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Project Motor Racing Review

Power ist nothing without control


28.11.2025  Captain  PC  0 Likes  0 Kommentare 
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Project Motor Racing ist eines dieser Rennspiele, bei denen man sofort spürt: Hier steckt richtig viel Potenzial drin. Grundidee, Umfang, die Fahrzeugklassen, die Streckenanzahl – alles klingt nach einem Traum für Sim-Racer. Doch schon nach den ersten Runden wird klar, warum die Steam-Bewertungen aktuell größtenteils negativ ausfallen. Das Spiel wirkt wie ein Rohdiamant: glänzend an ein paar Stellen, aber insgesamt unsauber geschliffen.

Viel Potenzial, das immer wieder durchblitzt
Die Mischung aus klassischem Motorsport, modernen Hypercars, ikonischen GT-Klassen und einer großen Auswahl an Strecken wirkt auf den ersten Blick wie ein Traum für Racing-Fans. Man spürt, wie viel Herzblut im Konzept steckt: Die Fahrzeugvielfalt ist beeindruckend, die Cockpits schön gestaltet, das Fahrgefühl in vielen Klassen durchaus gelungen. Und es gibt diesen Moment, in dem du eine saubere Runde triffst und plötzlich merkst, dass hier ein Fundament liegt, auf dem etwas Großes wachsen könnte. Doch genau diese Ambition erzeugt auch den größten Kontrast – denn Project Motor Racing wirkt gleichzeitig so, als hätte man sich mehr vorgenommen, als das Spiel aktuell leisten kann.

Spürbar gut gelungen sind einige der Klassiker und Prototypen, die sich auf der Strecke präzise und nachvollziehbar steuern lassen. Wenn der Mazda 787B aufheult oder der alte Porsche 911 sein Heck in einer Kurve leicht versetzt, entsteht echtes Rennfeeling. Auch die modernen GT3- und LMDh-Fahrzeuge klingen kräftig und fühlen sich grundsätzlich solide an. In diesen Momenten merkt man, dass die Entwickler wissen, was Sim-Racer wollen – und vor allem, wie immersiv ein Rennspiel wirken kann, wenn Sound, Fahrgefühl und Präsentation zusammenpassen.

Auch der Karrieremodus ist ein Highlight. Die Idee, einen eigenen Rennstall aufzubauen, Sponsoren zu managen und den Weg über mehrere Serien zu gehen, hat Tiefe und macht motivierend Spaß. Die Entscheidungen rund um Finanzen, Teamstruktur, Serienauswahl und Fahrzeugklassen sorgen dafür, dass Project Motor Racing nicht nur auf der Strecke, sondern auch abseits davon etwas zu sagen hat.

Early Access im Herzen – auch wenn’s nicht draufsteht
So viel Positives es gibt – genauso spürbar sind die Herausforderungen, die noch vor dem Spiel liegen. Obwohl Project Motor Racing offiziell als Vollversion verkauft wird, fühlt es sich spielerisch eher wie ein Early-Access-Titel an. Und das ist gar nicht böse gemeint. Viele Systeme, vom Handling über die KI bis hin zum Menüdesign, wirken unfertig oder inkonsequent. Besonders die Künstliche Intelligenz sorgt häufig für Frust. Viele Überholmanöver gelingen nicht, weil man zu mutig war – sondern weil NPCs komplett hirnlos reagieren.

Was das Fahrgefühl betrifft, ist Project Motor Racing ein zweischneidiges Schwert. Während manche Autos hervorragend abgestimmt wirken, fühlen sich andere deutlich unausgewogener an. Manche Fahrzeuge brechen ohne große Vorwarnung aus, andere verhalten sich untypisch. Das heißt nicht, dass es unspielbar wäre – aber es zeigt, dass das Balancing noch nicht da ist, wo es sein sollte.

Selten hatte ich beim Spieleinstieg derartige spielerische Probleme. Das könnt ihr auch im Gameplay-Video sehen. Es wirkt als hätte ich noch nie ein Rennspiel gespielt. Tatsächlich ist es einfach unrealistisch hart und bedarf in unseren Augen noch einiger Abstimmungsarbeit.

Berichte vieler Spieler zeigen ein Muster
Zudem häufen sich auf Steam die Rückmeldungen, dass Project Motor Racing auf vielen Systemen Probleme bereitet. Während das Spiel bei uns weitgehend stabil lief, scheint es im breiten Umfeld bislang nur unter Idealbedingungen wirklich rund zu funktionieren. Das erklärt, warum die Bewertungen auf Steam größtenteils negativ ausfallen, obwohl das Spiel objektiv einiges zu bieten hat. Der Kontrast zwischen Nutzererwartung und tatsächlichem Erlebnis ist aktuell groß.

Das heißt nicht, dass Project Motor Racing ein schlechtes Spiel ist – aber es ist eindeutig eines, das noch wachsen muss, bevor es in der Königsklasse der Rennsimulationen mitspielen kann.

Project Motor Racing ist ein Rennspiel voller Licht und Schatten. Auf der einen Seite stehen eine beeindruckende Fahrzeugvielfalt, motivierende Karriereelemente und ein spürbarer Wille, Motorsport authentisch einzufangen. Auf der anderen Seite sind unausgereifte Fahrphysik, eine überforderte KI und zahlreiche Spielerberichte über Performance-Schwierigkeiten nicht zu ignorieren. In unseren eigenen Tests lief das Spiel zwar weitgehend stabil, doch es wirkt so, als würde Project Motor Racing aktuell nur unter Idealbedingungen sein Potenzial andeuten können. Das Spiel hat starke Momente – vor allem, wenn Sound, Fahrzeugfeedback und Streckenatmosphäre zusammenkommen – aber es steht sich noch oft selbst im Weg. Mit Updates kann hier viel passieren, denn die Basis ist gut. Momentan reicht es nur für die Verfolgerrolle, nicht für den Sieg.

Punktewertung

Gameplay
65
Grafik
79
Sound
80
Steuerung
63

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