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Steve Morse Band – Triangulation Review

Ein instrumentales Meisterwerk zwischen Groove, Virtuosität und Gefühl


2025-10-28  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Steve Morse Band – Triangulation Review Bild Steve Morse Band – Triangulation Review Screenshot Steve Morse Band – Triangulation Review Foto

Wenn ein Gitarrist wie Steve Morse ein neues Album veröffentlicht, ist das immer ein Ereignis – für Musiker, Nerds und Genießer. Doch Triangulation ist mehr als nur ein weiteres Album eines Gitarrenhelden. Es ist eine Reise durch Stile und Stimmungen, getragen von einer instrumentalen Sprachgewalt, die keine Worte braucht. Unterstützt von Bass-Magier Dave LaRue und Schlagzeug-Wirbelwind Van Romaine entfaltet sich ein Werk, das zugleich hochgradig virtuos, aber nie überladen wirkt.

Ein Album ohne stilistische Grenzen
Morse war schon immer ein Chamäleon – einer, der Jazz, Rock, Fusion und Klassik atmet. Und genau das zeigt sich auf Triangulation. Bereits der Opener „Break Through“ lässt erkennen, wie eng die Band miteinander verzahnt ist. Doch es ist nicht der Gitarrist, der hier brilliert, sondern Dave LaRue am Bass, der wie ein Solist spielt und sich durch die Songs bewegt wie ein Erzähler mit Saiten.

Groove, Funk, Shred – alles mit Gefühl
Tracks wie „Off The Cuff“ oder „Ice Breaker“ sind funky, voller Energie und rhythmischer Verspieltheit. Hier zeigt Morse, dass er nicht nur ein Technik-Wunder ist, sondern ein Mann mit Groove im Blut. In „Texus“, einer Kollaboration mit Eric Johnson, trifft Wärme auf Präzision – zwei Gitarrenvirtuosen, die sich blind verstehen und ohne Wettbewerb einfach gemeinsam glänzen.

Doch Triangulation ist mehr als Fingerakrobatik. Songs wie „March of the Nomads“ oder das sanfte Finale „Taken by an Angel“ offenbaren eine tiefe emotionale Seite, die in keiner Note aufgesetzt wirkt. Gerade letzterer Song, geschrieben im Gedenken an Steve Morses verstorbene Frau und gespielt gemeinsam mit seinem Sohn Kevin, ist ein stilles, ehrliches Statement – getragen von warmer Melancholie statt theatralischem Pathos.

Höhepunkt: Morse vs. Petrucci im Titeltrack
Im Titelstück „Triangulation“ kommt es zum Gipfeltreffen der Giganten: John Petrucci trifft auf Morse, und das Ergebnis ist ein Prog-Fusion-Gewitter erster Klasse. Hier steht nicht Showmanship im Vordergrund, sondern Kommunikation – zwei Stimmen, die sich gegenseitig herausfordern und dennoch harmonieren. Ein Fest für Fans von Dream Theater, Dixie Dregs und allem dazwischen.

Tracklist
1. Break Through
2. Off the Cuff
3. TexUS (ft. Eric Johnson)
4. The Unexpected
5. March of the Nomads
6. Ice Breaker
7. Tumeni Partz
8. Triangulation (ft. John Petrucci)
9. Taken by an Angel (ft. Kevin Morse)

Triangulation ist ein seltenes Beispiel dafür, wie ein instrumentales Album gleichzeitig fordernd und zugänglich sein kann. Die Steve Morse Band bietet eine spielerische Leichtigkeit, die nur absolute Könner zustande bringen. Dieses Album ist kein bloßer Showcase für Skills – es ist ein Statement für musikalische Freiheit, Freundschaft und Gefühl.

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