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Cosmonauts Day - Paths of The Restless Review


2012-04-11  SimonR  9 Likes  0 Kommentare 
Nachdem die russische post/progressive/instrumental-Band "Cosmonauts Day" im Jahre 2011 ihre EP "Live Demos" veröffentlicht haben, haben sie im selben Jahr noch eben ein Album namens "Paths of The Restless" auf den Markt geworfen, was auf bemerkenswerter Weise mit der Psyche des Konsumenten spielen vermag.

Stimmungsschwankungen!
Von überaus fröhlich, bis hin zu abgefahrenen Achterbahnfahrten scheint hier wirklich alles vertreten zu sein. Schon mit dem Einstieg von "The Captain" wird die Haltung gegenüber dem Gehörgang deutlich. Man treibt auf offener See in seiner kleinen Nussschale umher, bevor dunkle Wolken ein kommendes Unheil verkünden. Der Wind wird stärker und man möchte sich an irgendeinen Gegenstand festhalten, doch bietet sich dafür keine Gelegenheit. Der starke Wind wird zu einem gewaltigen Sturm und man wird von hohen Wellen bedroht. In solchen Situationen bildet sich ein unglaublicher Selbsterhaltungstrieb, den man bis an sein bitteres Ende verfolgt. Wer möchte auch schon alleine und verlassen auf offener See sterben?! Und so kämpft man sich mit diesem Gefühl durch diesen Song, der doch so schön auf einer kleinen Nussschale begonnen hat.
"The Art of Being Nothing" hingegen ist sehr einfach zu durchschauen. Hier geht es um eine progressive Gewalteinwirkung der Band in Richtung Publikum. Jeder darf sich mal austoben und der Hörer soll einem musikalischen Vulkanausbruch beiwohnen. Ich mag das, wenn Bands mal komplett ungezwungen aus sich hinaus gehen und ihrer Musikerlust freien Lauf lassen. In jedem Fall zur Nachahmung empfohlen!

Aufwärmen ist nicht immer schlecht.
Bei den beiden Tracks "Cave of Trees" und "The Last Watchman" handelt es sich um leicht abgewandelten Varianten der schon auf der EP "Live Demos" enthaltenen Liedern. Es ist doch immer wieder bewundernswert, dass Musiker ihre eigenen Stücke nochmal neu interpretieren und das nicht anderen Leuten überlassen. "Cave of Trees" beispielsweise wirkt auf "Paths of The Restless" noch eine Ecke besser, weil hier natürlich die Qualität der Aufnahme, die durchgehend sauber ist, eine große Rolle spielt. Auch auf "The Last Watchman" trifft dies natürlich zu. Dieser Song hat sogar einen leicht psychedelischen Anstrich bekommen, was aber wieder mal nur ein minimaler Ausschnitt des gesamten Machwerks ist. Wie bereits erwähnt, wird bei jedem Song eine andere Stimmung erzeugt. Es wird anschließend damit experimentiert, gespielt oder von A nach B transportiert.

Weitergehende Empfehlungen.
Wem dieser Release zusagt, sollte unbedingt Bands wie "Russian Circles" oder "Pelican" einen Moment seines Lebens widmen. Darüber hinaus kann man auch weiterhin ein Auge beziehungsweise ein Ohr auf die Zukunft von "Cosmonauts Day" werfen. Es wird sich garantiert lohnen.

In diesem Sinne: Frohes Hören!

Mit einer Laufzeit von ca. 45 Minuten nehmen Cosmonauts Day den Hörer mit auf eine turbulente See- und Achterbahnfahrt, die einem auch nach dem Konsum noch in den Knochen sitzt.

Punktewertung

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