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Machine Head - Unto the Locust Review


2011-09-30  DasStampa  6 Likes  0 Kommentare 
Das Jahr 2012: Nach Cameron geht die Welt in einem Wust an Naturkatastrophen unter, Möchtegern-Wissenschaftler prophezeihen ebenfalls das Armageddon und, nicht zuletzt, feiern Machine Head 20-jähriges Band-Bestehen. Ja, wer hätte das gedacht, dass die kleinen Racker aus Oakland einmal so erfolgreich Musik machen würden? Dies ist mittlerweile das 7. Studioalben des Quartetts aus Übersee, quasi ein Vorab-Geschenk für lange Treue der Band gegenüber. Die Band zeichnet sich unter anderem durch ein breit gefächertes, oftmals verkanntes Multi-Genre-Talent aus. So lassen sich die Jungs nicht wirklich in eine Schublade stecken (aber wer lässt das auch schon gerne?!). Der Drummer der Band war dieser Diskussion einst überdrüssig und er sagte: Verdammt, wir spielen nicht diesen oder jenen Metal. Wir machen einfach nur Metal! Das, Freunde der gepflegten Haarschüttelkultur, können wir uns mit Fug und Recht auf der Zunge zergehen lassen. Ob dieses neue Machwerk ebenso ein auditives Gourmet darstellt oder aber als maschinistischer Scheiss in die Geschichte eingehen wird, lest ihr hier.

Was nicht passt, wird passend gemacht
Mit "I Am Hell" beginnt der Song ganz besinnlich mit einem Choral. Anschliessend bricht die Hölle auf Erden aus. Knappe acht einhalb Minuten geballte gut strukturierte Metalpower. "Be Still And Know" leitet sich mit Gitarren ein, hinzu kommen Schlagwerk und Gesang. Stimmig, gröhlig, herrlich. Und der Chorus hat Ohrwurmcharakter mit eingängigen Metal-Riffs. "Locust" beginnt ziemlich zwielichtig, aber auch nur, um die Hörerschaft zu verwirren. Was dann nämlich folgt, ist harte metallische Kost, die es zunächst einmal zu verdauen gilt. Lichtblicke hierbei sind immer wieder die verschiedenen Tempi, die jeden einzelnen Song zu etwas besonders Hörbarem werden lassen.

"This Is The End" ist nicht etwa das Ende dieses Albums und auch nicht der Abschied der Band. Nein, es ist vielmehr eine semi-melancholische Bitte, einfach mal komplett auszurasten. Von wegen, wer (aus)rastet, der rostet... Und wieder einmal ein ziemlich hörbarer Chorus, den ich tatsächlich jetzt bereits im Riesen-Choral auf den Festivals dieser Welt hören kann. Nun wird es düster. "The Darkness Within" überrascht zunächst mit klarem Gesang. Allerdings hält dies nicht lange vor, denn wie so oft im Leben verfällt man nur all zu leicht in alte Verhaltenmuster zurück. So auch hier. Wer jetzt noch einmal dekadent speisen möchte, kann dies an dieser Stelle tun, zumindest im auditiven Sinne: "Pearls For Swine" ist brachial und steckt voller Überraschungen. Das letzte Butterstück ist das Flaggschiff des gesamten Albums. Denn der Song wird zunächst von Kindern eingesungen und zwischendrin begleitet. Gänsehautfaktor! Als der Frontmann übernimmt, ist das musikalische Glück nahezu perfekt. Nackenschmerzen dürften bei diesem Track Usus sein.

Dieses Album kann musikalisch auf ganzer Linie überzeugen. Doch auch hier hat die Industrialisierung der Musikbranche einmal mehr zugeschlagen und mit Tracks auf dem Album gegeizt. Wir können nur hoffen, dass es zum Geburtstag im nächsten Jahr die erhoffte Torte anstelle von ein paar guten Keksen gibt.

Solides Sub-Genre übergreifendes Album mit Schwächen in der Anzahl der Tracks und Stärken im Rest.

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   Titel Unto the Locust
   Genre
   Release 2011-09-23
   Systeme
   Publisher Roadrunner Records (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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