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Annisokay - Aurora Review

Annisokay leuchtet heller als Aurora!


2021-01-18  Captain  18 Likes  0 Kommentare 
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Ich weiß es noch wie gestern: Devil May Care Tour, 2017, Club Zentral in Stuttgart. Für alle, die mit der Location nix anfangen können: Der Club Zentral ist in Stuttgart ein Konzert-"Tempelchen", welches sich vor allem dadurch auszeichnet, dass es dem Motto "klein, aber fein" gerecht wird. Durch die räumliche Beschränkung breitet sich Schall aber nun eben in ganz besonderer Form aus. Etwas direkter ausgesprochen: Annisokay hat aus jedem Zuschauer die Sch... einzeln rausgeprügelt. Ein Wahnsinnskonzert.

Aurora
Mit "Aurora" präsentieren die Herren Rudi Schwarzer (Gesang/Shouter), Christoph Wieczorek (Gesang/Gitarre), Norbert Kayo (Bass) und Nico Vaeen (Schlagzeug) nun neues Material, insgesamt die fünfte Langrille der Combo. Dem geneigten Fan fällt natürlich auf, dass der einstige Frontmann Dave Grunewald nicht mehr am Start ist, eingefleischtere Genre-Kenner dürften Rudi Schwarzers Engagement aus den Bands Wither und Leave jedoch ebenso wiedererkennen. Der musikalischen Entwicklung der Band hat der Split allerdings keinen Abbruch getan. Federführend für die Produktion ist wie gewohnt Gitarrist und Sänger Christoph Wieczorek (selbst als Musikproduzent im eigenen Tonstudio tätig) und das hilft den roten Faden als Fan und Kenner der Band schnell wieder aufzunehmen. Einen echten "Bruch" gibt es nicht - das halten wir mal fest.

Ansonsten "bummst" (Anm.d.Redaktion: Die Wortwahl bitten wir aufrichtig zu entschuldigen) "Aurora" schon ordentlich, wenn man das mal flapsig auf den Punkt bringen will. Schon der Opener "Like A Parasite" macht die Gehörgänge frei, gefolgt vom kompromisslosen "STFU". Schon hier fällt auf: Annisokay hat nach wie vor Power ohne Ende und dennoch ist der Anteil an melodiösen Glanzpunkten gestiegen. Die Arrangements wirken noch eingängiger, noch etwas abgerundeter als auf den Alben zuvor. Insgesamt lässt sich auch in der Folge diese Entwicklung hin zu mehr Melodien deutlich erkennen. Aber nicht, dass wir uns falsch verstehen: Es "bummst" (Anm.d.Redaktion: Nochmals - Sorry!) schon noch gehörig - Annisokay sind keine Weichspüler geworden - ganz sicher nicht.

Gegründet wurde Annisokay bereits 2007 und gelten seither als eine der talentiertesten deutschen Bands mit internationalem Flair. Die Band spielte bereits erfolgreiche Tourneen in Europa, Großbritannien, Japan und den USA. Mit mehreren Headline Shows in Russland, Weißrussland und der Ukraine erspielte sich die Band eine treue und massiv ansteigende Fangemeinde. Highlights waren dabei Supportshows für PARKWAY DRIVE in ausverkauften Hallen in Moskau und St.Petersburg. Das etablierte Independent Plattenlabel SPV nahm die Band 2014 unter Vertrag und es erschienen drei Studioalben, welche alle den Sprung in die Top 100 der offiziellen deutschen Album Charts schafften. 2018 wechselten ANNISOKAY von SPV zu Arising Empire. Im gleichen Jahr erschien das vierte Studioalbum "Arms", welches mit Platz 26 den bisher höchsten Charteinstieg der Band schaffte.

Annisokay - für mich - nach wie vor - eine der momentan besten Metalcore-Bands aus deutschen Gefilden. Der Longplayer "Aurora" wird diesem Anspruch absolut gerecht und reiht sich nach "The Lucid Dreamer", "Enigmatic Smile", "Devil May Care" und "Arms" nahtlos in das Gesamtkunstwerk ein. Einen Hauch melodiöser als zuvor, aber diese Richtung ist definitiv die richtige. Oder wie ich auch schon sagte: Es bummst! (Anm.d.Redaktion: Es musste ja so kommen).

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