Man nehme: Eine riesige Karte, ein paar Äcker, Bäume, einen Bauernhof, jede Menge schweres landwirtschaftliches Gerät und einen enthusiastischen Spieler. Als Sahnehäubchen verwirklicht Entwickler UIG Entertainment das Ganze in der bisher schönsten Grafik, die einem Simulator je spendiert wurde, denn was auch immer man von dem Agrar Simulator 2012 hält, an der Grafik gibt es nicht viel zu bemängeln.
Und Go für die nächste Arbeiter Simulation.
Den Blaumann über die Schultern geschmissen und rein in den Bauernhofalltag. Ganz ohne Tutorial oder große implizierte Anleitungen wird man vor seinem Bauernhaus ausgesetzt und soll jetzt... ja, was soll man jetzt eigentlich machen? Vorgegeben ist nicht wirklich etwas, den auf der Packung angepriesenen Karrieremodus gibt es auch noch nicht. Also erst einmal schauen, wo man die Traktoren kauft, denn die lassen so manches Männerherz ja bekanntlich höher schlagen. Ok, Valtra gibt es und noch zwei andere Marken, was genau der Traktor kann bleibt schleierhaft, Daten zu den Geräten gibt es nur selten und überschreiten noch seltener die Pferdestärkenangabe. Schlüssel ins Zündschloss, let´s hit the Road! Nachdem der Schlammpfad vor dem Haus zur Landstraße führte, kommt man recht schnell ins nächste Dorf, vorbei an den zukünftigen Besitztümern. Erster Eindruck ist gelungen.
Aller Anfang ist schwer?
Nach der Rundfahrt durch die hübsche Landschaft wieder zu Hause angekommen. Jetzt schauen wir uns mal das Viehzuchtsystem an. Dies ist in ein paar hässliche und extrem umständliche Menüs verpackt. Eingekaufte Tiere werden hier aufgelistet und steigen Tag für Tag im Wert. Die Tiere kann man dann auch wirklich auf dem Hof entdecken. Manche werfen als Nebenprodukt auch Eier, Milch oder Wolle ab, die man separat verkaufen kann. Kleiner Tipp: Alles Humbug! Die einzige Zucht, die sich wirklich lohnt, ist die Rehzucht. Diese verzehnfacht ihren Wert in 10 Tagen. Die meisten anderen Tiere ergeben nur eine Verdoppelung oder etwas mehr. Schnell hat man so seine ersten Millionen in wenigen (vorspulbaren) Tagen erwirtschaftet, ohne auch nur ein Feld bestellt zu haben.
Multimillionär, was nun?
Das mit der Rehzucht investierte Geld kann man nur für einen zweiten Bauernhof, neue Äcker oder neue Erntemaschinen ausgeben. Machen wir das doch, die Anziehungskraft von so einem Mähdrescher ist doch enorm! Also 100.000 dafür hingeblättert und draufgeschwungen. Doch... da ist ja gar kein Feld, das man bebauen kann! Kurz geflucht und wieder in das Traktorkaufmenü geklickt, um Erweiterungen für den Valtra zu kaufen. Ein Pflug, ein Gruber, ein Güllefass, ne Sämaschine - das müsste reichen. Dann noch ein Erntehelfer, der uns den Traktor über das Feld jagt. Jetzt kann man sich erst mal einen Kaffee machen und die Zeitung lesen. Das Bestellen der Felder lässt sich nicht überspringen und geschieht in Echtzeit, also um die anderthalb Stunden pro Feld (je nach Größe).
Mähdrescher FTW!
Jetzt, wo auf dem Feld was gewachsen ist, darf man endlich mit dem Mähdrescher drüber. Das sieht sogar echt gut aus und die Animation des Gerätes zeigt viel Liebe zum Detail. Wieder prahlt die Grafik und beweist, dass sie Platz 1 unter den Simulationen verdient hat. Der Einbruch der Framerate schildert aber auch, dass die Systemanforderungen etwas optimistisch formuliert wurden. Spielt keine Rolle, denn bis man selbst übers Feld heizt, ist man dem Bann des Spiels eh schon lange erlegen.
Simulator einhalb...
Der Agrar Simulator 2012 ist schön anzusehen, hat also hinsichtlich der Grafik den Namen Simulation verdient. Doch die Menüführung, die nicht vorhanden Details, die man über Zuchtvieh, seine Geräte sowie Handelswaren wie Mais, Korn oder ähnliches erfährt, schmälern die vollkommene Bauernhoferfahrung sehr.
Nettes Spiel, das man gut als Geschenk für auf dem Land lebende Verwandte kaufen oder selbst spielen kann, wenn man Simulationen dieser Art mag.
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Titel | Agrar Simulator 2012 |
Genre | Actionspiele |
Release | 2011-11-25 |
Systeme | Windows 7 |
Publisher | Koch Media GmbH |
Altersfreigabe | Freigegeben ab Jahren |
Homepage |
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