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Lorn - Nothing Else Review


2012-04-16  SimonR  8 Likes  0 Kommentare 
Kurz vor dem anstehenden Release von Lorn's "Ask the Dust"-Album (VÖ: 18. Juni 2012), begebe ich mich angesichts dieser Tatsache wieder auf eine kleine Zeitreise und lande im Jahr 2010. In diesem hat Lorn nämlich sein Debüt-Album "Nothing Else" auf den Markt gebracht. Und zwar unter dem Schirm des Branfeeder-Label, welches von Steven Ellison gegründet worden ist. Steven, für die die es noch in Erinnerung haben, spielte bereits bei der Gonjasufi-Rezension eine Rolle. Anscheinend hat er ein besonderes Gespür dafür, welche Interpreten er zu unterstützen hat. Auch in Lorn's Fall ist das nicht anders.

Dubstep gleich pew-pew-pew?!
Davon ist hier nicht sonderlich viel zu hören. Denn schließlich bietet Dubstep mehr als nur repetitive und langgezogene Klänge. Mehr noch ist Dubstep eine der kreativsten Formen der elektronischen Musik, weil sie sich an keine andere Stilrichtung aus diesem Bereich festhalten lässt - selbst so formuliert hat sie es schließlich nicht. Von daher sind die momentanen Entwicklungen in dieser Szene eher kritisch zu beurteilen, weil sie streng genommen eine Weiterentwicklung von Techno, Drum 'n' Bass o.ä. Sind. Man kann Dubstep demnach nur formen, indem man seine Einflüsse in diesen Bereich pumpt und sie mit jeglicher Vielfalt kleidet, die einem zur Verfügung stehen.

Grenzen- und tabulose Akustik.
Abgrundtief dreckige Bässe und seichte, klar erkennbare Melodien formen dieses Werk vom Ansatz an. Die Flying Lotus-Handschrift wird hier ebenfalls wieder deutlich, genauso wie die junge und verspielte Art und Weise mit Dubstep umzugehen, die Lorn dazu beigesteuert hat. All dies vermischt sich damit zu einer grauschwarzen Masse, die über den gesamten Körper gleitet, bevor sie darin einzieht.
Das Album wirkt, selbst nach mehreren Durchgängen, wie eine Droge von der man nicht mehr los kommt. Man möchte aber auch nicht losgelassen werden. So entsteht eine gewisse Zuneigung, die einen immer wieder zurückkommen lässt. Lorn erfindet dabei das Rad oder den Dubstep nicht neu. Das kann man -wie gesagt- nicht tun. Und so bietet er mit "Nothing Else" basslastige Elektomusik, die unter der Hand von Ellison mächtig an Rückenwind erhält, auf einer ganz neuen Ebene, die es zu ergründen gilt.

Der Spaß kommt zum Schluss.
Wer sich die Wartezeit auf "Ask the Dust" bis Juni etwas versüßen möchte, kann sich mit "Drift" von "Nosaj Thing" oder auch "Absence" von "dälek" über Wasser halten und seiner Entdeckungslust freien Lauf lassen.

In diesem Sinne: Frohes Hören!

Intelligenter und basslastiger Dubstep, der das Genre nicht neu erfindet, aber auf den Punkt genau trifft, wo Musik zu treffen hat: Nämlich im Ohr und in den restlichen Bereichen des Körpers.

Punktewertung

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   Titel Nothing Else
   Genre
   Release 2010-06-11
   Systeme
   Publisher Brainfeeder (rough trade)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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