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Tetrarch – The Ugly Side Of Me Review

Ein Sound wie aus einer anderen Zeit


2025-10-11  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Foto: Guillermo Briceno. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit „The Ugly Side Of Me“ liefert die US-Band Tetrarch ein Album ab, das tief im Erbe des Nu Metal verwurzelt ist – und gleichzeitig moderne Elemente des Metalcore sowie Industrial-Vibes aufgreift. Wer einst zu Linkin Park, Korn oder Static-X die Faust in die Luft gestreckt hat, wird sich bei diesem Album direkt zu Hause fühlen. Doch Tetrarch schaffen es, nicht einfach nur zu kopieren, sondern ihrem Sound eine eigene, kantige Note zu verleihen.

Produktion mit Druck und Atmosphäre
Das Album punktet mit einer glasklaren, druckvollen Produktion. Besonders der Einsatz von synthetischen Klangteppichen im Industrial-Stil erzeugt eine dichte, düstere Atmosphäre. Sänger Josh Fore überzeugt mit einer Mischung aus verzerrtem Cleangesang und kräftigen Screams – wobei sich der Gesang manchmal zu sehr in ähnlichen Mustern verliert. Trotzdem gelingt es dem Quartett, viele Songs mit Catchiness und Power zu versehen.

Diamond Rowe als kreative Säule
Ein echtes Highlight ist einmal mehr Gitarristin Diamond Rowe. Mit technisch versierten, teils spacig wirkenden Soli hebt sie Tracks wie „Live Not Fantasize“ oder „Never Again“ auf ein neues Level. Ihr Spiel verleiht dem Album Struktur, Emotion und einen Hauch von cineastischer Weite – ein echter Pluspunkt im Gesamtbild.

Zielsicher, aber mit Raum zur Weiterentwicklung
Tetrarch bleiben ihrer Linie treu – und genau darin liegt sowohl die Stärke als auch eine kleine Schwäche. Die Songs sind stimmig, doch gelegentlich fehlt das letzte Quäntchen Mut zur stilistischen Überraschung. Trotzdem: Die Band wirkt eingespielt, fokussiert und liefert ein Album ab, das vielen Genre-Fans viel Freude bereiten wird – auch ohne das Rad neu zu erfinden.

Für Fans von modernem Metal mit Retro-Flair
„The Ugly Side Of Me“ ist eine Verneigung vor der goldenen Ära des Nu Metal – und eine Einladung an all jene, die diesen Sound vermisst haben. Wer Industrial, Core und ein wenig Nostalgie mag, bekommt ein kompaktes, treibendes Album voller Energie, das durchaus öfter rotiert werden darf.

Tracklist
  1. I’m Not Right
  2. Unhinged
  3. Live Not Fantasize
  4. Stitch Me Up
  5. Take A Look Inside
  6. Dying to Be Me
  7. Never Again
  8. Ghost
  9. Eye of the Storm
  10. The Ugly Side Of Me


Tetrarch zeigen mit „The Ugly Side Of Me“, dass Nu Metal auch 2025 noch relevant sein kann – wenn man ihn kraftvoll, professionell und mit Herzblut umsetzt. Das Album bietet starke Gitarren, atmosphärische Produktion und genug Druck, um Live ordentlich zu funktionieren. Kleine Wiederholungen im Songwriting kosten ein paar Punkte – doch insgesamt ist das hier ein überzeugendes Statement einer Band, die genau weiß, was sie will.

Punktewertung

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