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Ski-World Simulator


2015-03-08  Spielemagazin  15 Likes  0 Kommentare 

Simulationen sind beliebt. So beliebt, dass es mittlerweile für alles eine Simulation gibt. Egal ob Landwirt, Polizei, Ziege.alles bekommt eine Simulation. Und was darf nicht fehlen? Natürlich eine Skipisten-Simulation. In Ski-World Simulator übernehmen wir ein Skigebiet und sollen es mit tollen Pisten und noblen Skihütten aufmöbeln, um so den Wintersportfreunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Eins vorab: dieses Spiel ist sein Geld nicht wert. Wieso, erklären wir euch im Test.


ACHTUNG! Neuer Name, altes Spiel. Der Entwickler/Publisher verkauft hier den "Skigebiets Simulator 2012" unter neuem Namen.



In Ski-World Simulator bekommen wir die Aufgabe, ein Gebiet zu einem riesigen Ski-Imperium aufzubauen. Wir kaufen, Skipisten, Almhütten, Restaurants und Parkplätze. Mithilfe von verschiedenen Fahrzeugen wie etwa Pistenraupen halten wir unsere Skianlage in Stand, räumen umgefallene Bäume aus dem Weg oder schieben Schnee. Nebenbei legen wir Eintrittspreise und Servicegehälter fest und versuchen, unsere Kunden bei Laune zu halten. Nur so garantieren wir unserem Buchhalter schwarze Zahlen. Im Grunde haben wir als eine Wirtschaftssimulation mit Schneesetting. Gerade in Browserspielen ist dieses Genre sehr beliebt. Kann also eigentlich nicht viel schief gehen, oder? Wenn Ihr nur wüsstet!



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Fliegende Tanklastwagen? In den Alpen nichts Neues!

 

Schon im Hauptmenü werden wir mit einem seltsamen Bild begrüßt. Skigebiets Simulator 2012? Nanu? Haben wir uns etwa beim Spielekauf verklickt? Tatsächlich handelt es sich beim "Ski-World Simulator" um den "Skigebietssimulator 2012". Hier wurde einfach nur der Name geändert, im Spiel selber verändert sich nichts. Ok.na dann mal los! Wir werden ins Spiel geworfen und finden uns am Steuer einer Pistenraupe vor. Was genau jetzt zu tun ist, wissen wir nicht. Tutorial, Minimap, Hinweise? Nichts dergleichen möchte uns verraten, was genau wir tun sollen. Nun gut, geben wir einfach mal Gas und schauen, was passiert.

Am oberen Bildschirmrand können wir uns durch hässliche Menüs klicken und finden prompt die Bauoptionen. Wir können Skilifte, Pisten, Almhütten, Restaurants und Parkplätze kaufen. Mit einem simplen Klick erscheint aus dem Nichts eine vorgefertigte Piste, einen Bauplatz dürfen wir selber nicht bestimmen. Alle kaufbaren Gebäude haben ihren festgelegt Platz. Neben dem Bau-Menü finden wir ein Quest-Menü, welches uns verschiedene Aufgaben bietet. So können wir uns aussuchen, ob wir Bäume aus dem Weg räumen oder liegengebliebene LKWs abschleppen. Das war's dann auch schon mit der Aufgabenvielfalt, mehr gibt es nicht wirklich zu tun. Wir übernehmen eine Abschleppmission. Die Dialogbox signalisiert uns, dass wir die Aufgabe übernommen haben. Wie's weitergeht, verrät uns das Spiel nicht.
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Der ganze normale Pistenraupen-Alltag

 

Wie oben angesprochen, gibt es in diesem Simulator keine Karte. Wir müssen mühselig die Kameraansicht mit einem Klick auf das Symbol ändern und bekommen so eine feste Ansicht unseres Skigebietes. Wo genau nun der LKW abgeschleppt werden soll, wird nicht angezeigt. Vielmehr können wir anhand der Aufgabenbeschreibung nur erahnen, wo der LKW liegt. Wir dürfen glücklicherweise die Aufgaben wechseln. Allerdings verschwindet unsere letzte Aufgabe vom Bildschirm. Im Klartext: Wählen wir eine Baum-Mission aus, fällt irgendwo im Gebiet ein Baum um. Wechseln wir danach in eine LKW-Mission, verschwindet der umgefallene Baum und irgendwo erscheint ein LKW. Das ist nicht nur schlechtes Missiondesign, sondern schlechtes Gamedesign.

An dieser Stelle werden wir's kurz machen. Mehr gibt es nicht zu tun. Einen logistischen Aspekt besitzt das Spiel nicht. Wir können Preise erhöhen oder niedriger gestalten. Was genau unsere Kunden anzieht, wissen wir nicht. Es reicht, eine Aufgabe zu beenden, alle Attraktionen zu kaufen, die Preise niedrig zu halten und die angebotenen Tickets auf das Maximum zu setzten. Mit einem Klick auf "nächster Tag" machen wir so Millionen. Und sonst.ist nichts. Ehrlich! Das war der Ski-World Simulator (Skigebietssimulator 2012).
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Leider handelt es sich hier um keinen Schneesturm, sondern um Grafikfehler

 

Fernab vom Gameplay sind Grafik und Sound unterste Schiene. Animationen sind kaum vorhanden, die Texturen sind verwaschen, Die Geräuschkulisse beschränkt sich auf Motorengeräusche und schrecklicher Hintergrundmusik. Zudem ist das Spiel mit unzähligen Bugs und Glitches versehen wie etwa fliegenden Tanklastern, flackernden Texturen oder den Verzicht von jeglichen Grafiken, so das wir uns irgendwann mit einem weißen Bildschirm begnügen müssen. Hier wird bewusste Abzocke am Kunden betrieben. Selbst der Entwickler wusste nicht, wie er solch einen Müll schmackhaft vermarkten sollte. Hier ein Auszug aus der Featureliste:
  • Fahren Sie Pistenraupen
  • Multiplayer über Netzwerk
  • Animierte Skifahrer

Zum Abschluss möchten wir dennoch eine positive Eigenschaft nennen. Klicken wir auf "Spiel beenden", schließt sich das Programm augenblicklich und wir sind wieder auf unserem geliebten Desktop. Ein Tipp von uns an die Entwickler: Bitte nehmt "lässt sich schnell beenden" in die Features-Liste auf.

 

DennisMeineMeinung

Ich habe viel Schund gespielt. Und selbst bei den schlechtesten Spielen findet man zumindest eine Sache, die einen gefällt. Oft sind solche Spiele unfreiwillig komisch oder wissen auf eine spezielle Art zu unterhalten. Anders aber hier.

Ski-World Simulator ist nicht nur bewusste Abzocke am Kunden. Es ist ein Haufen Softwaremüll. Was hier präsentiert wird, ist eine Sauerei. Und Ich kann mir bei besten Willen nicht vorstellen, wie solche Simulationen so erfolgreich sein können. Vielleicht sollte ich meine Arbeit an den Nagel hängen und unter die Skigebietsmanager gehen. Sollte es tatsächlich so einfach sein, bin ich in kürzester Zeit Multimilliardär. Es macht mehr Spaß, dem Gras beim wachsen zuzusehen. Finger weg! .



Bewusste Abzocke, Softwaremüll. FINGER WEG!

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