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Helloween - Giants & Monsters Review

Der Kürbis in neuer Pracht


2025-10-05  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Mit Giants & Monsters melden sich Helloween im August 2025 zurück – als siebtes Studioalbum in ihrer klassischen Ausrichtung und erneut mit dem vereinten „Pumpkins United“-Line‑up. Die Erwartung war hoch, denn nach der großen Reunion und dem selbstbetitelten Album von 2021 stand die Frage im Raum: Kann man die Messlatte nochmal ein gutes Stück anheben?

Die Antwort: Ja – aber mit einem ausgewogenen Mix aus Altbekanntem und kleinen Überraschungen. Giants & Monsters klingt nicht radikal neu, aber kraftvoller und fokussierter als viele Vorgänger. Es ist keine Revolution, aber eine stilvolle Bestätigung: Helloween sind noch lange nicht müde.

Drei Stimmen, eine Einheit
Ein zentraler Erfolg dieses Albums liegt in der Balance zwischen Andi Deris, Michael Kiske und Kai Hansen. Statt Konkurrenzausflügen wirkt das Gesangsarrangement diesmal nahtloser – harmonisch, ausgewogen, flexibel. Die drei Stimmen wechseln, ergänzen und tragen gemeinsam das Klangbild, ohne dass man das Gefühl bekommt, drei Soloprojekte hören zu müssen.

Instrumental gibt es nichts zu meckern: Dichte Harmonien, kraftvolle Drums von Dani Löble und ein Bass, der nicht nur füllt, sondern geführt klingt. Die Produktion ist klar und druckvoll, ohne dabei steril zu wirken.

Zwischen Hymne und Abwechslung
Die Trackliste bietet ein breites Spektrum: Der Opener “Giants On The Run” startet episch, schnell und mit majestätischem Flair. Mit „Savior Of The World“ und „We Can Be Gods“ bieten sie klassische Power‑Metal-Hymnen – schnell, mitreißend, eingängig.

Doch Helloween scheuen sich nicht vor braveren Momenten: „A Little Is A Little Too Much“ geht Richtung mehr radiotauglicher Hard‑Rock, „Into The Sun“ ist eine gefühlvolle Ballade, in der Kiske und Deris sich Stimmen zuwerfen. Solche Momente bringen Leichtigkeit, auch wenn sie nicht unbedingt Tiefschlag‑Qualität erreichen.

Songs wie „This Is Tokyo“ stechen heraus, weil sie kantig, markant und mutig anders sind – ein Reflex auf Deris’ Verbindung zu Japan. Und mit „Majestic“ liefern sie zum Schluss eine epische Schlusspointe, mit orchestralen Bezügen, vokalen Wechseln und einem Gefühl von Größe, das sich aufbaut und trägt.

Stärken & kleine Makel
Was Giants & Monsters besonders macht: Es glänzt durch starke Songs, seltene Ausfälle und eine Band, die sich nicht selbst kopiert. Jeder Track trägt seinen eigenen Charakter, ohne sich im Albumgefüge zu verlieren. Die Vielseitigkeit ist ein Plus, und die Musiker agieren auf hohem Niveau.

Als Makel lässt sich anführen: Einige weniger mutige Stücke könnten in der Menge verblassen. „A Little Is A Little Too Much“ wirkt zwar charmant, aber eben auch etwas zu konventionell. Und man würdigt Helloweens Kunst gerade deshalb weniger für neue Pfade als für meisterhafte Ausführung bekannter Muster. Der Klang ist modern, aber nicht provozierend avantgardistisch – und das sollte auch niemand zwingend erwarten.

Tracklist
  1. Giants On The Run
  2. Savior Of The World
  3. A Little Is A Little Too Much
  4. We Can Be Gods
  5. Into The Sun
  6. This Is Tokyo
  7. Universe (Gravity For Hearts)
  8. Hand Of God
  9. Under The Moonlight
  10. Majestic


Giants & Monsters ist ein kraftvolles Statement einer Band, die ihre Wurzeln ehrt und gleichzeitig Reife zeigt. Es mag nicht jeden Geschmack bedienen, aber es bringt so gut wie alles mit, was man sich von einem Helloween?Album wünscht: Hymnen, Vielfalt, Emotion und Energie. Ein Highlight in der Diskografie – und ein starkes Kapitel für die Ära von Pumpkins United.

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