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Down - Diary of a Mad Band Review


2011-03-26  DasStampa  14 Likes  0 Kommentare 
Die Krähe auf dem Cover - bam bam baaaaaaam - ist dies ein Hörbuch von Edgar Allen Poe? Das Hörspiel von "The Crow?" Nein, es handelt sich schlicht unergreifend um die neue Live-Platte der 1991 gegründeten, amerikanischen Band "Down". 17 Tracks aus 15 verschiedenen Konzerten der letzten Tour wurden hier zu einem halb-fiktiven Konzert zusammen geschnitten. Ob dieser Silberling ein Upgrade ist oder in Downtown verweilen wird, lest ihr hier.

In meinem Garten steht ein Garten-Down...
Diary of a Mad Band - eine, zugegebener Maßen, nicht ganz weit her geholte Analogie auf einen Song aus dem Solo-Projekt des Black Sabbath-Masterminds Ozzy Osbourne
(der Titel des eigentlichen Songs lautet "Diary of a Mad Man"). Denn stilistisch sind Down vom Sound her nicht ganz weit von den "Schock-Rockern" aus den wilden 1970ern entfernt. Auch lassen sich nuancierte Parallen zu Pantera oder Soil nicht verbergen.

Der Gesang wird Anhänger der seit 2003 leider nicht mehr existenten Band "Pantera" sehr bekannt vorkommen, denn am Mikrofon steht kein Geringerer als Phil Anselmo selbst. Im Allgemeinen besteht die Band aus einem, Achtung Wortspiel, (b)unten Potpourri bekannter Musiker des Metal und Rock. Corrosion of Conformity spendete ihren Gitarristen Pepper Keenan und von Crowbar siedelte der kongeniale Gitarrist Kirk Windstein zu "Down" um.

Unten durch oder oben auf? - Die Songauswahl
Die Songauswahl ist quer durch den Down-Garten erwählt. Sämtliche Hits wie zum Beispiel "Eyes of the South" oder Gassenhauer wie "Lifer" laden zum Mitgrölen und pogigem Schunkeln ein. Ladies and Gentlemen, es präsentiert sich hier ein schönes Best Of dieser Kapelle aus dem amerikanischen Süden. Die Texte sind häufig sozialkritischer Natur und bieten dem Publikum die Möglichkeit, ihren Frust mit den Songs herauszubrüllen, oder, wie beim eher ruhigeren Song "Jail", einen Trommelkreis zu bilden. Doch, ich muss sagen, dass die Auswahl sehr gelungen ist.

Sehr geehrte Damen und Herren, die Songs befinden sich im obersten Stockwerk, die Technik ist im Keller zu finden. Danke für ihre Aufmerksamkeit.
Mit Live-Platten ist das ja immer so eine Sache. Entweder sie schaffen es, technisch einwandfrei, gut abgemischt das Konzert-Feeling ins heimische Wohnzimmer zu bringen, Atmosphäre zu erzeugen oder aber sie klingen nach Schnött und Quirl und bringen der geneigten Hörerschaft ob der technischen Mängel wenig Freude.

Zweiteres ist hier leider eher der Fall. Denn von der Soundqualität bin ich nicht wirklich überzeugt, da die Instrumente meiner Ansicht nach nicht gut aufeinander abgemischt sind. Einmal sind die Gitarren zu laut, sodass der Gesang verschluckt wird, dann prügelt Jimmy Bower derart auf seine Trommelkisten, dass der man die Gitarre nicht mehr richtig hört bzw. die Songs verwischt klingen. Nun ist es ja bekannt, dass Southern-Rock wie eben dieser auch ruhig mal verwischt klingen darf, ja teilweise sogar muss. Als stilistisches Mittel stimme ich da auch voll und ganz zu. Hier hat das Verwischen aber leider keinen stilistischen Hintergrund, sondern ist technischer Natur. Somit will sich bei mir das einmalige Gefühl, mitten im Konzert zu sein, nicht einstellen.

Und auch der Gesang des Mr. Anselmo ist in manchen Songs derart schief, dass ich zunächst der Auffassung war, ein betrunkener Fan hat das Ruder des Mikros übernommen. Das hat schon mal besser funktioniert, Herr Anselmo. Dieses Schaffenswerk bleibt in meinen heimlichen Gefilden eher Downunder als Uptown. Schade!

Dieses Album hätte ob der gut ausgewählten Songs ein echtes Schmuckstück in der heimeligen CD-Sammlung werden können. Leider trüben die technischen Schwächen sowie der teilweise sehr schiefe Gesang (gerade bei den ruhigeren Stücken) den Hörgenuss erheblich. Wer also mal hören will, wie sich Down wirklich anhören, sollte auf die technisch qualitativ hochwertigeren Studio-Alben zurückgreifen.

Punktewertung

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   Titel Diary of a Mad Band (Live)
   Genre
   Release 2010-10-01
   Systeme
   Publisher Roadrunner Records (Warner)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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