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Edge of Space


2014-07-22  Spielemagazin  7 Likes  0 Kommentare 
"Handyman Studios" steht hinter dem Indie-RPG, dass sich momentan in einer Open Beta spielen lässt. Dabei sind eure Hauptaufgaben Bauen und Überleben, während ihr euch mit eurem Charakter durch eine feindliche, zufällig generierte 2-D Welt schlagt. Das kommt euch bekannt vor? Kein Wunder, ähnliche Spiele häufen sich und haben dabei meist nur geringe Unterschiede in Grafik und besonders Gameplay. Der Weg zum Erfolg ist lautet deshalb adaptieren und verbessern. Und "Edge of Space" besitzt Potential, das in Zukunft zu erreichen. Aktuell ist die Weltraum-Odyssee leider nur bedingt spielbar.

Das Kratzen an der Oberfläche
Startet ihr "Edge of Space", deutet alles auf Fortschritt. Update-Nachrichten direkt im Launcher, im Startbildschirm ist für das nächste große Update sogar ein Countdown zu sehen. Ihr werdet von einem epischen Soundtrack begrüßt und alles hat den Anschein, als würde der Beta-Titel laufen wie eine geölte Maschine. Der Multiplayer konnte bereits implementiert werden. Das deutet auf ein ausgereiftes Grundspiel hin. Schnell ist der eigene Charakter über einzelne Regler nach dem Baukastenprinzip zusammengestellt. Stolz tauft ihr eure Kreation und gebt noch schnell eurer Welt einen Namen, die dann frisch für euch generiert wird. Alles läuft soweit, aber bevor ihr euch ins wilde Abenteuer stürzen dürft, müsst ihr noch kurz die Schulbank drücken. Ein Tutorial erwartet euch.

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Dieses erklärt euch ausführlich die Steuerung per Tastatur und Maus, die Tastenbelege für Charakter, Inventar, Craftingbildschirm. Danach geht's dann auch direkt an's Bauen! Ihr hebt Datenpakete auf und sobald ihr die verwendet habt, steht euch eine Blaupause für eine Laser-Spitzhacke zur freien Verfügung. Habt ihr die nötigen Materialen gesammelt, drückt ihr im Craftingbildschirm auf die aussagekräftige Schaltfläche "Science!" und schon erblickt euer Laser das Licht der Welt. Erstaunlicherweise ist es hier möglich, Laser-Spitzhacken aus nichts weiter als Stein und Dreck zusammen zu matschen.
Ihr baut eure ersten Ressourcen ab und werdet durch eine Kiste im Tutorial mit einem Jetpack belohnt. Der zieht seine Energie aus der zu Beginn recht spärlichen Energieleiste unter eurer Healthbar, die lädt sich aber schnell wieder auf.
Neue Datenpakete und schon könnt ihr euer erstes, eigenes Gewehr bauen, dazu einen Werfer für haftende Lichtkapseln, die später noch sehr wichtig werden. Nach einem Probekampf ist das Tutorial dann auch schon vorbei und ohne Vorwarnung beamt ihr euch auf einen fremden Planeten. Hier hört der Spaß dann auch schon auf.

Willkommen!
Das ist das Einzige, was der Server nach eurer Ankunft noch ausspuckt, danach ist Funkstille. Und ihr steht da. Während ihr im Tutorial noch Schritt für Schritt an der Hand durch das Spiel geführt wurdet, werdet ihr nach dem Tutorial einfach in die Welt gespuckt und rollt euch hilflos umher. Keine Quests, kein Leitfaden. Wer sich mit Survival-RPGs auskennt, weis, dass der erste nötige Rohstoff eigentlich immer Holz ist. Macht ihr euch auf Erkundungstour, merkt ihr bald, dass das gar nicht so einfach ist. Die Welt besteht nämlich komplett aus Brocken, die irgendwie in der Luft hängen. Halsbrecherisch versucht ihr, euch vom einen auf den anderen Asteroiden zu retten. Einige sind größer, doch irgendwann ist auch da Schluss. Und versucht ihr grade, per Jetpack zum nächsten Ufer zu fliegen, eure Energie macht das aber nicht mit, fallt ihr. Mit Pech fallt ihr tief. Sehr tief und dabei so schnell, dass euer Charakter wortwörtlich Feuer fängt und wie eine Sternschnuppe in den Boden knallt.

