eingegangen und ich weiß gleich, was ich hier bin - goldrichtig! Die Double Bases werden einem nur so um die Ohren gehauen. Der Gesang von Max entspringt aus den tiefsten Tiefen seiner Seele. Mit "Warlord" hat das Album einen würdigen Einstand gegeben. Ebenso geht es weiter, wenngleich "Torture" nur 1:52Minuten geht. Manchmal liegt eben in der Kürze die Würze. "Lynch Mob" klingt für den Laien zunächst wie ein epileptischer Anfall inklusive Hustenanfall, aber ich kann die Massen an dieser Stelle beruhigen: Max Cavalera ist in diesem Bezug kerngesund. Der tut auch nichts, der will nur spielen/singen. Aber mal im Ernst: Ziemlich genial, wie der Mann ins Mikro rotzt! "Killing Inside" verspricht der wütenden Tanzmeute zunächst, ruhig zu werden. Aber wer die Jungs kennt, der weiß: Entweder Vollgas, oder gar nicht. Nichts desto trotz ist dies tatsächlich das ruhigste Lied des Albums, wenn man denn von relativer Ruhe sprechen kann.

"Thrasher" ist ein Thrash-Song nach ganz alter Schule, schnell, rotzig und zum Headbangen gemacht. "I Speak Hate" weist sehr gute Gitarren-Riffs auf. Zunächst baut sich Spannung auf, die sich im Laufe des Songs komplett entlädt. Mit "Target" geht es genau so turbulent weiter. Allerdings hat man hierbei arge Schwierigkeiten, Max zu verstehen. Aber mal ehrlich: Wer will das denn auch?! Die Musik spricht für sich. Und jetzt werden wir einmal mehr historisch. Mit Genghis Khan wird nicht etwa der Klassiker der deutschen Band "Dschinghis Khan" gecovert, vielmehr wird ein kurzer geschichtlicher Kontext zum Schrecken der Mongolen hergestellt. "Burn Waco" möchte eine texanische Stadt metallisch in Schutt und Asche legen und "Rasputin" bildet zusammen mit "Blunt Force Trauma" einen krönenden Abschluss.

Selten hat mir das Hören eines Death-Thrash-Albums so viel Freude bereitet. Die Talente aller Musiker der Band sind clever und virtuos umgesetzt und genau das schlägt äußerst positiv auf das Hörvergnügen . Pflichtprogramm!

Geniales Death-Thrash-Album mit System und der Garantie für blaue Flecken im Pogo-Herd bzw. Nackenschmerzen im Moshpit!

Punktewertung

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   Titel Blunt Force Trauma (Digipak)
   Genre
   Release 2011-03-25
   Systeme
   Publisher Roadrunner Records (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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