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Neil Young - Americana Review


2012-07-01  Spielemagazin  8 Likes  0 Kommentare 
Ist euch das auch schon mal aufgefallen? Es gibt Musiker, die mal gerne was ganz verrücktes ausprobieren, wenn sie alles erreicht haben. Zuerst werden die Charts geentert mit Balladen und Hymnen, die Millionen begeistern und dann (wenn man eben genug vom Kommerz hat) widmet man sich anderen Projekten. Die Ergebnisse sind mitunter mehr als überraschend. Beispiel: Sting. Sein 2009er Album "If on a Winters Night" ist eine eine "akustische Meditation" über die verschiedenen Aspekte des Winters. Songs, Weihnachts- und Wiegenlieder vom Police-Rocker. Und auch Neil Young wagt sich ganz offensichtlich mal gerne an ein Experiment...

Neil Young & Crazy Horse - Americana
"Americana" ist nach 9 Jahren das erste neue Album und damit schon allein deswegen etwas Besonderes, aber die Sammlung klassischer amerikanischer Folk-Songs macht es dann doch zu dem erwähnten Experiment. Mit seinen Gefährten vom "verrückten Pferd" wagen sich Billy Talbot, Ralph Molina, Poncho Sampedro und Neil Young an bekanntes Liedgut. Einige dieser Kompositionen, wie "Tom Dooley" und "Oh Susannah", wurden bereits im 19. Jahrhundert verfasst, während andere, wie "This Land Is Your Land" (das die originalen, weithin missinterpretierten "entfernten Strophen" enthält) und "Get A Job", als Folk-Klassiker aus der Mitte des 20. Jahrhunderts gelten.

Ein kleines Highlight des Album ist "God Save The Queen" - die heutige Nationalhymne des Vereinigten Königreichs in einer sehr rohen, rauen Fassung mit einprägsamen Drums und einer altbekannten Melodie. Die Quasi-Nationalhymne der USA, bevor sie im Jahr 1931 offiziell von "The Star Spangled Banner" abgelöst wurde, schlägt dann auch den Bogen zu dem Albumtitel "Americana". Denn auf dem Album steht in der Tat das musikalische Erbe zurückliegender Jahrhunderte im Mittelpunkt, neu interpretiert von einem der rauhbeinigsten Sänger und Musiker unserer Zeit. Historische Details zu jedem Song gibt es zudem im Booklet nachzulesen, für alle, die gerne einen tieferen Einblick erhalten möchten.

Neben typischen Rocknummern präsentiert sich das Album ziemlich Country-Folk-lastig, mit tollen Gitarren-Arrangements und interessanten Chören. Für Freunde des Folk, Rock und Blus ist das Album in jedem Falle ein Anspieltipp, auf einer urigen Feier am Lagerfeuer funktioniert es bestens.

Tracklist
01 - Oh Susannah
02 - Clementine
03 - Tom Dula
04 - Gallows Pole
05 - Get a Job
06 - Travel On
07 - High Flyin' Bird
08 - Jesus' Chariot (She'll Be Coming Round the Mountain)
09 - This Land Is Your Land
10 - Wayfarin' Stranger
11 - God Save the Queen

Interessantes, kreatives Experiment für alle, die Young lieben und mal was anderes probieren möchten.

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   Titel Americana
   Genre
   Release 2012-06-01
   Systeme
   Publisher Reprise Records (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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