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Pentakolo – Exiled to Infinite Gloom Review

Old-School-Metal aus den Tiefen Norditaliens


12.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Pentakolo – Exiled to Infinite Gloom Review Bild Pentakolo – Exiled to Infinite Gloom Review Screenshot Pentakolo – Exiled to Infinite Gloom Review Foto

Mit Exiled to Infinite Gloom liefern Pentakolo ihr Debütalbum ab – und das klingt, als wäre es direkt aus einer eisigen Gruft der 90er hervorgekrochen. Das Duo Deba und Tom aus den Bergen Norditaliens orientiert sich kompromisslos an der frühen Ära von Death und Thrash Metal, als Musik noch aus Wut, Schweiß und ungeschliffener Energie bestand. Kein Hochglanz, kein Schnickschnack – nur rohe Gewalt in Tönen.

Schon der Opener Opened Gates wirkt wie ein Beschwörungsritual. Gitarren, die so klingen, als würden sie rostige Klingen wetzen, treffen auf Drums, die eher prügeln als spielen. Enter the Darkness zieht die Stimmung weiter nach unten – zäh, unnachgiebig, mit einem Hauch von Celtic Frost im Geiste.

Zwischen Finsternis und Verfall
Pentakolo beherrschen das alte Handwerk, das viele ihrer Zeitgenossen längst vergessen haben. Black Knight und Oblivious to the Void sind Paradebeispiele dafür: knurrende Riffs, grollende Vocals, ein Bass, der wie eine Grabplatte vibriert. Trotz aller Energie bleibt das Album jedoch schwer zugänglich – hier wird nicht verführt, hier wird angegriffen.

Die Songs sind kurz, präzise und brutal ehrlich. Eternal und Demon’s Blade wirken fast schon wie Überbleibsel einer Ära, in der Bands wie Obituary oder Possessed das Fundament für das Genre legten. Doch wo jene noch zwischen Groove und Raserei wechselten, schlägt Exiled to Infinite Gloom fast ausschließlich auf die Zwölf.

Ein Sound, der sich weigert, schön zu sein
Produktionstechnisch bleibt alles bewusst unpoliert. Der Mix ist staubig, fast schon schartig – aber genau das ist hier Teil des Konzepts. Diese Platte soll nicht sauber klingen, sondern lebendig in ihrer Hässlichkeit. Das Ergebnis ist ein klanglicher Monolith, der gleichermaßen fasziniert und überfordert.

Gerade die zweite Hälfte des Albums, mit Songs wie Apocalyptic Visions und Medievil Fantasies, bringt noch einmal ein Gefühl von Endzeit und Wahnsinn. Hier verschmelzen Death und Thrash zu einem grollenden Strudel, der die Hörenden zwischen Aggression und Apathie gefangen hält.

Tracklist
  1. Opened Gates
  2. Enter The Darkness
  3. Black Knight
  4. Oblivious To The Void
  5. Eternal
  6. Demon’s Blade
  7. Sorcerer Of Black Magik
  8. Waiting For The End… Burial At The Sea
  9. Apocalyptic Visions
  10. Medievil Fantasies


Exiled to Infinite Gloom ist ein ehrliches, aber sperriges Debüt. Pentakolo gelingt es, die Kälte und Wut der frühen Death-Thrash-Tage einzufangen – allerdings ohne Kompromisse. Der Sound ist roh, die Atmosphäre beklemmend, und Melodien gibt es nur in Spurenelementen. Wer Old-School-Attitüde über Perfektion stellt, wird hier glücklich. Für alle anderen ist das Album vermutlich zu karg, zu düster, zu kompromisslos. Doch genau darin liegt seine Stärke: Pentakolo machen keine Gefangenen – sie graben sich direkt in dein Trommelfell.

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