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The Vices – Before It Might Be Gone (Deluxe Edition) Review

Reflexion, Energie und ein Hauch Wahnsinn


2025-10-12  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Foto: Philine van den Hul. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit der Deluxe Edition ihres dritten Albums „Before It Might Be Gone“ legen The Vices noch eine Schippe drauf – emotional, musikalisch und konzeptionell. Die niederländische Band ergänzt ihr introspektives Werk um neue Facetten, die zeigen, wie wandelbar und gleichzeitig konsistent ihr Sound ist. Zwischen Indie-Rock, Garage-Pop und reflektierten Texten entfaltet sich ein Album, das nahbar und voller Charakter bleibt – und mit „I Know“ ein echtes Highlight nachliefert.

Ein Song, der den Puls der Zeit trifft
„I Know“ ist mehr als nur ein neuer Track – er ist das emotionale Zentrum der erweiterten Edition. Der Song kanalisiert die Überforderung unserer vernetzten Welt, in der Nähe und Echtheit immer schwerer greifbar sind. Gleichzeitig bleibt er wild, lebendig und kämpferisch. Es ist ein Aufschrei – und ein Weckruf. Das musikalische Gewand bleibt tanzbar, treibend, roh. Hier zeigen The Vices, dass Selbstreflexion auch mit ordentlich Druck auf den Drums daherkommen kann.

Vom Wohnzimmer ins Rampenlicht: Live und direkt
Die Deluxe Edition bringt nicht nur neue Studiotracks, sondern auch Live-Versionen, darunter ein energetisches Cover von Black Sabbaths „War Pigs“. Mit Mut und Respekt zugleich machen The Vices den Klassiker zu ihrem eigenen – und beweisen damit ihre Bühnenqualitäten. Diese Live-Aufnahmen geben einen ungefilterten Einblick in die Leidenschaft und Dynamik, die das Quartett auszeichnet.

Alternative Versionen für andere Blickwinkel
Auch Neuinterpretationen eigener Songs wie „Gold“ und „Only For A While“ bekommen in der alternativen Form mehr Luft zum Atmen. Sie wirken entschleunigt, intimer – fast wie nachdenkliche Nachsätze nach dem ersten großen Aufschlag. In dieser Vielfalt zeigt sich die Band reifer und experimentierfreudiger als je zuvor, ohne den roten Faden zu verlieren.

Wer bin ich – und warum? Eine Reise zu sich selbst
Die zentrale Frage, die sich durch das Album zieht, lautet: Wer war ich – und wer will ich sein? Die Vices verarbeiten persönliche Brüche, Unsicherheiten und neue Perspektiven in Texten, die nie verkopft, sondern immer greifbar bleiben. Es geht um Selbstakzeptanz, Identität und die kleinen Lichtblicke in dunklen Momenten. Das Albumcover mit einem Familienessen steht sinnbildlich für Rückhalt – und vielleicht auch für das, was bleibt, wenn alles andere in Bewegung ist.

Mehr als ein Bonus – ein Statement
„Before It Might Be Gone (Deluxe Edition)“ ist keine lieblos aufgeblasene Wiederveröffentlichung, sondern ein erweitertes Kapitel. Die neuen Songs vertiefen die Geschichte, die das ursprüngliche Album erzählt hat. The Vices zeigen, dass sie wachsen – und zwar mit Haltung, Spielfreude und einer Menge Herz.

Tracklist
  1. Before It Might Be Gone
  2. Gold
  3. Guess We're All The Same
  4. How Does It Feel
  5. Only For A While
  6. Lovers Eyes
  7. Wrong Ones
  8. Shaking Shoulder
  9. Hope You Know
  10. Still They Might Not Like It
  11. I Know
  12. Gold (Alternate Version)
  13. Only For A While (Alternate Version)
  14. War Pigs (Live)
  15. Jam 05 (Live)
  16. Piano Song


The Vices liefern mit dieser Deluxe Edition mehr als nur Bonus-Material. Es ist ein erweitertes Selbstporträt – lauter, emotionaler und musikalisch vielfältiger als zuvor. Für Fans wie Neuentdecker ein lohnender Trip in das Innenleben einer Band, die noch lange nicht fertig ist mit dem, was sie zu sagen hat.

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