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A.I. – Unsichtbarer Feind Review

Sci-Fi-Thriller mit interessanten Ansätzen, aber einigen Schwächen


30.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
A.I. – Unsichtbarer Feind Review Bild A.I. – Unsichtbarer Feind Review Screenshot A.I. – Unsichtbarer Feind Review Foto

A.I. – Unsichtbarer Feind“ hat eine spannende Grundidee: Eine moderne, vollvernetzte Wohnung wird zum Schauplatz eines Tech-Thrillers, in dem eine künstliche Intelligenz mehr weiß, als sie preisgibt. Das klingt nach Nervenkitzel im Stil klassischer Smart-Home-Horrorfilme, doch der Einstieg ist ernüchternd langsam. Lange passiert wenig, Dialoge bleiben oberflächlich, und die Hauptfigur verhält sich unlogisch passiv. Statt die unheimlichen Ereignisse aktiv anzugehen, schweigt sie sich aus – und genau dieses Schweigen nimmt der Geschichte anfangs jede Dynamik. Der Film wirkt, als suche er selbst erst nach seinem Fokus.

Ein Mittelteil, der Hoffnung macht
Nach dem schleppenden Anfang entwickelt sich „A.I. – Unsichtbarer Feind“ überraschend solide weiter. Der Film beginnt, seine Stärken auszuspielen: Die Atmosphäre wird dichter, die Bedrohung greifbarer. Rückblenden und Andeutungen verschmelzen langsam zu einem Psychogramm, das deutlich spannender ist als die reinen Tech-Momente.

Die Künstliche Intelligenz rückt stärker ins Zentrum, erzeugt ein paar tatsächlich gelungene Spannungsmomente, und für kurze Zeit scheint der Film zu zeigen, was möglich gewesen wäre. Man merkt, dass hier eigentlich ein guter Science-Fiction-Thriller stecken könnte, einer, der sich mit Kontrollverlust, Überwachung und menschlicher Verletzlichkeit auseinandersetzt. Genau in diesem Abschnitt entsteht ein Sog, der dich drangehalten lässt.

Ein Finale, das mehr frustriert als klärt
Leider hält der Film das Niveau nicht bis zum Schluss. Das Finale wirkt überhastet, unklar und irgendwie kraftlos. Statt auf eine konsequente Auflösung hinzuarbeiten, verzettelt sich die Story in einer Mischung aus familiärem Drama, halbherzigen Wendungen und Ängsten, die nicht zu Ende gedacht sind.

Der anfängliche Mystery-Charakter löst sich in einem Ende auf, das nicht nur blass bleibt, sondern tatsächlich mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet. Warum bestimmte Figuren handeln, wie sie handeln, bleibt unklar. Warum die KI so agiert, wie sie agiert, ebenso. Und warum emotional wichtige Momente nur angerissen werden, anstatt sie auszubauen, wird der Film wohl für sich behalten.

Was bleibt, ist das Gefühl, dass hier ein spannendes Thema nur halb genutzt wurde – und dass ein mutigeres, konsequenteres Ende dem Film sehr gut getan hätte.

Zwischen guten Ideen und durchwachsenen Entscheidungen
Man muss „A.I. – Unsichtbarer Feind“ zugestehen, dass er Potenzial hat. Es gibt einige atmosphärisch starke Bilder, solide Darstellerleistungen und interessante Ansätze, die zeigen, dass der Film mehr sein möchte als ein weiterer KI-Horror aus der Streaming-Schublade. Doch schlechte Spezialeffekte, eine inkonsequente Tonalität und eine manchmal verwirrende Erzählweise bremsen das Ergebnis aus.
Das führt dazu, dass man als Zuschauer nie ganz sicher weiß, in welche Richtung die Geschichte nun gehen möchte: Psychoanalyse? Tech-Paranoia? Familiendrama? Der Film deutet vieles an, entscheidet sich aber nur halbherzig für irgendetwas.

Für Genrefans vielleicht einen Blick wert]
Trotz seiner Schwächen wird der Film für manche Zuschauer funktionieren. Wer auf leichte Sci-Fi-Thriller steht, nicht zu viel erwartet und die Idee einer feindlich agierenden Smart-Home-KI grundsätzlich reizvoll findet, bekommt einen soliden, wenn auch unausgewogenen Film. Aber je mehr man sich auf klare Dramaturgie freut oder auf ein packendes Finale hofft, desto größer wird die Enttäuschung ausfallen.

„A.I. – Unsichtbarer Feind“ startet schwach, wird im Mittelteil spürbar besser und verliert sich dann in einem unausgereiften, mäßigen Ende, das offene Fragen hinterlässt. Der Film hat seine Momente, aber auch klare Schwächen – und verschenkt viel Potenzial. Am Ende bleibt ein durchschnittlicher Thriller, der für kurze Unterhaltung taugt, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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