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Black September - The Forbidden Gates Beyond Review


2011-06-13  DasStampa  11 Likes  0 Kommentare 
Die historisch Gebildeten unter uns müssen bei dem Namen der Band unweigerlich an eine palästinische Militärorganisation denken, die am Massaker bei den olympischen Spielen 1972 in München beteiligt waren. Dieses Scheibchen gepresster Kultur hat hiermit allerdings wenig bis gar nichts gemein. Nach diversen Demos und EPs haben die Amis nun schließlich ein Album zurechtgekloppt. Ob das Machwerk nur was für düstere Herbsttage ist oder aber über das ganze Jahr hin Alltagsfähigkeit aufweist, lest ihr hier.

Überrschung auf amerikansch heißt: Jen McMorrow
Ich sitze also auf meinem bereits bekannten Sofa, lausche gespannt den Dingen, die da kommen und muss bei meiner Recherche feststellen: Da singt eine Frau. Allerdings war das Zusammensuchen von Bandmaterial nicht ganz einfach, da sich die MusikerInnen mit Infos zur Band scheinbar bedeckt halten. Selbst im Innenteil des kleinen Cover-Booklets stehen nicht die gesamten Namen und auch auf den Fotos kann lässt nichts vermuten, dass es sich bei der Vokalistin um eine Lady handelt. Ein Fall für den Freud'schen Seelenklempner? Diese Frage soll an dieser Stelle nicht weiter erörtert werden, denn eins steht fest: Mit Black September hat man eine astreine amerikanische Deathmetal-Band. Allerdings kann man hierbei, für dieses Subgenre eigentlich untypisch, die Texte fast noch verstehen. Ob dies nun negativ ist oder positiv ausgelegt werden kann, überlasse ich jedem selbst. Fakt ist jedoch, dass die Texte düster, melancholisch, misanthtopisch und brutal sind. Einfach herrlich!

Von musischen Vokalistinnen und virtuosen Musikern
Insgesamt macht das Album musikalisch ein gutes Bild. Die Double-Base prügelt, als gäbe es kein Morgen. Und die 2 Gitarren scheinen sich gegenseitig an Geschwindigeit überholen zu wollen und suchen Ihresgleichen, aber dabei immer ineinander stimmig. Der Bass stimmt harmonisch mit ein, wenn man bei Death Metal von Harmonie sprechen kann. Es gibt überwiegend sehr schnelle Stücke (zum Beispiel "Creation of Chaos") Ruhigere Tracks sucht man auf dem Album leider vergeblich. Dies tut dem Hörvergnügen allerdings kein Abbruch. Meine persönlichen Favoriten sind "Tyrants" und "Tomb". Diese Lieder haben definitiv das Potential, zu neuen Klassikern zu avancieren. Generell ist es aber so, dass jedes Lied auf dem Album, wie auch so oft, seine eigene Schönheit aufweisen kann und zu überzeugen weiß. Die eine oder andere Ballade wäre vielleicht doch nett gewesen.

35:07
Und auch hier wieder das moderne Mank der Musikindustrie - ein Phänomen. Sieben Tracks sind auf der Scheibe zu Songs zusammengpresst wie die Sardinen in eine Büchse. Wobei die metaphorische Analogie "Wie eine Sardine im Pazifischen Ozean" den Nagel eher auf den Kopf trifft. Denn sieben Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 35:07 Minuten spotten jedem Metalfan und allgemein Menschen, die sich für Musik begeistern. Aber es scheint mittlerweile zur traurigen Tradition zu entwickeln, wenig Songs für viel Geld zu verkaufen. Ich hoffe, dass es bald Menschen gibt, die dem entgegenwirken. Denn sonst sehe ich, gerade für Subgenres, schwarz (und das nicht im positiven Sinne). Naja, wie dem auch sei. Fakt ist: Dieses Album rockt nicht nur, es (Death) metalt. Mit diesem Neologismus lasse ich euch nun allein und empfehle mich und dieses Album. Hoch lebe der Metal!

Death Metal aus den Staaten verspricht immer mal wieder, sehr gut zu werden. Schnell, düster, kompromisslos -diese Band knüpft nahtlos an die Traditionen alter Meister an und darf ohne Schwierigkeiten in die heimische Sammlung integriert werden.

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   Titel The Forbidden Gates Beyond
   Genre
   Release 2011-08-12
   Systeme
   Publisher Prosthetic Records (Sony Music)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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