Ultravox – The Collection (Deluxe Edition) Review

Ein kraftvolles Zeitdokument, das vier Jahrzehnte Ultravox neu erstrahlen lässt

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23.12.2025  Jacqueline  0 Likes  0 Kommentare 

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Die Geschichte von Ultravox ist voller ikonischer Melodien, kühner Synth-Landschaften und diesem ganz besonderen Gefühl, dass Popmusik auch Kunst sein darf. Mit der The Collection – Deluxe Edition öffnet die Band nun ihr Archiv so weit wie selten zuvor und liefert ein monumentales Werk ab, das Fans wie Neueinsteiger gleichermaßen anspricht. Die 4CD/2BD-Box, flankiert von Vinyl-Varianten und einer erweiterten CD-Ausgabe, zeigt Ultravox im Panorama – von ihren größten Hits bis hin zu bislang ungehörten Versionen, B-Seiten und seltenen Live-Aufzeichnungen. Und ganz ehrlich: dieses Paket erzählt die Geschichte der Band auf eine Weise, wie es kein einzelnes Album je könnte.

Ein Monument des Synthpop – und eine Hommage an vier prägende Jahre
Die Grundlage dieser Edition bildet das ursprüngliche „The Collection“ von 1984, das damals schon als nahezu perfekte Werkschau der Jahre 1980 bis 1984 gefeiert wurde. Stücke wie „Vienna“, „Dancing with Tears in My Eyes“, „Hymn“ oder „The Voice“ sind längst Teil der Popkultur geworden – groß, dramatisch, emotional und zugleich empfindsam. Auch heute wirken sie erstaunlich frisch. Vielleicht liegt es daran, dass Ultravox nie nur den Sound ihrer Zeit reproduzierten, sondern ihn aktiv formten.

Die Deluxe Edition baut dieses Fundament massiv aus: eine zweite Compilation bringt Singles, alternative Fassungen und unveröffentlichtes Material von 1986 bis 2024 zusammen. Man bekommt nicht nur ein Best-of, sondern ein vielschichtiges Archivgefühl. Die Tracks zeigen unterschiedliche Schaffensphasen, in denen sich die Band weiterentwickelte, ohne ihre DNA zu verlieren.

Neue Mixe, neue Perspektiven – und echte Überraschungen
Besonders spannend ist die dritte CD mit komplett neuen 12"-Extended Versions, die unter anderem von Midge Ure, Steven Wilson und Blank & Jones gemischt wurden. Diese Neuinterpretationen wirken nicht wie künstliche Eingriffe, sondern wie ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Energie der Achtziger trifft auf modernes Sounddesign – ein Balanceakt, der erstaunlich gut gelingt. „Hymn“ oder „Sleepwalk“ bekommen dadurch eine neue Tiefe, während „Love’s Great Adventure“ in der Reconstruction-Version regelrecht aufblüht.

Auch die B-Seiten-Kollektion ist ein kleines Juwel. Viele dieser Stücke tragen eine experimentelle Handschrift, die zeigt, wie neugierig Ultravox abseits ihrer großen Hits arbeiteten. Songs wie „Passionate Reply“ oder „Alles Klar“ verdeutlichen, wie viel Mut und Vielschichtigkeit im Katalog steckt. Einige Instrumentalstücke wiederum erklingen wie atmosphärische Skizzen, die ein Gefühl für den kreativen Prozess vermitteln.

Ein audiovisuelles Gesamterlebnis für Fans
Die beiden Blu-ray-Discs erweitern das Deluxe-Paket zu einem echten Gesamterlebnis. Mehr als vier Stunden Material – Promo-Videos, BBC-Auftritte, Live-Sessions – lassen die Ära lebendig werden. Man spürt förmlich, wie Ultravox mit visuellen Mitteln experimentierten und ihren Look genauso sorgfältig entwickelten wie ihren Sound. Das macht diese Edition nicht nur zu einer musikalischen, sondern auch zu einer kulturellen Reise.

Wunderschön zudem: Die Box ist auf 5.000 Einheiten limitiert, inklusive zweier Booklets mit Fotos, Artwork und Texten, die bislang nicht veröffentlicht waren. Man hält etwas in der Hand, das bewusst gestaltet wurde – ein echtes Sammlerstück.

Klangqualität und Remaster: Detailverliebt, aber respektvoll
Die neuen Remaster – egal ob auf CD oder dem halbspeed-geschnittenen Doppel-Vinyl – überzeugen. Der Sound wirkt klarer, offener, aber nie übermäßig modernisiert. Die ursprüngliche Ästhetik bleibt intakt. Gerade „Vienna“ profitiert von diesem Feinschliff, ohne seine ikonische Melancholie zu verlieren. Und „Reap the Wild Wind“ zeigt eindrucksvoll, wie dynamisch die Band im Studio aufspielte.

Mit der erweiterten 4LP-Box kommen Sammler ebenfalls auf ihre Kosten: austauschbare Frontbilder, hochwertige Pressqualität und ein visuell ansprechendes Packaging runden das Erlebnis ab.

Tracklist

1. Dancing With Tears In My Eyes
2. Hymn
3. The Thin Wall
4. The Voice
5. Vienna
6. Passing Strangers
7. Sleepwalk
8. Reap The Wild Wind
9. All Stood Still
10. Visions In Blue
11. We Came To Dance
12. One Small Day
13. Love’s Great Adventure
14. Lament

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Fazit

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