Jürgen Attig - Aventureiro Review

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2012-03-27  DasStampa  9 Likes  0 Kommentare 

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Ta tata taaaaaaa. Wir beginnen unsere heutige Review einmal mehr mit einem unserer beliebten Raterunden, heute zum Thema Erdkunde. Nun zur Frage: Was ist die zweitkleinste Großstadt im nordwestlichsten Bundesland Niedersachsen? Na? Richtig, Hildesheim. Und was hat diese schöne Stadt kulturell alles so zu bieten? Genau, diverse Museen, Dome, Kirchen und als musikalisches kleines Highlight das einzige feste Panflötenensemble Deutschlands. Wow, wieder was gelernt. Jedoch schaffte es eine weitere tatsächliche Koryphäe der Musik, national wie auch international sein Instrument zu bedienen - den Bass. Er arbeitete bereits mit Mousse T. und mit der NDR Big Band zusammen und ist auf den Brettern dieser Welt kein Unbekannter.

Die Rede ist von Jürgen Attig. Der charismatische Kosmopolit ist ein wahrer Virtuose und sein Debüt-Album "Aventureiro" sieht er als schubladenfreie Weltmusik. Die Einflüsse des Albums lassen allerdings auch gar keine andere Definition zu, sind doch sehr viele verschiedene Stile vertreten. Ob Afrika, Südamerika oder speziell die Karibik, nicht zuletzt selbstredend auch Europa, Attig vermag, diese Masse an musikalischem Individualismus gut verschnürt auf einer CD zu bannen. Und dieser Bann geht auch auf die geneigte Hörerschaft über. Dieses Album steckt voller Aha-Erlebnisse, überzeugt durch progressive Soli und klaren, mal sinnlichen, mal eher rauchigem Gesang. Die Stücke sind zeitweise so verschieden, dass man meinen könnte, es handele sich um eine wild zusammen geworfene Kompilation. Der gebürtige Hildesheimer schafft es allerdings, jedem Song seinen persönlichen Stempel aufzudrücken und ganz viele verschiedene Stücke zu einem Ganzen zu vereinen. Atmosphärisch ist eigentlich zu wenig, denn es ist viel mehr. Diese CD ist perfekt für laue Sommernächte mit Freunden am Grill, zur Entspannung in der Badewanne oder zur Gute-Laune-Autofahrt nach einem stressigen Arbeitstag.

Man merkt gut, sehr gut, dass es nicht nur ein Album ist, gemacht, um die schnelle Mark zu kassieren, sondern ein Album, um ein musikalisches Exempel zu statuieren, die Menschen zusammen zu bringen, Kulturen zu vermischen. Ich denke, es ist nicht vermessen zu sagen, dass man sich nur wünschen kann, dass kulturelle Globalisierung in dieser Form die wohl idealste zu sein scheint. Dieses Album hat Stil, hat Würze, hat alles, was ein Album haben muss. 10 Songs auf einem Silberling gepresst um zu entspannen, zu beruhigen, in sich zu kehren, aber auch, um den Tag Tag sein zu lassen. Ich empfehle diese CD allen Menschen, die sich auch mit experimenteller Musik anfreunden können, ihre Ohren öffnen von Klängen fernab der poppigen, industriellen Klänge des Alltags. Es steckt sehr viel Herzblut in dieser Scheibe, auf dieser Scheibe. Jede einzelne Sekunde ist eine gewonnen Erfahrung, die man nicht mehr loswerden will. Ein bergauf, bergab der Emotionen, mal heiter mal nachdenklich, doch stets authentisch und ehrlich. Ich kann nur hoffen, dass es irgendwann einen Nachfolger gibt, der mindestens ebenso ins Blut geht wie "Aventureiro". Danke, Jürgen!

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Fazit

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