Musik » Reviews

CocoRosie - Little Death Wishes Review

Zwischen Magie und Melancholie


2025-03-12  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
CocoRosie - Little Death Wishes Review Bild CocoRosie - Little Death Wishes Review Screenshot CocoRosie - Little Death Wishes Review Foto
Foto: Kate Russell. Mehr zum Thema Transparenz.

CocoRosie sind bekannt für ihre experimentelle Herangehensweise an Musik – ein Klanguniversum zwischen verspielter Nostalgie und melancholischer Avantgarde. Mit Little Death Wishes, ihrem mittlerweile achten Studioalbum, bleiben Bianca und Sierra Casady ihrer künstlerischen DNA treu. Doch kann das Album mit seinen Vorgängern mithalten? Oder wirkt der Zauber der Schwestern langsam verblasst?

Eine musikalische Reise zwischen Traum und Realität
Schon immer war CocoRosies Musik eine eigenwillige Mischung aus elektronischen Experimenten, schrägen Samples und folkigen Melodien. Little Death Wishes reiht sich nahtlos in diese Tradition ein. Die Produktion ist roh, ungeschliffen und wirkt an vielen Stellen bewusst fragmentiert – so, als hätten die Schwestern einzelne Soundfetzen zusammengenäht, bis daraus ein vielschichtiger Klangteppich entstanden ist.

Songs wie Cut Stitch Scar und Nothing But Garbage zeigen die typische CocoRosie-Magie: zerbrechlicher Gesang trifft auf verzerrte Beats und unerwartete Klangexperimente. Dabei wechselt die Stimmung zwischen düsterer Melancholie und fast kindlicher Verspieltheit – eine Dualität, die sich durch das gesamte Album zieht.

Texte voller Schmerz und Sehnsucht
Lyrisch bleibt das Duo ebenfalls seiner Linie treu. Little Death Wishes ist geprägt von Themen wie Verlust, Vergänglichkeit und der Suche nach Trost. Besonders No Need For Money (when you're dead) sticht heraus – ein bittersüßer Kommentar über Kapitalismus und die Unbedeutsamkeit von Reichtum im Angesicht des Todes.

Auch Unbroken, das Album-Finale, ist eine eindringliche Reflexion über Widerstandsfähigkeit und Selbstakzeptanz. Die Songs wirken dabei oft wie persönliche Tagebucheinträge – roh, ungefiltert und emotional herausfordernd.

Musikalisch mutig, aber nicht immer zugänglich
So sehr CocoRosie für ihre künstlerische Unabhängigkeit gelobt werden, so schwer machen sie es dem Hörer manchmal. Die Arrangements sind oft sperrig, die Produktion bewusst unkonventionell. Das mag künstlerisch wertvoll sein, aber nicht jeder wird sich in den kratzigen Beats und schrillen Vocals wohlfühlen.

Tracklist
  1. Wait For Me
  2. Cut Stitch Scar
  3. Yesterday
  4. Luckless
  5. Paper Boat
  6. It Ain’t Easy
  7. Nothing But Garbage
  8. Least I Have You
  9. Girl In Town
  10. No Need For Money
  11. Pushing Daisies
  12. Unbroken


Mit Little Death Wishes liefern CocoRosie genau das, was Fans erwarten: eine Mischung aus verträumter Poesie, experimentellen Sounds und ungewöhnlichen Arrangements. Das Album ist mutig und eigenwillig, aber nicht immer leicht zugänglich. Wer sich auf die musikalische Reise der Casady-Schwestern einlässt, wird mit einer emotionalen Achterbahnfahrt belohnt. Doch für Gelegenheits-Hörer könnte der Zugang schwierig sein.

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Das bedeutet, wir erhalten von Partnern eine Provision, wenn du dem Link folgst und die Produkte über den Link kaufst. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.