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Das Schwarze Auge: Drakensang Review


2012-04-03  Jana  14 Likes  0 Kommentare 
Vor kurzem haben wir für Euch die Nordlandtrilogie getestet. Diese drei Spiele der Das Schwarze Auge Reihe sind natürlich schon ein paar Jahre älter. Etwas jünger dagegen ist die aktuelle Drakensang Reihe, bei der viele Fans schon ganz ungeduldig auf den dritten Teil warten. Um das Warten zu verkürzen könnte man ja aber auch einfach nochmal "Drakensang" anspielen. Und genau das haben wir für Euch gemacht! Vielleicht bekommt ihr nach dem Lesen dieses Tests ja auch wieder Lust auf das Spiel?

Drakensang setzt sich deutlich von anderen Rollenspielen ab, auch wenn es auf den ersten Blick wie ein "normales" Rollenspiel erscheint. Drakensang basiert nämlich auf dem Pen and Paper Klassiker Das Schwarze Auge (kurz das) und hat die wichtigsten Eigenschaften dabei auch auf dem PC umgesetzt. Die Kämpfe sind nämlich auch in diesem Spiel rundenbasierend und werden im Hintergrund ausgewürfelt. Und auch das recht komplexe Regelwerk des Pen and Papers wurde in das Spiel übernommen.

Die Komplexität des Spiels wird dem Spieler schon bei der Wahl des Charakters vor Augen geführt: Ganze zwanzig verschiedene Klassen stehen zur Auswahl! Darunter natürlich die üblichen Verdächtigen wie der Magier (allerdings in unterschiedlichen Formen) oder der Krieger. Aber auch Amazonen und Einbrecher stehen zur Auswahl. Wer wie früher auf dem Papier die Eigenschaften seines Charakters individuell erstellen möchte, der kann im Expertenmodus die Fertigkeitspunkte gleich zu Beginn neu verteilen. Spätestens dort wird dem DSA-Laien bewusst, welch Komplexität auf einen zukommt und man ist vielleicht schnell ein wenig überfordert. Das-Vorkenntnisse erleichtern da den Einstieg natürlich, sind aber nicht zwingend erforderlich, da sich das meisten doch selbst erklärt oder im Verlauf des Spiels erklärt wird. Leider gibt es hier aber keine Möglichkeit, das Äußere seines Helden zu gestalten, pro Klasse gibt es jeweils nur einen vorgegebenen Helden bei dem man weder Größe noch Haare verändern kann.

Los geht's!
Hat man sich nun also für einen Charakter entschieden, landet man in der fantastischen Welt Aventurien, genauer gesagt im Startgebiet Avestreu. Und warum sind wir nun hier? Unser frisch gebackener Held hat einen Brief von einem alten Freund bekommen, in dem er uns bittet, so schnell wie möglich zu ihm nach Ferdok zu reisen. Kein Problem! Oder doch? Dummerweise sind die Tore nach Ferdok nämlich versperrt, warum kann uns aber keiner sagen. Nur diejenigen dürfen in die Stadt, die zwei angesehene Fürsprecher haben. Gut, die Aufgabe ist klar: Zwei Personen finden, die uns helfen in die Stadt zu kommen. Dafür müssen natürlich erst einmal verschiedene Gefallen erfüllt und der eine oder andere Kampf geführt werden.

Das Pen and Paper das hat man ja selten bis gar nicht allein gespielt, Drakensang allerdings ist ein Solo-Rollenspiel. Trotzdem muss unser Held sich nicht allein in die Abenteuer stürzen, denn im Laufe des Spielgeschehens möchten sich immer mehr Helden anschließen und uns auf unserer Reise beiseite stehen. Bis zu vier Helden dürfen uns auch begleiten. Aber keine Angst, die anderen gehen nicht verloren, die warten geduldig in unserem Haus auf unsere Rückkehr und können dort jederzeit in die Gruppe aufgenommen werden. Und natürlich können wir diese Begleiter auch ausrüsten, steuern und skillen.

