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Nihiling - Egophagus Review
2011-10-23 Redaktion 9 Likes 0 Kommentare
Es ist der Soundtrack einer anderen Welt, eine düstere und melancholische Schicht, die sich auf unsere Ohren legt und den Weg in unsere Seele sucht. Eine Sinuskurve aus Aggression, Milde, Wut, Trauer, Auflehnung, Konformismus mit den Werten der Musik, bei gleichzeitiger Abstoßung gängiger Muster. Man muss schon einiges zurücklassen, um eine Reise antreten zu können. So auch im Falle von Nihilings neuem Album "Egophagus".
Hääää?
Klartext: Das vorliegende neue Album der deutschen Combo "Nihiling" ist mit Sicherheit nichts für Jedermann. Und doch ist es derart experimentell und dabei auch inspirierend, dass man es vielen Musikern als Pflichthörprobe mit auf den Weg geben müsste. Die Songs des Albums bewegen sich in einem ganz eigenen Kosmos der musikalischen Möglichkeiten und doch ist das Postrock-Album so angelegt, dass es nicht nur für ganz schräge Ohren gemacht ist. Es bietet durchaus auf eingängige Gitarrenparts und klare Gesangslinien und doch - alles ist anders.
Es ist nicht leicht "Egophagus" zu beschreiben, auch die Vergleiche hinken: "Radiohead" wirkt kommerzieller, "Tool" wiederum sperriger, "Coldplay" ist emotional teilweise nahe, musikalisch hingegen weiter entfernt. Dennoch: Wer mit den genannten Bands sympatisiert muss sich "Ecophagus" dringend zulegen. Und auch alle Grenzgänger der Hard&Heavy-Szene kann man nur ermuntern zumindest mal ein Ohr zu riskieren.
Noch ein Wort zu den Texten: Man kann den Songs eine gewisse Portion Mystik nicht absprechen und nach fast einer Stunde Gesamtlänge vermittelt das Album ein ziemlich mulmiges Gefühl. Irgendwo zwischen H.P. Lovecraft und unserer aktuellen Wirklichkeit. Informiert man sich bei Gorka über den Inhalt der Platte, so verweist dieser auf einen Brief, der auf der Webseite www.nihiling.de zu finden ist. Dort schreibt ein gewisser Otto Lanz an einen Señor Iraola über seine Entdeckung und den Weg der vor ihm liegt. Schaut man sich die Lyrics an, so fällt auf das es sich dabei stets um einen Dialog handelt. Die Protagonisten dabei sind drei Charaktere mit den Namen "The Unnamed", "The Impuls" und "Ichfresser". Zieht man den Aufwand in Betracht der hinter all diesen textlichen Symboliken steckt, so wird klar, dass es bei Nihiling darum geht eine eigene Welt zu erschaffen. Etwas, worauf man sich einlassen muss, wenn man Zugang dazu finden soll.
Fazit
Ein grenzenloses musikalisches Album mit einer selten zu hörenden Präzision und mehr als nur einem Funken Genialität. Das wohl inspirierendste Album des Jahres.
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