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Baby Lou - Fresh Water in a Dirty Glass Review


2011-12-02  Spielemagazin  10 Likes  0 Kommentare 
Es gibt so Fälle, bei denen man merkt, wie falsch Kategoriedenken doch sein kann. Mal ehrlich: Was schiesst dir bei dem Küsntlernamen "Baby Lou" als erstes durch den Kopf? Genau. Ein mit Goldkettchen behangener, korpulenter Rapper, der in seinen Videos diverse "Bitches" popo-wackelnd am Strand vor sich hertreibt. Dieser Eindruck wird allerdings durch das Cover zu "Fresh Water in a Dirty Glass" wiederum torpediert. Weltmusik? Billig-Pop? Wie auch immer: Das Cover ist nicht gerade gelungen. Um nicht zu sagen: Murks. Künstlername, Murks. Cover, Murks. Und nun?

Die Überraschung folgt auf den Fuss...
Doch schon die ersten Takte der CD offenbaren, dass es sich bei "Baby Lou" weniger um den besagten Rapper, sondern vielmehr um eine Punk Rock-Combo handelt, die sich gerne mal progressiv zeigt. In der Tat schlägt die Band Haken wie ein Feldhase und ist sich für keine Überraschung, Wendung oder Taktwechsel zu schade. Erfrischend ist hierbei die Mischung: Phasenweise geht es recht solide, rockig zu Sache, dann wieder tauchen Elemente auf, die auch hartgesottene Musiker auf eine Achterbahnfahrt einladen. Das Stakkato an Breaks und verliebten Gitarrenspielereien ist hörenswert.

Das Herzblut hört man auf jeden Fall heraus, allein was dem Album ein wenig fehlt ist die ganz große Emotion. Es fehlt vielleicht einfach nur ein Hit oder etwas, was man dann auch unter der Dusche wiedergeben könnte. Aber: Das dürfte den Jungs aus Hamburg und Saarbrücken im Moment einfach noch egal sein. Und sie tun gut daran, denn auch wenn das Album in diesem Test so nur auf einen Bronzeaward kommt, haben wir doch starke Hoffnungen, dass sich die Band in den kommenden Jahren einen festen Platz in Deutschlands Punk-Rock Szene erobern wird - hoffentlich dann genauso innovativ und progressiv wie heute, nur eben mit ein bisschen mehr Ohrwurm-Faktor. Und wenn dieser Bandname schon unbedingt bleiben muss, dann bitte ein besseres Cover. Danke.

Tracklist
1. Aqueduct
2. Fresh Water In A Dirty Glass
3. Every Knee Shall Bow
4. Smile For The Camera (Yes Sir)
5. Mr. Woodworm
6. Tennis
7. The Airforce One Is Landing In My Bed
8. Hoist The Sails
9. The Smell Of Plastic / 3649
10. The Future Plan
11. Where Are Those Lifeguards When You Need Them
12. The New Dress
13. The Old Fire


Ungeschliffener Diamant. Man darf gespannt sein, was von "Baby Lou" in den nächsten Jahren so kommt.

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   Titel Fresh Water in a Dirty Glass
   Genre
   Release 2011-10-21
   Systeme
   Publisher 141 Records (New Music Distribution)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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