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Fallujah - Xenotaph Review

Wenn Tech-Death cineastisch wird


2025-10-11  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Foto: Brian Krahe. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit Xenotaph präsentiert Fallujah ein Album, das ebenso komplex wie atmosphärisch ist – und damit einmal mehr ihre Stellung als eine der spannendsten Tech-Death-Bands der Gegenwart untermauert. Die Bay-Area-Formation lotet die Grenzen des Genres aus und kombiniert unfassbar präzises Instrumentalspiel mit einem fast schon spirituellen Gesamtkonzept. Das Album fühlt sich wie ein musikalischer Sci-Fi-Film an, der in Klang und Story gleichermaßen herausfordert.

Mehr Melodie, mehr Technik – aber nie überladen
Schon die ersten Takte von Kaleidoscopic Waves zeigen: Hier regiert das Detail. Die Songs sind dicht, vollgestopft mit Ideen – und trotzdem überraschend zugänglich. Es ist diese Balance zwischen Wahnsinn und Weite, zwischen brachialer Präzision und atmosphärischer Offenheit, die Xenotaph auszeichnet. Die neuen Bandmitglieder Sam Mooradian (Gitarre) und Kevin Alexander (Drums) fügen sich nahtlos in das bestehende Line-up ein und erweitern den Sound um progressive Feinheiten und spieltechnische Brillanz.

Ein Soundtrack für gedankliche Eskapisten
Was Fallujah auf Xenotaph ausspielen, ist nicht einfach nur Musik – es ist ein Konzept. Inspiriert von Frank Herberts Dune und unterlegt mit einer Story über Leben, Tod, Täuschung und Erkenntnis, werden die Tracks wie Kapitel eines Romans erzählt. Sänger Kyle Schaefer agiert dabei sowohl als Erzähler als auch als emotionaler Fixpunkt, dessen Growls und Clean-Vocals den Zuhörer durch surreale Welten führen.

Atmosphäre trifft auf Anspruch
Tracks wie Step Through the Portal and Breathe oder Labyrinth of Stone kombinieren Blastbeats mit jazzigen Einschüben, sphärischen Synths und verspielten Soli. Gerade diese Kontraste halten das Album lebendig. Der bombastische Abschluss Xenotaph zeigt schließlich, wie stark das Album als Gesamtkunstwerk funktioniert – technisch brillant und dramaturgisch durchdacht.

Der nächste logische Schritt – aber nicht risikolos
Trotz aller Klasse wirkt Xenotaph nicht immer wie aus einem Guss. Manches Arrangement verliert sich ein wenig im Überangebot an Ideen, und auch wenn die Dramaturgie im Großen stimmt, fehlt manchmal ein klarer Spannungsbogen zwischen den Songs. Dennoch: Die Reise lohnt sich – vor allem für Fans von progressiver Härte mit atmosphärischem Tiefgang.

Fallujah haben mit Xenotaph ein ambitioniertes Album geschaffen, das Tech-Death, Prog, Jazz und Sci-Fi-Themen kunstvoll miteinander verwebt. Die musikalische Virtuosität ist beeindruckend, die Atmosphäre dicht, der thematische Unterbau anspruchsvoll. Wer bereit ist, sich auf dieses komplexe Werk einzulassen, wird belohnt – auch wenn nicht jeder Moment zündet.

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