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1914 - Shells of Fury Review


2008-09-24  Spielemagazin  5 Likes  0 Kommentare 
"Kapitän, wir haben Sichtkontakt! Auf 120 Grad - ein britischer Schlachtkreuzer!" - "Leutnant, Nottauchen einleiten!" - Der Kreuzer ist glücklicherweise noch 11km entfernt und hat Sie nicht gesichtet. Auf 25m Tiefe abgetaucht nähern Sie sich blind dem Feind, schier unsichtbar und lautlos. Wow, der Covertext klingt auf jeden Fall mal nach einer überaus spannenden U-Boot-Simulation und das auch noch als "Weltweit erste U-Boot-Simulation des 1. Weltkrieges". Über die U-Boote dieser Zeit weiß man auch erstaunlich wenig, Grund genug sich rondomedias "1914 - Shells of Fury" ("Die Schalen des Zorns") mal etwas genauer anzusehen...

Tiefen der Weltmeere
Nach der Installation des Spiels erwartet den Spieler ein recht nüchternes, aber aufgeräumtes Menü, welches uns auch sogleich in die Tiefen der Weltmeere zieht und uns als deutschen U-Boot-Kapitän rekrutiert. In insgesamt 50 Missionen aufgeteilt in 3 Kampagnen müssen wir unser Geschick an Bord eines der 4 zur Auswahl stehenden U-Boote beweisen. Im Hafen stehen Flotten-Petrolboote und die Flottendieselboote UB-I und UC-II. Über diese Kriegsgeräte war mir vor Spielbeginn nicht viel bekannt, aber so bekomme ich auch auch gleich eine Nachhilfestunde in deutscher Kriegsmarinegeschichte. Dabei hält sich das Spiel eng an die historischen Fakten und bringt uns mutigerweise als deutscher Offizier in realitätsnahe Missionen.

Das Besondere am Spiel ist sicherlich der historische Hintergrund, bei dem man sich sichtlich Mühe gemacht hat. Dies beweist auch das beiligende Extra in Form eines Lexikons des ersten Weltkriegs. Wenn man mit seinem Uboot in See gestochen ist gilt es meist bei den ersten Missionen erstmal sein Ziel zu entdecken, ohne selbst entdeckt zu werden. Hier macht sich im Spiel eine Menge Spannung breit, weil man sehr taktisch vorgehen muss, um nicht selbst zur Zielscheibe für andere Kreuzer oder Zerstörer zu werden. Glücklicherweise kann man das Spiel im Realitätsgrad und damit auch in der Schwierigkeit sehr fein einstellen. Hat man sich auf seiner Einsatzkarte erstmal für die taktische Vorgehensweise entschieden, kann man sich auch daran machen Kurs auf den Feind zu nehmen. Insbesondere die Instrumente unter Deck wirken im ersten Moment erdrückend, weil es recht viele sind, aber das kann einen echten Kapitän nicht davon abhalten die Weltmeere zu erkunden.

Will man etwas frische Luft schnappen kann es schnell bedeuten, dass man unter feindlichen Beschuss von Doppeldeckern aus dem ersten Weltkrieg kommt. Da hilft kein Jammern und kein Klagen: Schnell die Position an der Bordkanone eingenommen und dann die eisernen Vögel vom Himmel holen. Dies ist tatsächlich der Action.Anteil am Spiel, denn während der Rest des Spiels sein Hauptaugenmerk auf Taktik und Strategie mit "Stealth-Action" legt kann man bei der Abwehr von Luftangriffen mal richtig die Sau rauslassen.

Grafik und Sound
Während die Spielidee und die Steuerung des Spiels durchaus überzeugen können, gibt es bei der grafischen Umsetzung des Spiels leider Nachholbedarf. Ein Grossteil der Unterwasserszenen wirken klinisch rein, als könnte man das Meerwassen literweise saufen. Kaum Objekte unter Wasser, kein Schmutz, keine Lichter, nichts. Auch die Grafik über dem Meeresspiegel, also die Darstellung der Wellen oder der Flug der Doppeldecker kann nicht gänzlich überzeugen. Die Animationen wirken nicht flüssig, die Kronen der Wellen wirken unrealistisch und platt.

Bei der Hintergrundmusik gibt es hingegen nur wenig auszusetzen, weil sich die orchestrale und recht dramatische Musik prima ins Spielgeschehen einbettet, auch wenn etwas mehr Vielfalt sicherlich nicht geschadet hätte, weil man eben doch recht lange Fahrten mit seinem Uboot unternehmen muss. Immerhin ist alles möglich, inklusive Echtzeitüberfahrt von Frankreich nach England. Die restliche Soundkulisse wie Explosionsgeräusche, Torpedoabschuss, etc. können auch nicht gänzlich überzeugen. Leider...

Während das Spielprinzip insbesondere durch harte historische Fakten gut eingefangen wurde, offenbart das Spiel als Kehrseite der Medaille vor allem im technischen Bereich zwar keine Fehler, repräsentiert aber auch nicht den Standard aktueller Möglichkeiten. So bleibt "1914 - Shells of Fury" eine interessante und unterhaltsame U-Boot-Simulation des 1. Weltkriegs für hartgesottene Strategen. Für Marineexperten könnte das Spiel in jedem Falle etwas sein, für alle anderen sei der Griff zur Demo empfohlen bevor man in See sticht.

Punktewertung

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   Titel 1914 - Shells of Fury (DVD-ROM)
   Genre
   Release 2007-05-07
   Systeme Windows 2000
   Publisher rondomedia GmbH
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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