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Running Wild - Shadowmaker Review


2012-03-10  DasStampa  8 Likes  0 Kommentare 
Es begab sich aber zu der Zeit, da endete das Piratenleben, die Seemannen verließen die leuchtende See und zogen sich in die sicheren Häfen zurück. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. So oder so ähnlich könnte das Piraten-Märchen um Running Wild geendet haben. Viele Fans waren traurig ob der Tatsache, dass die rauen Seemänner die Segel strichen und heimwärts fuhren. Das war 2009. 2011, genauer gesagt am 21. Oktober, dann die kleine Sensation: Man wollte wieder auf Beutezug, brandschatzen und morden. Und am 20. April ist es endlich soweit, nach sieben langen Jahren treibt es die Mannschaft um Rock 'n' Rolf ins Studio und ein neues Album wird produziert - der Name: Shadowmaker. Ob der mittlerweile 14. Schatz der Hamburger dumpfer Seemansgarn oder aber eine Kaperfahrt ins Nonneninternat wird, lest ihr hier.

Von singenden Kapitänen und prächtigen Schiffen...
Rock 'N' Rolf ist, das kann ich an dieser Stelle einmal vorweg nehmen, so gut in Form wie lange nicht mehr. Bereits der Opener des Albums "Piece in the Action" geht sehr gut ins Ohr und hat eine Hook, die ins Blut und in die Knochen geht. Die klare, markante Stimme machen die Songs von Running Wild fürwahr unverwechselbar, so auch "Riding on the Tide", ein sehr melodischer Song, der so manchen Fan an ältere Zeiten erinnern dürfte. "I am who I am" beginnt rau wie die Nordsee bei Windstärke 10, fetzt im Laufe des Songs wie eine Windbö auf dem Deich und bietet nicht zuletzt starke Nackenschmerzen, wenn das Bangen nach 5:01 Minuten vorbei ist.

"Black Shadow" ist für Running Wild-Verhältnisse schwerfällig und doch auf eine eigene Art und Weise erfrischend. Das Wunderbare annahezu allen Songs ist ja die Tatsache, dass es stets einen klaren roten Faden gibt und man sich auf eines verlassen kann: Kontinuität im musikalischen Bereich. Keine waghalsigen Experimente, bei Running Wild wissen die Fans, was sie an ihrer Band haben. Und so geht es mit "Locomotive" weiter auf dem Pfaden des Heavy Metal. Dieser Song bleibt aufgrund seiner Einfachheit in den langhaarigen Köpfen der gemeinen Metallerschaft.

"Me & the Boys" fängt an, wie ein Song von Whitesnake und ich bin irritiert?! Allerdings werde ich aus dieser Irritation herausgeholt, als der Fronter mit dem Singen beginnt. Dieser Song ist recht fröhlich und soll wohl den Neustart der Band unterstreichen. Wesentlich schneller geht es mit "Shadowmaker" weiter. In meinen Augen ist dieser Track einer der besten auf dem gesamten Album.

Eines der schlimmsten Unfälle in der damaligen Seefahrt war ein Segelfeuer. Im übertragenen Sinne besingen die Mannen mit "Sailing Fire" diesen Umstand ausführlich. Aus meiner Sicht allerdings der schwächste Song auf dem Album, da er mitunter fast schon poppig klingt. "Into Black" bietet da schon kompromisslosere Kost und wartet mit einer Mischung aus Mitsing-Chorus sowie eingägigem Zwischenteil auf. Den Abschluss, würdiger Weise, bildet das über siebeneinhalb andauernde Besingen des Herren der Finsternis schlechthin, nein, nicht Angela Merkel, gemeint ist der alte Schlüpferstürmer und Blutsauger Dracula himself. Mein persönlicher Favorit auf dem Album.

Running Wild sind nun offiziell zurück und haben nichts an Power eingebüßt. Fans der Band werde ihre wahre Freude mit dem Album haben.

Die Piraten sind zurück - teilweise besser als zuvor. Es darf wieder gebrandschatzt werden!

Punktewertung

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   Titel Shadowmaker Ltd.
   Genre
   Release 2012-04-20
   Systeme
   Publisher Steamhammer (SPV)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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