Musik » Reviews

Bring Me The Horizon – Post Human: Survival Horror Review

Bmth at its best!


14.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Bring Me The Horizon – Post Human: Survival Horror Review Bild Bring Me The Horizon – Post Human: Survival Horror Review Screenshot Bring Me The Horizon – Post Human: Survival Horror Review Foto

Mit Post Human: Survival Horror schlagen Bring Me The Horizon ein Kapitel auf, das gleichermaßen Rückschau und Zukunftsvision ist. Die Band knüpft an die Härte ihrer frühen Tage an, ohne die experimentelle Offenheit der letzten Jahre zu verlieren. Das Ergebnis ist eine explosive Mischung aus Metalcore, Industrial, Pop, Trap-Elementen und Cinematic-Bombast – ein Werk, das so klingt, als hätte jemand die Weltuntergangsuhr auf fünf vor zwölf gestellt und sämtliche Emotionen noch einmal komprimiert.

Schon Dear Diary, wirkt wie ein Ausbruch aus einem dystopischen Albtraum: ein chaotischer, fast punkiger Auftakt, der die Richtung vorgibt. Es ist dreckig, bissig und herrlich überdreht – und mit einem Augenzwinkern versehen, das man erst auf den zweiten Blick erkennt. Bmth spielen hier mit dem Wahnsinn, der uns in Krisenmomenten begleitet.

Hits, Härte, Hooks – die perfekte Symbiose
Parasite Eve, der nächste große Brocken, wirft die Hörer mitten in eine fiebrige Welt aus verformten Vocal-Samples und großem Refrain. Oli Sykes liefert eine seiner stärksten Gesangsleistungen: zwischen eindringlicher Melancholie und kalter Wut schwebt er souverän über den massiven Synth- und Gitarrenteppichen. Teardrops wiederum ist ein moderner Rock-Hit, der mit klaren Linkin-Park-Vibes spielt, ohne je zur Kopie zu werden – eine hymnische Auseinandersetzung mit innerem Druck und digitaler Überreizung.

Ein zentraler Höhepunkt ist Obey, die Kollaboration mit Yungblud. Der Song ist eine peitschende Electro-Metal-Hymne über Macht, Manipulation und Rebellion. Es ist diese Mischung aus brachialer Härte und poppiger Eingängigkeit, die Bmth schon lange prägt, aber hier besonders zündet.

Feature-Feuerwerk und emotionale Abrisse
Mit Kingslayer schlagen Bmth dann endgültig die Brücke von Metalcore zu hyperaktivem J-Rock. Babymetal liefern schrille, verspielte Vocals, die genauso verstörend wie faszinierend wirken. Der Song ist purer Adrenalinrausch, ein cyberpunkiges Chaos, das dennoch verdammt gut funktioniert.

1x1 (feat. Nova Twins) ist eine wuchtige Mischung aus Grunge, Alternative und düsterem Pop – enorm eingängig und gleichzeitig rauer als vieles auf dem Mainstream-Radar. Und das Finale kommt mit One Day the Only Butterflies Left Will Be in Your Chest…, einem düsteren, fast schon theatralischen Duett mit Amy Lee. Hier zeigen Bmth, dass sie neben Härte auch große Emotion beherrschen – ein poetisch-morbides Schlusslicht, das leise, aber eindrucksvoll nachhallt.

Ein Werk zwischen Chaos und Klarheit
Survival Horror wirkt wie ein Knotenpunkt im Schaffen der Band: Es vereint das Experimentelle der letzten Jahre mit der Aggression der frühen Alben. Diese acht Songs sind als Teil eines größeren Post-Human-Projekts gedacht, fühlen sich aber auch für sich allein enorm stimmig an. Die Produktion ist modern, druckvoll und bis ins Detail ausgefeilt – ohne die organische Unberechenbarkeit zu verlieren, die Bmth immer auszeichnet.

Sie bleiben damit eine der wenigen Rockbands ihrer Generation, die sich nicht nur weiterentwickeln, sondern den Sound moderner Heavy-Musik aktiv prägen.

Tracklist:
  1. Dear Diary,

  2. Parasite Eve

  3. Teardrops

  4. Obey (feat. Yungblud)

  5. Itch for the Cure (When Will We Be Free?)

  6. Kingslayer (feat. Babymetal)

  7. 1x1 (feat. Nova Twins)

  8. One Day the Only Butterflies Left Will Be in Your Chest Will Be Because I Put Them There (feat. Amy Lee)


Post Human: Survival Horror ist ein Triumph – mutig, aggressiv, melodisch, experimentell und zugleich unglaublich zugänglich. BMTH schaffen es, Nostalgie und Innovation zu verbinden, ohne sich zu wiederholen. Ein modernes Metalcore-Meisterwerk!

Punktewertung

Fehler gefunden? Melden.

Dieser Artikel kann Affiliate-Links enthalten, die mit gekennzeichnet sind. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Für dich ändert sich dadurch nichts, auch nicht am Preis, aber du unterstützt damit dieses Projekt. Deswegen bereits im Voraus: Danke.