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Simon the Sorcerer Origins (Switch) Review

Ein Hauch von 90er-Nostalgie weht durch eine neue Fantasy-Welt


2025-10-30  Jacqueline  0 Likes  0 Kommentare 
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Die RĂŒckkehr von Simon war lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig. Nach mehreren missglĂŒckten Versuchen, der Adventure-Reihe neues Leben einzuhauchen, wagt sich Simon the Sorcerer Origins an ein ambitioniertes Prequel – und das mit einer gehörigen Portion Selbstironie. Statt sich krampfhaft neu zu erfinden, greift das Spiel tief in die Schatztruhe klassischer Point-&-Click-Mechaniken und streut genug Humor und Herz ein, um Veteranen und Neulinge gleichermaßen abzuholen.

Simon, der Zauberlehrling wider Willen
Simon ist gerade mal zwölf Jahre alt, rotzfrech wie eh und je, und landet – mal wieder – in einer magischen Parallelwelt, aus der er natĂŒrlich so schnell wie möglich wieder raus will. Dabei begegnet er nicht nur alten Bekannten wie Calypso und Sordid, sondern auch einer Vielzahl neuer Figuren. Die Story dreht sich um die Geheimnisse des „Ersten Zauberers“ – ein durchaus cleverer AufhĂ€nger, um frisches Lore mit vertrauten Elementen zu verbinden.

Besonders schön: Die Macher nehmen sich selbst nicht allzu ernst. Bereits nach dem Prolog kommentiert Simon trocken die Sinnhaftigkeit eines Prequels – ein augenzwinkernder Meta-Moment, der zeigt, wie viel Liebe zum Original in diesem Projekt steckt.

Ein Fest fĂŒr Fans klassischer RĂ€tselkost
Wer Simon the Sorcerer Origins spielt, bekommt genau das, was er erwartet: klassische Inventar-RĂ€tsel mit allerlei schrĂ€gen Kombinationen und einem ordentlichen Schuss Trial & Error. ZaubersprĂŒche, Trank-Rezepte und allerlei verrĂŒckte GegenstĂ€nde im magischen Hut sorgen fĂŒr kreative Knobeleien – manchmal vielleicht etwas zu kreativ, denn nicht jede Lösung ist intuitiv. Manche Abschnitte geraten dadurch unnötig zĂ€h, und eine optionale Hilfefunktion hĂ€tte dem Spiel gutgetan.

Trotzdem: Das RĂ€tseldesign ist in sich schlĂŒssig, bietet genĂŒgend Abwechslung und wird durch neue Mechaniken wie alternative Zauberhut-Versionen angenehm erweitert. Gerade zum Ende hin zieht der Schwierigkeitsgrad an und erfordert durchaus Köpfchen – das werden Genre-Fans zu schĂ€tzen wissen.

Comic statt Pixel – ein neuer Stil mit Licht und Schatten
Grafisch geht Simon the Sorcerer Origins eigene Wege. Statt auf nostalgische Pixelgrafik zu setzen, prĂ€sentiert sich das Spiel im handgezeichneten Comic-Stil mit gelegentlichen Zooms und Nahaufnahmen. Das sorgt fĂŒr Dynamik, kostet aber auch Tempo – die Laufwege ziehen sich gelegentlich wie Kaugummi. Die Charakterdesigns sind zweckmĂ€ĂŸig, aber nicht sonderlich originell. Wer die alten Teile geliebt hat, wird hier vielleicht ein wenig Charme vermissen. FĂŒr neue Spieler ist die Optik jedoch stimmig und modern genug.

Gute Steuerung, solide Technik – aber Luft nach oben
Die Steuerung ist sowohl mit Cursor als auch mit direkter Kontrolle möglich, was ein Pluspunkt fĂŒr Konsolenspieler ist. Die Integration funktioniert ordentlich, auch wenn das Wechseln von Inventar-Objekten manchmal etwas fummelig bleibt. Hotspot-Markierungen helfen, aber der Spielfluss gerĂ€t hier und da ins Stocken.

Technisch bleibt das Spiel stabil, mit wenigen Bugs und flĂŒssiger Performance. Die Vertonung ĂŒberzeugt besonders: Simon wird von seinem Originalsprecher begleitet – in Deutsch wie in Englisch – und viele Nebenfiguren sind sympathisch geschrieben und solide gesprochen.

Kopfzerbrechen mit Charme – aber kein Zauberwunder
Trotz kleiner SchwĂ€chen in PrĂ€sentation und Bedienung schafft es Simon the Sorcerer Origins, das Herz alter Adventure-Fans zu erwĂ€rmen. Die Mischung aus traditionellem RĂ€tseldesign, liebevoller Welt und einem frechen Protagonisten funktioniert – auch wenn die ganz große Magie manchmal ausbleibt.

Das Spiel richtet sich klar an eine Zielgruppe, die mit dem Genre aufgewachsen ist und bereit ist, sich auf ein entschleunigtes Abenteuer einzulassen. FĂŒr Neueinsteiger könnte der Zugang etwas sperrig wirken, aber wer sich einarbeitet, wird mit einem charmanten Ausflug in eine fast vergessene Ära des Gamings belohnt.

Simon the Sorcerer Origins ist ein respektvolles Prequel mit klassischem Adventure-Flair, stimmigem Humor und cleverem RĂ€tseldesign. Es schafft die Gratwanderung zwischen Nostalgie und Moderne erstaunlich gut, ohne sich anzubiedern. Wer Point-&-Click-Adventures mag, wird hier fĂŒndig – auch wenn man sich an der ein oder anderen Stelle an veralteten Designentscheidungen reibt.

Punktewertung

Gameplay
75
Grafik
78
Sound
81
Steuerung
80

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