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The Knights - Pardon My Riot Review


2012-07-17  Matthias Kraut  12 Likes  0 Kommentare 
James Dean kennt man. Ja klar. Aber wir meinen doch den Song der Band "The Knights". Nicht? Dann hier eine kurze Zusammenfassung: The Knights ist eine vierköpfige Band aus der musikalischen Hafenstadt Hamburg. Zwischen Reeperbahn, zahlreichen Hamburger Clubs und Kneipen machten sich Sänger und Bassist Marvin Sterdam, Drummer Rose La Vandal, Keyboarder Howhard Foxrolls und Gitarrist Hecto Knight vor allem mit ihrem Lied "James Dean" - einer flotten Indie-Rock-Nummer ala "The Fratellis" und Co. -einen Namen. Bald darauf folgte auch der Release des ersten, selbstproduzierten Albums "Heart of Gold", das die Vier natürlich in ihrer Heimatstadt aufnahmen und selbst veröffentlichten. Und nach Shows bei Rock Am Ring oder als Support von Band wie Biffy Clyro und The Rifles schoss der Bekanntheitsgrad noch einmal zusätzlich um mindestens ein Level nach oben. Dabei kann der Sound der Ritter als eine Mischung aus tanzbarem Indie-Rock und oldschooligem Synthpop beschrieben werden, der wohl vielen zu gefallen weiß - sonst wäre nicht unlängst das zweite Album der Hanseaten erschienen.

"Pardon My Riot" nennt sich die neue Scheibe. "Verzeihen Sie meine Randale" heißt das mehr oder weniger auf Deutsch. Der Titel suggeriert also viel versprechend, turbulente Nummern. Und auf den ersten Blick scheint der Albumtitel auch sein Wort zu halten: "Webster", der Opener des Longplayers, baut eine schöne Spannung auf. Sattes Schlagzeug und Synthesizer geben die ersten Takte an und bald gesellen sich Gitarre und Marvin Sterdam's etwas eindringliche Stimme dazu. Solide Nummer, die durchaus Lust auf mehr macht. Auch "City Streets" fängt mit einem funkigen Zusammenspiel von Gitarre und Synthesizer an, geht aber leider nicht drüber hinaus. Der unspektakuläre Refrain wiederholt sich zu oft und es gibt keine wirklichen Höhepunkte. Das liegt zum einen an dem etwas langweiligen Songaufbau und zum anderen - leider - am Gesang. So hört sich Sterdams Stimme zwar technisch einwandfrei ein, jedoch fehlt der besondere "Touch", etwas markantes.

Dabei ist doch eben eine charakteristische Stimme oftmals ein Element, das eine Band ausmacht und diese von der breiten Masse abhebt. Das können die Hamburger Ritter leider nicht erfüllen - oder besser gesagt deren Sänger. Sei es drum. Songs können ja auch ohne Gesang fetzen. Leider kommen die insgesamt 13 Songs über ein solides Grundlevel nicht hinaus. Die meisten Lieder sind ganz nett, aber auch nicht mehr. "Woody Allen" lädt zwar zum Tanzen ein (haha, Wortwitz), ob man dieser Einladung aber folgen möchte, muss man sich schon zweimal überlegen - der Song kommt nicht richtig in Fahrt. Das gilt auch für den Rest des Albums: Man vermisst einfach etwas Spannung, etwas, an dem man ein Highlight festmachen könnte. Und so gehen solche Songs wie "You Got Love" oder "Salesman" in ein Ohr rein, aber schnell wieder durch das andere raus, ohne dass etwas hängen geblieben wäre. Schade.Die Jungs haben durchaus Potential, denn "James Dean" war und ist eine tolle Nummer, aber das zweite Album bietet zu wenige Höhepunkt und die Band geht zu wenige Risiken ein. Die Songstrukturen hätten da gern etwas abwechslungsreicher gewesen sein und auch der Gesang hätte etwas variieren können. Der Erfolg wird wohl dennoch nicht ausbleiben, denn immerhin hat sich die Band eine wachsende Fanbasis aufgebaut.

 

Tracklist:
01. Webster
02. City Streets
03. You Got Love
04. Woody Allen
05. Blitzkids
06. Salesman
07. Kid On The Telly
08. Break The Repeat
09. New York
10. 90210
11. Travel The Wild
12. Fifteen Years
13. Scarlett Red

Schade, Schade, Schade. Der Song "James Dean" war ein echter Kracker und auch der Opener des Albums verpricht was größeres. Jedoch macht sich nach dem ersten Durchlauf schnell ernüchterung breit. Es will einfach nicht richtig zünden und so bleiben The Knights hinter ihren Möglichkeiten zurück.

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   Titel Pardon My Riot
   Genre
   Release 2012-06-15
   Systeme
   Publisher Devilduck (Indigo)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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