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Soulfly - Enslaved Review


2012-04-01  Julian J.  12 Likes  0 Kommentare 
Die brasilianische Band Sepultura steht seit ihrer Gründung Mitte der 80er Jahre für bretterharten Heavy Metal. Gerade ihr bis dahin einzigartiger Sound ließ den Brasilianern blitzartigen Kultstatus zuteil werden. Nicht zuletzt ist dies auch am damaligen Frontsänger und Gründungsmitglied Max Cavalera festzumachen, der durch seine einzigartige Stimme und seine unabsprechbare Bühnenpräsenz die Festivals von Sao Paolo bis LA zum überkochen brachte.

Nase voll!
Dann kam das folgenschwere Jahr 1996: Nach internen Streitereien verließ Cavalera die Band, der er zwölf Jahre lang als Frontmann gedient hatte. Doch sollte dies noch lange nicht das Ende seines Musikerdaseins bedeuten. Aus der Asche der alten Karriere stieg ein neues Musikprojekt: Soulfly war geboren! Und seitdem sind die Mosh Pits dieser Welt vor der Seelenfliege nicht mehr sicher.

Acht Alben sind in den letzten 16 Jahren Bandgeschichte entstanden und obwohl Soulfly zunächst Richtung Nu Metal driftete, hat Cavalera bereits seit Album vier (Prophecy) wieder zurück zu seinen Wurzeln Sepultura und Thrash Metal gefunden. Und auch das neue Album Enslaved schlägt in die gleiche Kerbe, bleibt es dieser schnellen, düsteren und doch extrem rockigen Metal Spielart treu, die Soulfly mittlerweile auszeichnet. Denn obwohl Soulfly die eigene Besetzung ändert wie andere Leute ihre Unterhosen, haben sie es geschafft, sich einen unverkennbaren Stil zu bewahren.

Anthrax lässt grüßen...
Was die Band aber schon immer auszeichnete, war ihr Mut zu musikalischen Experimenten. Soulfly hatten noch nie Angst, unterschiedliche Musikstile mit ihren treibenden Metal Riffs zu vermischen. Da schwingt dann gerne auch mal ein bisschen Reggea, türkischer Chanson oder Dub mit. Und auch Enslaved profitiert durchaus von diesen musikalischen Verbrüderungen. So wird der Song Plata o Plomo (Geld oder Blei) von einer spanisch anmutenden Akustikgitarre unterlegt, die sich ihren Weg durch eine verspielte, sehnsüchtige Melodie bahnt. An anderer Stelle wieder schlagen einem herrlich altmodisch wirkende E-Gitarren Klänge entgegen, die auch aus Megadeth- oder Metallica-Songs stammen könnten.

Hört man sich einige Male durch Enslaved, so hinterlässt das Album einen recht positiven Eindruck. Schnelle, düstere Stücke wechseln sich ab mit lieblich, verspielten Passagen. Da wird zuerst unbarmherzig geschrempt, um sich dann in einer rockigen Hommage an Anthrax & Co. zu entladen.

Insgesamt kann man also dem neuen Album durchaus eine Hörempfehlung aussprechen. Zwar erfindet Enslaved das Genre nicht neu und man hat bei einigen Songs das Gefühl, diesem Arrangement schon einmal woanders begegnet zu sein, doch werden gerade eingefleischte Soulfly Fans über eine solche Kritik nur müde lächeln. Wer sich jedoch mit Alben wie Prophecy oder Dark Ages am Soulfly Sound satt gehört hat, der wird auch mit Enslaved nicht wieder zu Max Cavalera und seiner Seelenfliege bekehrt.

Enslaved is zwar kein Meilenstein, aber ein durchaus solides Metal Album im gewohnten Soulfly Stil. Fans greifen sowieso bedenkenlos zu, alle anderen sollten Probe hören.

Punktewertung

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   Titel Enslaved [Explicit]
   Genre hard-rock-and-metal-music
   Release 2012-03-09
   Systeme
   Publisher Roadrunner Records
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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