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Filme auf Wii Review


2008-09-24  Marc  10 Likes  0 Kommentare 
Nintendos Konsole erfreut sich momentan größter Beliebtheit. So sehr die Wii im spielerischen Bereich den anderen Konsolen voraus sein mag, liegt sie im Multimediasektor zurück: Sie spielt keine Filme ab! Um diese Funktion zu ermöglichen, haben die Entwickler von x-oom ein Programm entwickelt, mit dem sich Videodateien umwandeln und auf eine gewöhnliche SD-Speicherkarte für die Wii übertragen lassen. Das Zauberwort heißt "Motion JPEG". MJPEG-Dateien sind Videodateien, die aus vielen einzelnen JPEG-Bildern zusammengesetzt sind. Diese können von der Wii abgespielt werden.

Wii geht das?

Wer die Wii in ein Multimediazentrum verwandeln will, braucht selbstverständlich einen PC, eine SD-Karte (bestenfalls 2 GB) und einen entsprechenden Kartenleser für den Rechner. Auf der Wii muss das erste Systemupdate über das Internet installiert sein, damit der Kartenslot aktiviert ist. Die Installation verlangt den Download des DivX-Codecs aus dem Internet und dauert nicht lang. Handbuchtechnisch ist alles in bester Ordnung. Das kleine Heft klärt uns ausführlich über die Möglichkeiten des Programms auf.

Die Oberfläche von "Filme auf Wii" ist vorbildlich aufgeräumt und präsentiert drei Buttons: "DVD > Wii", "FILE > Wii" und den Expertenmodus. In den einfachen Modi beschränkt sich die Auswahl auf die wichtigsten Optionen wie Quell- und Zieldatei oder Ausgabequalität. Im Expertenmodus stehen dem Anwender zahlreiche Einstellungen offen. Gehen wir mal die Features durch:

Die Software wandelt uns DVD, SVCD, VCD, DivX, AVI, WMV und MPEG in das Wii-kompatible MJPEG-Format um. Sind die Quelldateien auf einer DVD, kann "Filme auf Wii" diese rippen. Dies ist natürlich nur bei DVDs ohne Kopierschutz möglich. Untertitel werden vom Programm mit umgewandelt. Im Expertenmodus können die Dateien in einem Storyboard arrangiert werden. x-oom hat sogar ein simples Videoschnitt-Werkzeug mit an Bord gepackt. Damit lässt sich immerhin der Start- und Endpunkt eines Videos verändern.

Beim Konvertieren müssen wir angeben, wie groß unsere SD-Karte ist. "Filme auf Wii" wandelt die Quelldatei dann mit bestmöglicher Komprimierung um. Wenn nötig, kann ein Film auch in einzelne Sequenzen aufgeteilt werden, von denen jeweils eine auf die Karte passt. Der Anwender kann selbst bestimmen, ob die fertigen Dateien auf die Speicherkarte kommen oder auf der Festplatte abgelegt werden sollen. "Filme auf Wii" ist somit auch ein allgemeines Konvertierungsprogramm.

Wii sieht's aus?

Die von "Filme auf Wii" umgewandelten Videos lassen sich im Fotokanal der Wii ansehen. Eine Motion JPEG-Datei besteht wie gesagt aus vielen Einzelbildern. Die Videofunktionen von Digitalkameras nehmen häufig im MJPEG-Format auf. Je höher die Bildqualität ist, desto größer wird die Datei. Es gibt weitaus bessere Wege, bewegte Bilder zu speichern. Beim DivX-Codec werden zum Beispiel nur Bildveränderungen gespeichert. Ein MJPEG-Video einer TV-Serie wird eine 2 GB große SD-Karte voll auslasten. Dass wir die Wii in ein Heimkino verwandeln können, wie es die Verpackung vollmundig verspricht, ist vielleicht etwas übertrieben.

Wii-so, weshalb, warum?

Schon mehrmals haben Mitarbeiter von Nintendo vor der Presse ein DVD-Update für die Wii in Aussicht gestellt. Per Internet-Update soll die Wii dann in der Lage sein, gekaufte DVDs abzuspielen. "Filme auf Wii" wäre dann überflüssig. Noch ist es aber nicht so weit, weswegen der Umweg über die SD-Karte durchaus in Betracht gezogen werden kann. Ein Blick auf die Kompatibilitätsliste auf der Internetseite von Nintendo (http://wii.nintendo.de/6795.html) zeigt, dass die maximale Kapazität der unterstützten Speicherkarten bei zwei Gigabyte liegt. Viel ist das im Hinblick auf die bekanntlich großen Filmdateien nicht. Ein weiteres Gegenargument für den Kauf einer Konvertersoftware sind die kostenfreien Videokonverter aus dem Internet, die ebenfalls MJPEG-Dateien erzeugen können. Kostenpflichtige Konkurrenzprodukte wie das "Wii-Studio" von SAD liefern mehr Umfang für den gleichen Preis.

Mit "Filme auf Wii" wird Nintendos Konsole für knapp 20 Euro um eine fragwürdige SD-Filmoption bereichert. Da Nintendo nur Karten mit maximal zwei GB Speicherplatz auf der Kompatibilitätsliste stehen hat, sind die Möglichkeiten ziemlich begrenzt. Die Programmoberfläche macht das Arbeiten einfach und die Ergebnisse sind im Rahmen der technischen Begrenzungen in Ordnung. Ob man bei dem nötigen Aufwand die Filme nicht gleich auf dem Rechner anschaut, ist eine lohnenswerte Überlegung.

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