Spiele » Reviews

NBA 2K13 Review


2012-11-20  syskorn  10 Likes  0 Kommentare 
"Three Peat" nennt man im Basketball die Serie, drei Jahre in Folge die Franchise gewonnen zu haben. Doch inwiefern ist diese Siegesserie von Bedeutung, wenn man keine Gegner hat? Genau dieser Situation ist 2K ausgesetzt, da der Konkurrent EA im Bereich Basketball im Jahr 2011 das Parkett verlassen hat. Umso erstaunlicher ist es, dass sich die Entwickler von Visual Concepts nicht auf die faule Haut legen, sondern Jahr für Jahr das virtuelle Basketballerlebnis eine Stufe höher stellen.

Neuerungen

Da die Konkurrenz ausbleibt, kann man "2K13" in Sachen Neuerungen und Spielbarkeit ja nur mit seinem Vorgänger vergleichen. 2K haben die Serie nicht neu erfunden, dennoch gelang es ihnen das Game punktuell zu verbessern und zu erweitern. Sehr interessant sind viele kleine Neuerungen, wie etwa die Einführung einer virtuellen Währung, die für Verbesserungen, Signature Skills, Klamotten und ähnliche Dinge ausgegeben werden darf. Dies sorgt für eine Langzeitmotivation.

Umfang
Der Umfang an Spielmodi fällt in "NBA 2K13" beeindruckend aus. Neben der klassischen Standardpartie mit allen NBA Teams plus viele legendäre Dream-Teams, kann man eine Saison, Playoffs und verschiedene Trainingsspiele absolvieren. Im Blacktop-Modus geht es auf der Straße gegen einen bis fünf Gegner.

Richtig ins Detail geht es im Association Modus, der "Manager-Karrieremodus" von 2K. Hier kann man - bevor es auf den Platz geht - als Manager eines Teams neue Mitarbeiter einstellen, Rookies scouten, Spieler traden und trainieren und eigene Spielzüge kreieren uvm., um dann schließlich am Ende der Saison die begehrte Trophäe in Händen halten zu können.

Das Herzstück der diesjährigen Reihe bildet sicherlich der Modus "Meine Karriere". Hier kann man seinen eigens erstellten NBA Rookie in die Hall of Fame spielen. Dieser Modus ist 2K sehr authentisch gelungen und macht jede Menge Spaß. Man startet in einer Rookie-Party um sich der Liga zu präsentieren und wird schließlich seiner Leistung entsprechend im Draft Pick in ein Team geholt. Fortan muss man sich mit guten Vorstellungen für mehr Einsatzzeiten bewerben und kann schließlich bis zur Legende werden. Um besser zu werden, kann man neben der Saison Übungen absolvieren und mit seinem verdienten Geld Trainingseinheiten bei Basketball-Legenden buchen. Das erinnert jetzt sehr an den "Be A Pro" Modus im Fussballgame von EA Sports. Allerdings hat 2K diesen Modus mit viel mehr Atmosphäre umgesetzt. Was besonders hierzu beiträgt sind die Kommentare vom Trainer während des Spiels und eine aktionsabhängige Notenvergabe, die nachvollziehen lässt, wann der Spieler eine gute oder schlechte Leistung abgibt.

Auch bei dem neuen "Mein Team" Modus kann Visual Concepts einem nicht erzählen, sie hätten nicht mal mit einem Auge auf EAs FIFA geschaut. Der Modus ähnelt sehr der "Ultimate Team" Idee. Aber das ist ja nicht schlimm, da es den Langzeitspielspaß von "NBA 2K13" weiter erhöht.

Gameplay
2K hat im Gegensatz zum letztjährigen Vorgänger die Steuerung komplett überarbeitet. Das ist erst mal wieder Gewöhnungssache, macht die Aktionen auf dem Platz allerdings noch intuitiver in der Ausführung. Natürlich ist es mit dem Spielen nicht anders als bei den Vorgängern. Wer coole Dunks, Alley oops oder Monsterblocks setzen möchte, muss üben. Hierfür gibt es wieder ein Tutorial und Trainingsmodi, mit denen man Stunden verbringen kann, nein, muss! Die Tiefe des Games und die Vielfalt an Animationen (allein geschätzte 200 unterschiedliche Wurfbewegungen soll es geben!) werden hier klar.

