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Betrayer Review


2014-05-06  Bastion  15 Likes  0 Kommentare 
Meistens werden kleinere Projekte erst ein Hit, wenn sie sich langsam durch Mundpropaganda verbreiten. Bestes Beispiel dafür ist "Minecraft". Bei "Betrayer" war das anders. Hier wurde von den großen Magazinen von einem potenziellen Hit gesprochen, schon allein weil das Entwicklerteam "blackpowder games" aus ehemaligen "Monolith Productions" (F.E.A.R) Mitarbeitern besteht. Warum uns das Spiel dann aber doch etwas enttäuscht hat, klären wir im Test.

Betrayer - Graustufen mit Rotstich
Wer am Anfang auf eine pompöse filmisch inszenierte Einleitung wartet, wird schon das erste Mal enttäuscht werden. Mehr als ein paar wenig aussagende bewegte Bilder bekommen wir nicht zu Gesicht. Danach geht es auch schon ins Spielgeschehen.

Wir sind auf einer unbekannten Insel gestrandet und suchen nun nach Einwohnern bzw. Überlebenden. Doch schon nach ein paar Metern treffen wir auf komische rot angezogene Wesen die uns davon abhalten wollen, weiter vorzudringen. Natürlich lassen wir uns nicht davon abhalten und treffen bald auf ein Dorf, in dem Schauriges vor sich geht.

[caption id="attachment_17893" align="aligncenter" width="300"]Betrayer 04 Mit diesem Schiff sind wir angereist ...[/caption]

Open World trifft First Person Shooter
Ja, ihr habt richtig gelesen. "Betrayer" ist kein linearer Shooter sondern frei begehbar, was bestimmt einige Herzen höher schlagen lässt. Leider können wir aber schon am Anfang verraten, dass die Welt bis auf die Kämpfe und einige wenige Orte ziemlich leer ist. Natürlich gibt es da und dort etwas zu entdecken, jedoch sind diese Stellen sehr dünn gesät und geben nicht mehr her als eine kleine Notiz im Logbuch.

Die Kämpfe gegen die geringe Anzahl an verschiedenen Gegnertypen lässt auch zu wünschen übrig. Letztendlich sind sie zwar nicht leicht, aber sehr eintönig. Das bloße Klettern auf einen Felsen genügt, um manche Gegner mit Fernkampfwaffen ohne Gegenwehr niederzustrecken, weil der KI dafür schlicht und ergreifend die Intelligenz fehlt.

Als Waffen dienen allerhand historische Rüstungsgüter aus dem 19. Jahrhundert. Wir kämpfen also noch mit Vorderlader Gewehren und Pistolen. Im Spiel treffen wir immer wieder auf kleine Verkaufsstände, die ein Unbekannter für uns aufgestellt hat und bei denen wir unsere gesammelten Sachen verkaufen und höherwertige Rüstungen oder Waffen kaufen können. Die verschiedenen Rüstungen verbessern dann Nachladezeiten etc. Wie ihr sehen könnt hat Betrayer auch ein kleines Rollenspielelement.

Was aber am Ende bleibt ist die einzigartige Graustufen Optik und die damit einhergehende Atmosphäre. Die Spielelemente haben wir alle schon irgendwo einmal gesehen und richtig erschrecken (höchstens gruseln) konnte uns das Spiel nicht. Schalten wir die Farbe im Spiel an, dann sieht das Spiel deutlich unspektakulärer aus als es mit Graustufen sein will.

 

[caption id="attachment_17891" align="alignright" width="150"]Betrayer 02 ... sticht sofort ins Auge.[/caption]

[caption id="attachment_17890" align="alignleft" width="150"]Betrayer 01 Der Unterschied ...[/caption]

 

 

 

 

 

 

Grafik und Sound
Wir müssen zugeben, dass wir aufgrund erster Screenshots ziemlich beeindruckt von der Grafik waren. Letztendlich ist sie im Graustufenmodus auch sehr gut, schalten wir aber die Farbe an, dann erscheint uns das Spiel etwas zu steril. Zudem hat uns das starke Kantenflimmern trotz höchster Antialiasing Stufe stark gestört. Positiv erwähnen möchte ich die gute Physiksimulation der Gräser und Bäume bei Windstößen, die haben wir so gut umgesetzt in noch keinem anderen Spiel gesehen.

Leider besitzt das Spiel keine Vertonung (nicht einmal in Englisch) und wir müssen uns durch Textboxen klicken. Das finden wir sehr Schade, weil markante Sprecher zur ansonsten guten Stimmung gepasst hätten. Nichtsdestotrotz sind die weiteren Geräusche aber sehr gut vertont und tragen viel zur stimmigen Atmosphäre (beim Graustufenmodus) bei.

 

 

Insgesamt lebt "Betrayer" von seinem einzigartigen Graustufenmodus. Wer auf soetwas steht und nicht viel Wert auf eine gut erzählte Story legt wird hier sicherlich ein befriedigendes Spiel für zurzeit faire 20€ finden. Allen anderen kann ich keine Empfehlung aussprechen.

Punktewertung

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