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Blackbriar – A Thousand Little Deaths Review

Ein Album wie ein düsterer Traum


2025-10-15  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Blackbriar – A Thousand Little Deaths Review Bild Blackbriar – A Thousand Little Deaths Review Screenshot Blackbriar – A Thousand Little Deaths Review Foto

Blackbriar melden sich zurück mit einem ebenso eleganten wie dramatischen dritten Album, das die Grenzen des Symphonic Metal auf poetische Weise erweitert. A Thousand Little Deaths ist nicht nur ein würdiger Nachfolger ihrer bisherigen Werke, sondern ein echtes Ausrufezeichen – musikalisch, emotional und atmosphärisch.

Ein Statement in Schwarz und Silber: Die Produktion als Klanggemälde
Kaum eine Band versteht es so gut wie Blackbriar, Musik als cineastisches Erlebnis zu inszenieren. Von der ersten Sekunde an zieht „Bluebeard's Chamber“ den Vorhang auf für eine finstere Märchenwelt, die durch die opulente Produktion von Joost van den Broek noch weiter an Tiefe gewinnt. Die Klanglandschaft ist glasklar, detailverliebt und schafft es, bombastisch zu sein, ohne je kitschig zu wirken.

Zora Cocks Gesang ist der emotionale Anker des Albums: Mal zerbrechlich und verletzlich, mal durchdringend und bestimmt. Ihre Stimme verleiht Stücken wie „My Lonely Crusade“ oder „I Buried Us“ eine fast schmerzhaft schöne Ehrlichkeit. Immer wieder gelingen ihr Gänsehautmomente, die die ohnehin kraftvollen Arrangements noch weiter veredeln.

Geschichten aus Schatten und Sehnsucht – das lyrische Herzstück
Die Texte erzählen von verlorener Liebe, Tod und der bittersüßen Schönheit vergänglicher Momente. Dabei greifen Blackbriar tief in die Märchenkiste: „The Fossilized Widow“ klingt wie ein gotisches Gedicht, „Floriography“ versprüht viktorianische Melancholie. Der ständige Wechsel zwischen Fantasie und Realität, zwischen Metapher und Gefühl, macht das Album auch lyrisch zu einem Gesamtkunstwerk.

Trotz aller stilistischen Feinheiten bleibt die Band ihrer Linie treu. Stücke wie „Harpy“ oder „The Catastrophe That Is Us“ beweisen, dass Blackbriar es verstehen, symphonischen Bombast mit modernen Metal-Elementen zu verbinden. Gitarren, Streicher und Synthesizer stehen sich nie im Weg – im Gegenteil: Sie verschmelzen zu einem Sound, der düster-romantisch und kraftvoll zugleich ist.

Mit „A Thousand Little Deaths“ gelingt Blackbriar der endgültige Aufstieg in die erste Liga des Symphonic Metal. Wer Epica, Delain oder Within Temptation liebt, wird dieses Album feiern – und doch bietet Blackbriar genug eigene DNA, um sich davon deutlich abzuheben. Es ist die konsequente Weiterentwicklung ihres Stils, die Tiefe ihrer Themen, die Qualität ihrer Umsetzung – all das macht diese Platte zu einem Meilenstein.

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