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Boy & Bear - Tripping Over Time Review

Ein Album über das Ankommen


15.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
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Foto: Casey Moore. Mehr zum Thema Transparenz.

Mit ihrem sechsten Studioalbum Tripping Over Time melden sich die australischen Indie-Folk-Veteranen Boy & Bear eindrucksvoll zurück. Das Werk erscheint am 12. Dezember 2025 über V2 Records und zeigt die Band in einer neuen, gereiften Form: introspektiv, warm, ehrlich und zugleich von einer Leichtigkeit getragen, die aus Erfahrung und Selbstakzeptanz erwächst.

Schon der eröffnende Titelsong Tripping Over Time legt die Marschrichtung fest – weiche Gitarren, verträumte Harmonien und die unverwechselbare Stimme von Dave Hosking, die mehr erzählt als nur singt. Die Band schafft es erneut, komplexe Emotionen in einfache Melodien zu verpacken. Es ist Musik, die sich anfühlt wie eine Umarmung – sanft, menschlich und aufrichtig.

Zärtliche Melancholie und leuchtende Wärme
Thematisch dreht sich das Album um das Älterwerden, um Akzeptanz, um das Loslassen von Erwartungen. Songs wie Where Does Life Begin und Vertigo reflektieren die Suche nach Balance, während Ancestors und Thunder tiefer in familiäre und spirituelle Themen eintauchen. Lost Control – eine der beiden Vorabsingles – beschreibt die Mühen und die Schönheit von Beziehungen in schwierigen Zeiten, während Roses an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert, ohne jemals resigniert zu klingen.

Musikalisch bleibt Boy & Bear ihrem Stil treu: warme Folk-Gitarren, sanfte Percussion und diese unverwechselbare Harmonie zwischen Folk, Pop und Americana. Doch die Produktion klingt luftiger, organischer, direkter. Das liegt auch daran, dass die Songs live eingespielt wurden – was der Musik eine greifbare, intime Energie verleiht.

Träumen, tanzen, nachdenken
In der zweiten Hälfte des Albums verdichtet sich die Atmosphäre. Love Has Been Too Good To Me wirkt wie eine zärtliche Erinnerung, Sleep Talking und All These Years tragen die Sehnsucht in sich, die Boy & Bear seit ihren frühen Tagen begleitet. Mit Movie endet die Platte auf einer filmischen, melancholischen Note – leise, reflektiert, wunderschön.

Die Band beweist mit diesem Album, dass man auch ohne große Gesten berühren kann. Es sind die kleinen Nuancen – ein Atemzug, eine Textzeile, ein Gitarrenton –, die den Zauber von Tripping Over Time ausmachen.

Tracklist
  1. Tripping Over Time
  2. Where Does Life Begin
  3. Vertigo
  4. Ancestors
  5. Thunder
  6. Lost Control
  7. Love Has Been Too Good To Me
  8. Roses
  9. Sleep Talking
  10. All These Years
  11. Movie


Tripping Over Time ist ein reifes, zeitlos schönes Album, das den Moment feiert, statt ihm hinterherzujagen. Boy & Bear schaffen es, Melancholie und Optimismus so miteinander zu verweben, dass beides gleichzeitig existieren darf. Die Songs sind ehrlich, emotional und wirken wie ein musikalischer Blick nach innen – ohne Pathos, aber mit viel Seele. Ein ruhiges, aber starkes Werk, das genau weiß, was es will.

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