Für einen Anfänger ist selbst die unterste Schwierigkeitsstufe "Rookie" erstmal eine Herausforderung. Aber so war das und wird es immer bleiben. "NBA 2K13" ist kein Spiel, das man mal eben für eine Stunde am Abend in die Konsole einlegt und als nächster Nowitzki über den Platz fegt. Wer ein schönes Spiel spielen möchte, muss dran bleiben und üben. Dies ist der enormen Spieltiefe gewidmet. Die ja aber auch gewünscht ist. Zumindest bei den wirklichen Basketball-Fans!

Grafik, Atmosphäre, Soundtrack

Grafisch hat das Spiel zum Vorgänger wieder einen Schritt zugelegt. Die Spieler sehen ihren realen Vorbildern nicht nur verblüffend ähnlich, auch sind die Manierismen der großen Stars berücksichtigt.

Auch das Publikum ist gut animiert und schafft eine großartige Atmosphäre in das Wohnzimmer. Ob man ein Heim- oder Auswärtsspiel hat, hört man. Gerade nach Aufholen eines größeren Rückstands oder bei knappen Spielständen kurz vor Schluss einer Partie heizt das Publikum die Stimmung so gut an, dass man glaubt, man schaut ein Live-Basketballspiel an. Und danach wünscht man sich, eine solch gute Präsentation in jedem Sportspiel haben zu können.

Was sich ebenfalls für die hervorragende Atmosphäre des Spiels verantwortlich zeichnet sind die Kommentatoren. Sie kommentieren nicht nur die Spielzüge, sondern unterhalten sich über alle möglichen Themen aus der Welt der NBA und liefern so auch noch Wissenswertes für den Basketballfan am Controller. Daneben komplettiert die "Übertragung" des Basketballereignisses die tolle Atmosphäre. So werden vor Spielbeginn die verschiedenen Sportler gewohnter Weise präsentiert und neben den kommentierten Replays großer Spielereignisse während der Viertelpausen Berichte und nette, nicht ganz ernst gemeinte Werbeanzeigen eingespielt.

Da dem Spiel der nicht unbekannte Jay-Z als "Executive Producer" zur Seite stand, hat man nichts anderes als eine geballte Ladung "Selbsthuldigung" des Rappers erwartet. Von wegen. Natürlich hat Jay-Z in "NBA 2K13" der ja auch rapaffinen Sportart mit seinen Songs einen Stempel verliehen, aber nicht ausschließlich. Bands wie Daft Punk, Phoenix, Coldplay, U2 und Dirty Projectors sorgen für einen richtig guten und abwechslungsreichen Soundtrack.

Negatives?
Nach all den schönen Worten muss es doch zu diesem Game auch etwas zu meckern geben? Ja. Man muss schon suchen, aber doch! Grafisch tauchen hier und da mal kleine Unzulänglichkeiten auf. So sitzt etwa mal ein Trikot nicht richtig auf den Schultern oder ein Ball nicht richtig in der Hand. Wenn man als Auswechselspieler das Spielgeschehen von der Bank aus beobachtet, ist dies zwar ein toller Blick, allerdings löst sich der vorbeilaufende Trainer auch mal in Luft auf.

Durchaus sollten sich aber die Entwickler Gedanken machen, wie man die mit unter langen Wartezeiten (insbesondere bei Meine Karriere und Association) verkürzen kann. Auch wirken die vor manchen Spielen eingesetzten Videoclips mit Jay-Z etwas verloren und verlängern damit auch noch - für einen nicht Jay-Z Fan - die Wartezeit bis zum Jump. Daneben ist die Menüführung auch bei "NBA 2K13" wieder extrem unübersichtlich. Dies scheint aber schon fast traditionell und gewollt zu sein. Diesen Punkt kann und wird man wohl jedes Jahr bemängeln.

NBA2K13 ist sicherlich eine der besten Sportsimulation, die es derzeit gibt. Sowohl spielerisch, technisch als auch atmosphärisch sucht man nach Vergleichen. Doch um den großen Spielspaß zu haben, muss man schon große Freude am Basketball und Geduld im Spielen haben. Ohne Training, Regelwissen und Verinnerlichung des Gameplays gelingen keine faszinierenden Spielzüge und man wird in der Defensive schwindelig gespielt. Wenn man aber in "NBA 2K13" einzutauchen bereit ist, eröffnet sich die große Welt des Basketballs auf virtueller Bühne in einem Maß, dass (fast) keine Wünsche mehr offen lässt.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.
   Titel NBA 2K13
   Genre Actionspiele
   Release 2012-10-05
   Systeme PlayStation 3
   Publisher 2K Games
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
Werbung

PlayStation 5

Jetzt bestellen!
Paypal Trinkgeld