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JDM: Japanese Drift Master Review

Stilvoller Driftspaß in Japan


23.11.2025  Captain  Xbox Series X|S  0 Likes  0 Kommentare 
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JDM: Japanese Drift Master“ ist eines dieser Spiele, das man leicht unterschätzt. Der Name klingt nach einem kleinen Drift-Projekt, wie man es dutzendfach auf Steam findet – doch was hier tatsächlich geboten wird, ist weit mehr als nur ein Nischen-Experiment. JDM entpuppt sich als liebevolle Hommage an die Ära rund um Need for Speed Underground 2 und verbindet arcadiges Fahrgefühl mit einem stimmungsvollen Setting, das voller japanischer Atmosphäre steckt. Trotzdem bleibt ein Problem bestehen, das man nicht ignorieren kann: Der Content ist – zumindest aktuell – zu dünn, um die Begeisterung dauerhaft hochzuhalten.

Ein Driftspiel mit Herz, Story und Stil
Überraschend für ein Racing-Game: JDM legt Wert auf eine eigene Geschichte. Du spielst einen Außenseiter, der in die japanische Driftszene eintaucht, sich hocharbeitet, Rivalen besiegt und finanzielle wie kulturelle Hürden überwindet. Erzählt wird das Ganze in Manga-Panels – charmant, aber ohne große emotionale Tiefe. Die Story hält nicht unbedingt bei Laune, aber sie fügt dem Spiel eine gewisse Persönlichkeit hinzu, die man im Genre selten sieht.

Echte Stärke entwickelt JDM jedoch im Setting. Das fiktive Gebiet ist liebevoll gestaltet: neonbeleuchtete Innenstädte, enge Gassen, kleine Dörfer und kurvige Bergpässe erzeugen ein Gefühl, das perfekt zur Driftkultur passt. Alles wirkt stimmig, authentisch und mit sichtbarer Leidenschaft umgesetzt.

Arcadiges Fahrverhalten mit Suchtfaktor
Das Gameplay ist klar arcadig – und das ist gut so. Die Fahrzeuge reagieren präzise, Drifts lassen sich schnell erlernen, aber schwer meistern. Das Fahrgefühl erinnert an moderne Interpretationen klassischer Arcade-Racer: zugänglich, dynamisch, aber mit genügend Tiefe, um immer weiter feilen zu wollen.

Interessant ist, dass JDM dir viele Drifting-Techniken beibringt, du aber nicht gezwungen wirst, sie zu nutzen. Wer mag, driftet mit Handbremse und Gas – oder geht ambitionierter vor und nutzt Kupplung, Gewichtstransfer oder präzise Schaltvorgänge. Das macht das Spiel für Einsteiger und Veteranen gleichermaßen attraktiv.

Das Missionsdesign sorgt für Abwechslung: Rivalenrennen, Herausforderungen, Sammelaufgaben, Drag-Racing und sogar Sushi-Lieferungen (!) – die dir höhere Trinkgelder einbringen, wenn du auf dem Weg riskante Drifts hinlegst. Es ist absurd, aber irgendwie genau der richtige Humor für ein Spiel wie dieses.

Ein offenes Japan – aber mit Lücken
Die Spielwelt ist groß, hübsch und abwechslungsreich. Doch genau hier zeigt sich eine Schwäche: Es gibt zu wenig zu tun. Viele Straßen wirken wunderschön, aber bleiben untergenutzt. Man wünscht sich mehr Events, mehr Überraschungen, mehr Gründe, einfach herumzufahren. Das Grundgerüst ist exzellent – das Futter darauf fehlt noch.

Ähnliches gilt für den Fuhrpark: Mit nur 22 Wagen wirkt die Auswahl mager. Besonders frustrierend: Manche Autos fahren als KI-Modelle herum, sind aber nicht freischaltbar. Das erzeugt ein gewisses „Da wäre mehr drin“-Gefühl, das dem Spiel die Langzeitmotivation nimmt.

Technisch stark, Soundtrack herausragend
Trotz überschaubarem Budget sieht JDM erstaunlich gut aus. Die Beleuchtung wirkt authentisch, die Straßen sind detailliert und die japanische Umgebung überzeugt durch Charme und Realismus. Kleine Ruckler sind vorhanden, aber nie gravierend.

Der Soundtrack ist ein echtes Highlight: Von Metal über J-Hop und EDM bis hin zu J-Pop trifft jede Radiostation den Vibe, den man beim nächtlichen Driften auf kurvigen Bergstraßen erwartet. Die Musik trägt die Atmosphäre enorm und verleiht dem Spiel eine Identität.

Spaßfaktor hoch – aber begrenzt
JDM macht richtig Spaß, solange man im Flow bleibt. Die Drifts fühlen sich großartig an, das Setting motiviert, und die Missionen sind abwechslungsreich genug, um einige Stunden zu fesseln. Doch irgendwann merkt man, dass die Inhalte nicht ausreichen, um den Spaß langfristig zu tragen. Es wirkt wie der Anfang eines großartigen Racing-Spiels, dem im Moment noch der zweite und dritte Gang fehlen.

Mit mehr Autos, zusätzlichen Events und vielleicht ein paar verrückten Extras könnte JDM zu einem echten Genre-Hit aufsteigen. Die Basis ist hervorragend – nur der Umfang bremst das Spiel aus.

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Punktewertung

Gameplay
78
Grafik
80
Sound
82
Steuerung
81

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