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Ektomorf - The Acoustic Review


2012-03-14  DasStampa  12 Likes  0 Kommentare 
Bei dem Wort "Ektomorf" werde viele Unwissende vielleicht an eine neue Attacke aus der neuen grünpink-karierten Edition des Nintendo-All-Time-Klassikers Pokemon denken. Oder vielleicht auch nicht?! Wie dem auch sei, der Einstieg ist geschafft und um es kurz zu machen: Ektomorf haben in etwa so viel mit Pokemon zu tun wie die Nordsee mit einem kaputten Seat Marbella. Denn die vier Jungs aus den ungarischen Landen machen Musik, gute Musik, laute Musik, kurz: Thrash Metal. Und das bereits seit 1994. War das Quartett zunächst als Support auf Tour, so konnten sie im Laufe der Jahre durch ihren überzeugenden Sound und eine noch bessere Bühnenaction eine große Fanschar ihr Eigen nennen. Ich selbst habe die Jungs mal live gesehen und muss sagen, dass es mich wirklich umgehauen hat. Fronter Zoltán "Zoli" Farkas ist solch ein charismatisches Stimmwunder, dass er verdammt schwer fällt, ihn und seine musikalischen Mitbengels nicht zu mögen. Das mittlerweile 11. Studioalbum ist rein akustischer Natur und ein Quasi-Best Of. Ob die Schnapszahl der Band auch weiterhin musikalisches Glück bereitet oder an schlechten Zlibowitz erinnert, lest ihr hier.

12 gute Gründe, Ektomorf zu mögen
So hätte sich das Album auch nennen können. Denn es hat ziemlich viele Kracher, welche auch auf den Konzerten die Mengen zum Ausflippen bringen. Dabei allerdings mit elektronischer Unterstützung via Stromgitarren. Das Album legt gleich voll los mit dem Gassenhauer "I know them". Wechselnde Tempi und die für Ektomorf typischen ungarischen Folkoreelemente zeichnen dieses neuen Klassiker aus. Ebenso genial ist der darauf folgende Track, "I'm in Hate". Zunächst ruhig, gewinnt der Song immer mehr an Fahrt und Zoli drückt schließlich seinen ganzen Hass zwischen einige wenige Songzeilen. Ein Lied, welches unter die Haut geht.

"Be Free" ist ein Song, welches ich mir im Sommer auf meine Auto-Fenster-auf-CD pressen werde. Es rockt im wahrsten Sinne des Wortes, weckt Hoffnung und nicht zuletzt die gute Laune. Wenn Zoli kreischt, ist es unverkennbar - rauh, und doch irgendwie klar - Wahnsinn! "Redemption" klingt zu Beginn fast schon wie ein Southern Rock-Stück, bis aber wieder die guten alten folkloristischen Elemente Einzug halten und dieses Stück Musikgeschichte so unverkennbar machen. Bei "Simple Man" beweist der Fronter, dass er auch sehr ruhige Stücke zu etwas total Besonderem machen kann. Mit "To Smoulder" geht es ruhig weiter, aber auch nur, um mit "Folsom Prison Blues" einem der genialsten Musiker der Welt zu huldigen: Johnny Cash! Und es ist ein fürwahr virtuoses Cover. Jiiiiiiiiha!!!

Schmusig und nahezu kuschelig romantisch geht es mit "Again" weiter. So langsam kann mal wieder ein bisschen Action passieren, mag sich jetzt der Eine oder die Andere denken. Sehe ich auch so, Ektomorf anscheinend ebenfalls und legen die Halbballade "Through Your Eyes" aufs Parkett. Nach so viel Aufregung hat man die Möglichkeit, sie bei "Fate" wieder runter zu holen, denn es rollt ein Zug heran, unaufhaltsam, und es ist nicht etwa der Orgasmatron, sondern eine weitere Halbballade: "Stigmatized" hält die Metalwelt in Atem. Als grandioses Finale spielt das Quartett "Who can I trust" ein und koplettieren dieses reine Akkustik-Album um eine weitere Halbballade.

Wer auf die ruhigeren Stücke der Ungarn steht, ist mit diesem Album rundum zufrieden zu stellen. Es mangelt dabei leider an einigen rabiateren Songs, was der Qualität des Gesamtkonzepts allerdings kein Abbruch tut. Zugreifen ist hier Ehrensache.

Gut abgemischtes Akkustik-Gitarren-Album, welches hauptsächlich die ruhigen Songs bereit hält, nicht nur für lange Lagerfeuerabende. Absolut gelungenes Konzept!

Punktewertung

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   Titel The Acoustic
   Genre
   Release 2012-02-17
   Systeme
   Publisher Afm Records (Soulfood)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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