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Heartlay - The Alteration Review

Französischer Metalcore trifft auf Industrial-Wucht


2025-10-10  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Heartlay - The Alteration Review Bild Heartlay - The Alteration Review Screenshot Heartlay - The Alteration Review Foto

Mit The Alteration liefert die französische Band Heartlay ihr bislang reifstes und facettenreichstes Werk ab. Der Mix aus Metalcore und Industrial Metal trifft einen Nerv – aggressiv, elektronisch, düster, aber mit überraschend viel Emotionalität im Untergrund. Die elf Tracks wirken wie ein musikalisches Spiegelbild einer zerrissenen Innenwelt, in der Wut, Zweifel und Transformation ständig aufeinandertreffen.

Wut trifft auf Struktur
Schon der Opener Suits You So Well setzt das Tempo: verzerrte Gitarren, donnernde Drums und elektronische Akzente treiben den Song nach vorne, während die Stimme zwischen kontrollierter Härte und emotionalem Ausdruck pendelt. Heartlay verstehen es, chaotische Gefühle in eine fast schon klinisch präzise Struktur zu bringen – ein Markenzeichen ihres Stils, das in Eye For An Eye und And Wrath Followed besonders eindrucksvoll zur Geltung kommt.

Industrial-Vibes und elektronische Kälte
Im Vergleich zu früheren Alben wirkt The Alteration reifer, düsterer und kompakter. Tracks wie The Duel In Me oder Defiant Discourse erinnern an den kalten Industrial-Sound von Nine Inch Nails oder Static-X, verlieren dabei aber nie den melodischen Faden. Synths und elektronische Layer übernehmen häufig die Führung und sorgen für die notwendige klangliche Kälte, um den inneren Konflikt der Songs zu verstärken.

Eine musikalische Zerrissenheit
Was The Alteration besonders macht, ist die emotionale Mehrschichtigkeit: Neben der Härte der Riffs und der Brutalität des Drummings findet sich in vielen Songs ein melancholischer Unterton. Besonders Shadow So Withdrawn oder Held Beneath klingen wie ein Dialog zwischen Stärke und Verletzlichkeit – zwischen dem, was man zeigen will, und dem, was wirklich da ist.

Nicht alles zündet, aber vieles bleibt hängen
Natürlich gelingt nicht jeder Song. Gerade im Mittelteil des Albums fällt der Spannungsbogen etwas ab, einige Passagen wirken trotz des dramatischen Sounddesigns vorhersehbar. Und auch wenn Heartlay ihren Sound verfeinert haben, fehlt es manchen Stücken noch an einem unverwechselbaren Moment, der sie von der Masse abhebt.

Ein vielversprechender Schritt nach vorn
Trotz kleiner Schwächen überzeugt The Alteration als Gesamtwerk – kraftvoll produziert, mit klarem künstlerischem Konzept und einem Sound, der sich nicht scheut, Grenzen zu verschieben. Heartlay sind nicht nur eine französische Antwort auf Motionless In White, sondern eine Band, die ihren eigenen Weg zwischen Wut, Elektronik und Gefühl gefunden hat. Das Album ist ein Schritt nach vorn – und zeigt, dass im Schatten oft die spannendsten Verwandlungen stattfinden.

The Alteration ist ein kraftvolles, atmosphärisches Album, das Industrial- und Metalcore-Elemente überzeugend zusammenführt. Die Produktion ist dicht, der Ausdruck intensiv, die Entwicklung hörbar. Nicht alles bleibt hängen, aber vieles geht unter die Haut.

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