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Wolfenstein: The New Order Review

Nazi go home!


2014-06-11  Bastion  11 Likes  0 Kommentare 
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Mit "Wolfenstein: The New Order" wagt "Bethesda" und "Machine Games" die Wiederbelebung einer Legende, nachdem der erste Versuch mit "Wolfenstein" im Jahre 2009 eher missglückt war und ein mittelmäßiges Spiel hinterließ. Trotz des sehr beliebten "Enemy Territory" (einer Mehrspieler-Auskopplung eines in Deutschland indizierten Spieles) belässt man es beim neuesten Ableger beim Einzelspielermodus. Ob dem schwedischen Entwicklerstudio dabei ein gutes Spiel gelungen ist, werden wir nun herausfinden.

Nazi go home!
"Wolfenstein: The New Order" ist eine Dystropie des Zweiten Weltkrieges. Nicht Amerikaner, Briten und Sowjets haben den Krieg gewonnen, sondern die Deutschen, welche fast jeden Landstrich der Erde unter ihre Kontrolle gebracht haben. Grundlage dafür sind Wunderwaffen. Die Baupläne dafür entstammen einer alten Untergrundorganisation, welche den Nazis in die Hände gefallen sind. Wie auch in den Vorgängern ist auch in "The New Order" Okkultismus und etwas Überzeichnung der tatsächlichen geschichtlichen Ereignisse dauerhaft präsent.

Am Anfang des Spiels finden wir uns bei der Belagerung einer Festung wieder. Unser Protagonist (B. J. Blazkowicz) und die Reste der amerikanischen Armee bäumen sich das letzte Mal auf, um die Nazis zu besiegen. Der Angriff schlägt aber Fehl und unser Held wird schwer am Kopf verwundet. Daraufhin wird er in eine Nervenklinik in Polen gebracht, wo er etliche Jahre vor sich hin lebt und die Außenwelt an ihm vorbeigeht. Im Jahr 1960 kommt er jedoch wieder zu Bewusstsein, bricht aus der Klinik aus und schließt sich dem Widerstand an. Blazkowicz geht also wieder seiner angestammten Arbeit nach ...

Wolfenstein: The New Order
Angekommen beim Widerstand treffen wir eine Person aus dem quasi-Vorgänger von 2009. Trotzdem muss man sich aber nicht durch "Wolfenstein" quälen, denn die wichtigsten Verbindungen werden erläutert.

Anders als zum Beispiel in "Call of Duty" ist das Spiel weniger linear aufgebaut. "The New Order" lässt gewisse Freiräume und Handlungsspielräume, sowohl in den Levels als auch zwischendurch bei der Lagebesprechung im Hauptquartier. Nutzen können wir diese Atempausen um versteckte Gegenstände, Audiologs oder Schriftstücke finden, welche widerum Achievements und Hintergrundinformationen preisgeben.

Weiterhin können wir auch den Großteil der Levels durch Schleichen und Meucheln bestreiten. Wir müssen also nicht dauerhaft in Rambo Manier durch die Gänge sprinten und alles, was annähernd feindlich aussieht niedermähen. Motivation dafür bietet das kleine Levelsystem, welches durch besondere Kills, Aktionen oder Waffeneinsätze Verbesserungen für Blazkowicz oder Waffen freischaltet. So wird unsere Klinge zum Beispiel immer schäfer und damit tödlicher, je mehr Kehlen wir mit ihr durchtrennen.

Spielmechanisch hat das Spiel die Prinzipien der 90er beibehalten. Eine automatische Heilfunktion gibt es nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz und ansonsten müssen Panzerung, Gesundheit und Munition manuell aufgehoben werden. Natürlich führt dies zu einem vorsichtigeren Vorgehen, verleitet uns aber auch dazu, die Bodentexturen länger zu betrachten als uns eigentlich lieb ist. Wenigstens die Munition könnte Blazkowicz doch im Vorbeigehen automatisch mitnehmen, oder? Einzig an dieser Stelle empfinde ich das Spiel etwas zu altmodisch, ansonsten bringt es aber viele Mechaniken mit sich, die wir (leider?) durch streng lineare First Person-Shooter schon lange überwunden geglaubt haben.

Technik
Angetrieben durch die "idTech 5"-Engine von "id Software" sieht Wolfenstein sehr gut aus. Gefallen haben uns besonders die abwechslungsreichen und detaillierten Schauplätze, welche wir vorher nur bei den Spielen der "Metro-Reihe" bewundern durften. Negativ anmerken möchten wir die manchmal sichtbar nachladenden Texturen sowie die etwas steifen Animationen (besonders Gesicht). Insgesamt hinterlässt "Wolfenstein: The New Order" grafisch aber einen sehr guten Eindruck.

Ebenfalls sehr gut gelungen ist die musikalische Ausgestaltung. Dabei meine ich weniger die Waffen- und Umgebungssounds, sondern eher die deutsche Synchronisation. Diese ist nämlich außerordentlich gut gelungen. Ich persönlich würde gegen das englische Original nicht tauschen wollen. Ebenfalls bemerkenswert ist der umfangreiche Soundtrack, bei denen auf deutsch im Stil des Jazz verschiedene Themen der 60er Jahre gesungen werden.

Aber: Wir müssen euch leider mitteilen, dass "Wolfenstein: The New Order" in Deutschland teilweise geschnitten wurde. Es fehlen Hakenkreuze und auch der Ausdruck "Nazi" wurde in der Audioausgabe durch "das Regime" ersetzt. Die teilweise sehr extreme Gewaltdarstellung wurde aber nicht angetastet.

 

Alles in Allem feiert "Machine Games" mit "Wolfenstein: The New Order" einen gelungenen Einstand. Die Grundstimmung wurde dabei perfekt aufgegriffen und die Geschichte nachvollziehbar weitergesponnen. Insgesamt ein Muss für jeden Ego-Shooter Fan von atmosphärischen Einzelspielerabhandlungen.

Punktewertung

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   Titel Wolfenstein: The New Order
   Genre
   Release
   Systeme Windows 7
   Publisher Bethesda
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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