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Blutengel - Monument Review


2013-03-01  Jana  12 Likes  0 Kommentare 
Gothic - das ist längst nicht mehr nur "Underground" und auf eine spiezielle Hörergruppe beschränkt. Immer öfter hören auch "Normalos" die eine oder andere Band dieses Genres und manche Bands schaffen es mit dieser Musik sogar in die Charts. Eine Band, die das Potential dazu haben könnte, ist Blutengel, die seit Februar ihr neueste Scheibe "Monument" in den Regalen der Plattenhändler stehen haben.

Die Band Blutengel besteht schon seit 1998, hat dementsprechend schon einige Alben auf den Markt gebracht. In der Gothic-Szene sind sie längst kein unbeschriebenes Blatt mehr und jeder Fan von dieser elektronisch beeinflussten Musik aus der schwarzen Szene hat wahrscheinlich mindestens eine Single oder ein Album in der eigenen Plattensammlung. Einige Veränderungen bei der Bandformation hat es bei Blutengel im Laufe der Jahre natürlich auch gegen, so dass aus der anfänglichen Besetzung nur noch Sänger Chris Pohl übrig geblieben ist. Den weiblichen Gesangspart übernimmt mittlerweile Ulrike Goldmann.

Nun, wie gesagt haben Blutengel mittlerweile wirklich das Potenzial, salonfähig zu sein. Ob das aber wirklich vorteilhaft ist für eine Band, die eigentlich hauptsächlich in der schwarzen Szene gehört wurde? Oder besser gesagt: Ob man damit dann immer noch die ursprünglichen Fans erreichen kann? Es ist jedenfalls so, dass das neue Album "Monument" doch schon stark "anders" klingt, eben auch für Hörer, die nicht der Gothic-Szene entstammen, gut hörbar ist. Das ist ein großer Pluspunkt für diejenigen, die Mainstream mit Gothic-Klängen mögen, aber auch ein fetter Minuspunkt, wenn man doch eben diesen Mainstream-Charakter so gar nicht leiden kann. Zum Glück finden sich aber auf diesem Album für jede Gruppe Songs. So hat zum Beispiel "You walk away" eine eingängige Melodie mit diesem typischen "dunklen" Unterton, der einfach unheimlich gut gefällt - eingefleischten Fans ebenso wie Neuhörer. "Kinder dieser Nacht" hingegen ist das doch sehr Mainstream. Die Melodie, der Gesang - diesen Song könnte man sich tatsächlich im Radio vorstellen, allerdings als Fan eben doch zu Mainstream.

Aber mit anderen Songs zeigen Blutengel dann wieder das, wofür man sie so mag. "All these lies", "Willst Du?", "Save our Souls" und "Lebensrichter" hauen schön rein, bringen genau das Gefühl rüber, das man sich erwartet hat. Dennoch: So ganz überzeugen kann uns das Album nicht. Ein bisschen zu "weichgespült" klingen Blutengel mittlerweile, dabei fehlen dann aber doch die Gefühle - die werden nicht ordentlich vermittelt. Und zu oft denkt man an Unheilig. Das soll sicher keine Beleidigung sein - aber bei einer Elektroband der schwarzen Szene erwartet man einfach mehr Songs wie "All these lies" als solche wie "Kinder der Nacht". Auch können die deutschsprachigen Songs allgemein weniger überzeugen als die englischsprachigen.

Sicherlich - das alles ist reine Geschmackssache und irgendwie können wir uns ja auch für Blutengel's neuestes Album begeistern. Aber andererseits fehlen uns die richtig guten Elektronummern, die zwischen all den weicheren Nummern, die Blutengel eben salonfähig gemacht haben, untergehen. Hin und her gerissen und nicht so richtig begeistert schafft es "Monument" daher leider nur zu einer Bronzewertung bei uns, obwohl wir durch vorherige Alben wissen, dass Blutengel viel bessere Songs liefern könnten und bereits geliefert haben.

Tracklist:
1. A New Dawn To Rise (Intro)
2. You Walk Away
3. Kinder Dieser Stadt
4. All These Lies
5. Tears Might Dry
6. Uns Gehört Die Nacht
7. Die Zeit
8. When I Feel You
9. Willst Du?
10. Nie Mehr
11. Save Our Souls
12. Deine Welt
13. Lebensrichter
14. Monument


Einige klasse Tracks sind auf diesem Album vertreten. Andere (und das ist leider die Mehrheit) sind dagegen nichts besonderes. Schade, wir hatten uns mehr erhofft!

Punktewertung

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   Titel Monument
   Genre
   Release 2013-02-15
   Systeme
   Publisher Out of Line (rough trade)
   Altersfreigabe Freigegeben ab Jahren
   Homepage
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