Das Kampfsystem
Wie bereits erwähnt ist das Kampfsystem rundenbasierend und wird ausgewürfelt. Die Trefferchance und die Höhe des Schadens wird dabei durch die verteilten Fertigkeitspunkte ermittelt. Dementsprechend sollte man natürlich auch die Waffe wählen, die bei dem jeweiligen Charakter geskillt ist. Außerdem hat man die Möglichkeit, verschiedene Extra-Angriffe auszuführen, die bei unterschiedlichen Händlern oder Lehrern erkauft werden können. Fünf Charaktere auf einmal mit Angriffen zu bedienen ist schwierig? Das mag sicherlich stimmen, aber da die Kämpfe eben rundenbasierend aber trotzdem in Echtzeit sind, kann man zwischendurch die Pausetaste betätigen und den verschiedenen Charakteren die nächsten Angriffe zuteilen. Stressig werden Kämpfe demnach nicht unbedingt. Ein Manko allerdings ist bei der KI zu finden. Nicht nur bei den Gegner, sondern auch bei unseren Begleitern, wenn wir ihnen nicht genau sagen, was sie tun sollen. So geht ein Magier zum Beispiel automatisch in den Nahkampf, wenn wir ihm nicht sagen, welchen Zauber er wirken soll. Da hätte man sich doch gewünscht, dass er wenigstens hinten stehen bleibt und einfachen Schaden per Blitz- oder Feuerstrahlen macht.

Grafik und Sound
An der Grafik gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, im Gegenteil: Die Umgebungen sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden, besonders das Städtchen Ferdok wäre so oder so einen Ausflug wert: Kleine Gassen, schöne Fachwerkhäuser. Viele NPCs, die nicht ansprechbar sind (bei denen man sich allerdings im Taschendiebstahl versuchen kann) stehen in den Straßen herum und füllen die Umgebung mit Leben. Schade ist aber, dass ein Tag-Nacht-Wechsel überhaupt nicht vorhanden ist, das hätte atmosphärisch noch viel hergegeben! Ab und zu gibt es mal die eine oder andere Zwischensequenz, die in derselben Grafik wie das Spiel selbst gestaltet ist.

Auch über den Sound kann man nichts negatives sagen. Perfekt passend zur Atmosphäre und auch die Stimmen sind gut gewählt. Apropos Stimmen: Die meisten NPCs reden leider nur einen Satz, der Rest muss vom Spieler selbst gelesen werden. Da hätte man sich schon ein bisschen mehr Vertonung gewünscht.

Letzendlich bleibt über Drakensang zu sagen, dass es auf jeden Fall ein Spiel ist, dass viele Rollenspiel-Fans, die nicht unbedingt Action, Action, Action brauchen, in seinen Bann zieht. Action gibt es zwar auch, aber der Spieler braucht schon ein bisschen Geduld. Zum einen, weil die Charaktere sich in der Welt doch recht langsam bewegen, zum anderen, weil es eben (zum Glück, wie DSA-Fans es sicher empfinden werden) nicht nur ums Kämpfen geht, sondern auch viele andere Dinge im Vordergrund stehen.Und das-Neulinge brauchen sicherlich auch noch einiges an Geduld, um sich in das komplexe Regelwerk hinein zu finden.Das soll allerdings alles kein Minuspunkt sein, denn eben all das macht das Spiel zu etwas Besonderem!

Minuspunkte sind für einige allerdings sicherlich, dass das Spiel doch recht linear gestaltet ist und bestimmte Gebiete nicht mehr betreten werden können, nachdem man die Hauptquestreihe dort beendet hat. Gerade bei einem Spiel wie Das Schwarze Auge hätte man doch eine offene Spielwelt erwartet! Dadurch ist der Wiederspielwert leider recht gering gehalten, denn egal welche Klasse man nimmt, es ändert nichts an der Story und wirklich viel Neues kann man eben auch beim zweiten Durchspielen nicht entdecken.

Ein Rollenspiel, dass sich schon allein durch sein rundenbasierendes Kampfsystem von anderen Spielen dieser Art abhebt und dazu noch mit einer tollen Atmosphäre daher kommt! Trotz einigen Dingen, die man hätte besser machen können eine klare Empfehlung, nicht nur für Fans von Das Schwarze Auge!

Punktewertung

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   Titel Das schwarze Auge: Drakensang
   Genre Rollenspiel
   Release 2008-08-01
   Systeme Windows Vista
   Publisher dtp Entertainment AG
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 12 Jahren Jahren
   Homepage
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