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Tiny & Big in: Grandpa's Leftovers


2012-05-01  Torsten  9 Likes  0 Kommentare 
Black Pants Studio. ja der Name ist Programm, denn beim Indie-Label findet eine überdimensionierte, schwarze Unterhose seine Verwendung als Firmenlogo. Das sonderbare Firmenmaskottchen hat auf den Ideenreichtum der Entwickler jedoch zum Glück keinen negativen Einfluss, denn mit Tiny & Big Grandpa's Leftovers kommt ein kostengünstiger Geschicklichkeits-Puzzler mit ungewöhnlichem Setting auf den Markt. Wir haben uns einmal die weit voran geschrittene Beta-Fassung des Spiels angeschaut und geben Laut, ob sich ein Kauf im zweiten Quartal des Jahres lohnt.

Großvaters Feinripp
Als Hintergrundgeschichte dient der ewige Disput zwischen Tiny und Big. Bösewicht Big hat nämlich die Unterhose von Tinys Grossvater gestohlen. Ein Erbstück unschätzbaren Werts. Daher macht sich Tiny auf die Suche nach dem feinen Stück, begleitet von seinem treuen Begleiter: Einem Radio. Bevor hier jedoch die Leitungen der hiesigen Nervenheilanstalt überstrapaziert werden (ist sowieso besetzt, hab's mehrfach versucht), die Entwickler sind nicht verrückt, allerhöchstens durchgeknallt. Das Spiel kommt im blockigen Comic-Stil daher, der mit ungewöhnlicher Gestaltung überrascht. Flache Texturen, grobe Ecken und Kanten, das ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Auf jeden Fall ist es mal etwas anderes.

Tinys treuester Begleiter ist sein Oldschool-Radio, dass sich mit Senderrauschen auch mit ihm verständigen kann. Überall in den Level-Abschnitten sind Kassetten verteilt, die sich in das altertümliche Kassettenradio stecken lassen. Dadurch wird der Soundtrack jeweils um einen weiteren Song ergänzt.

Stein, Schere, Rakete?
Auf der Jagd nach Big und der gekaperten Unterhose muss Tiny allerhand Hindernisse überwinden, um zum jeweiligen Level-Ausgang zu gelangen. Wie in einem 3D-Jump´n´run bietet der Protagonist vier Bewegungsrichtungen und einen Sprung. Damit würde er allerdings nicht weit kommen, denn die felsgeschwängerten Wüstenlandschaften weisen gewaltige Lücken auf. Tiny hat daher drei Werkzeuge zur Verfügung. Die linke Maustaste lässt einen in Länge, Ausrichtung und Platzierung beliebig anpassbaren Schnitt ansetzen. Ein Laserstrahl schneidet daraufhin durch den Fels, wie die warme Klinge durch die Butter. Der Rest des Felsens verhält sich physikalisch korrekt, rutscht bei schrägem Winkel beispielsweise von seinem Träger und purzelt zu Boden. Da muss Tiny schon aufpassen, um nicht geplättet zu werden. Benötigt er jedoch einen geraden Schnitt, so dass der Felsen nicht herunter rutschen kann, oder steht ein Felsen senkrecht im Wege, so kommt das zweite Werkzeug Tinys zum Einsatz. Ein Wurfhaken - ausgelöst mit der rechten Maustaste - wird mittels Harpune fest im Fels versenkt, woraufhin unser kantiger Freund - nein, er ist wirklich nicht mit Spongebob verwandt - seine Muskeln spielen lässt. Ein kräftiger Zug und ein abgetrenntes Felsenstück purzelt gen Boden oder der fallusartige Felsen stürzt um und bildet somit eine Brücke oder Treppe. Schwer zugängliche oder verblockte Felsstücke lassen sich mit dem dritten Werkzeug aus dem Weg räumen. Auf Tastendruck der mittleren Maustaste wird ein kleiner Schubkörper abgefeuert, der auf erneutem Tastendruck seine treibende Ladung ausstößt. Damit werden unmanövrierbare Felsbrocken zu Flugkörpern und Hindernisse recht schnell aus dem Weg bugsiert.

Tiny and Big - Grandpa's Leftovers verbindet Geschicklichkeitseinlagen mit Physik-Puzzlen. Die etwas sensible Steuerung ist zwar noch etwas verbesserungswürdig, das Konzept dagegen schon jetzt erfrischend anders. Anders ist auch der Grafik-Stil, der auf den ersten Blick recht billig aussieht, aber auf dem zweiten Blick die Liebe zum Detail und die ganz persönliche Handschrift des Entwickler-Teams entdecken lässt.

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