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Beim Erkunden hilft es auch nicht, dass ihr euch auf die Nacht nicht wirklich vorbereiten könnt. Der Tag-Nacht-Zyklus ist, treffend ausgedrückt, brutal. Die Nacht bricht einfach herein wie ein Schlag ins Gesicht. Plötzlich ist es stockduster und ihr steht einfach da, verloren wie ein Schlauchboot in der Wüste.

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Insgesamt beinhaltet das Spiel momentan 5 Achievements: 4 habt ihr nach Abschluss des Tutorials erreicht, das Fünfte, wenn ihr auf den Server eines Freundes joint. Dabei listet das Spiel eine Menge Content für den Launch: Mehrere Bosse, Unmengen an Waffen, Rüstungen, selbst Fahrzeuge. Leider bekommt man beim Spielen nicht viel davon mit, das Spiel steht sich oftmals selbst im Weg. Das Erkunden von Höhlensystemen gestaltet sich als schwierig, denn wirklich ALLES ist stockfinster und Licht ist begrenzt. Die Kreaturen in den Höhlen bekommt ihr mit eurer Waffe kaum klein, dabei sind diese grade Mal so groß wie euer Schuh. Für das Bauen einer Laser-Säge benötigt ihr keinen Dreck und Steine, sondern Aluminium und das radioaktive Material Uranium. Kommt ihr dem zu Nahe, blinkt eine Exposure-Anzeige auf. Bleibt ihr zu lange dort, sterbt ihr. Das ist realitätstechnisch sicher klasse, beim Abbauen zu Beginn jedoch eher unpraktisch.

Leider nichts Neues
Es wird offiziell bestätigt, dass in "Edge of Space" exklusiver Content aus dem Genre-Bruder "Terraria" eingebunden wurde. Das kann man nach bereits kurzer Spielzeit bestätigen: Von Entwicklerseite sind einzelne Inhalte gemeint- ich meine leider deutlich mehr. Das Gameplay sowie wie die Grafik ist leider von "innovativ" genauso weit entfernt wie die Welten von "Edge of Space" zur Erde. Grade darüber entscheidet sich aber in diesem Falle die Qualität des Spiels. Fast gleiche Titel sind bereits veröffentlicht und vor allem fertig.

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Dabei mangelt es dem Entwicklerstudio sicher nicht an Potenzial und Kreativität. Besonders Beschreibungen, beispielsweise von Ressourcen oder Gegenständen, fallen durch einen guten Schreibstil und schön eingesetzten Humor auf. Gelingt es, diesen vielleicht durch eine interessante, witzige Story in das Projekt einzuarbeiten, würde es sich auf jeden Fall lohnen, dieses Spiel im Hinterkopf zu behalten. Leider liegen diese Werte bis jetzt noch im Kleinen, nicht im großen Ganzen.

Momentan bietet das Spiel leider keine Inhalte, die man bei ähnlichen Spielen vermisst hätte. Besonders Spielern, denen das Genre neu ist, ist dieser Titel durch fehlende Führung zum tatsächlichen Spielbeginn nur schwer zugänglich- eine Community, an die sich das Spiel dringend richten muss, denn erfahrene Spieler kennen andere und momentan auch bessere Vertreter.
Es sind viele Spiele bekannt, die bereits in der Open Beta überzeugt haben, doch dieses hier hat noch einen langen Weg vor sich. Ein Weg, auf dem die Entwickler vielleicht doch noch der ein oder andere Geistesblitz durchfährt.

Pro
Stetige Entwicklung, die von den Entwicklern stark betont wird

Interessante Launch-Ziele

Großes Potenzial und viel Platz für Verbesserungen

Contra
Möglicherweise zu früh für eine öffentliche Version des Spiels

In vielerlei Hinsicht noch stark ausbaufähig

Momentan praktisch kein positiver Unterschied zu fertigen Titeln des Genres

Wer an "Edge Of Space" interessiert ist, sollte vorerst die Entwicklung des Titels im Auge behalten. Bei der Wertung wurde der Zustand des Spiels berücksichtigt, eine Kaufempfehlung ist es momentan jedoch nicht.

Punktewertung

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