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Agnostic Front - Echoes in Eternity

Echos einer Ära, die nie verstummt


07.11.2025  Captain  0 Likes  0 Kommentare 
Agnostic Front - Echoes in Eternity Bild Agnostic Front - Echoes in Eternity Screenshot Agnostic Front - Echoes in Eternity Foto

Mit Echoes in Eternity melden sich Agnostic Front eindrucksvoll zurück. Über 40 Jahre nach ihrer Gründung klingen Roger Miret, Vinnie Stigma und ihre Mitstreiter kein bisschen müde. Im Gegenteil: Das neue Album ist eine Wucht aus Energie, Haltung und purer Überzeugungskraft. Es ist kein nostalgischer Rückblick, sondern ein Schlag ins Hier und Jetzt – rau, aufrichtig und voller Feuer.

Bereits die Single Sunday Matinee zeigt, was Agnostic Front ausmacht: Gemeinschaft, Loyalität und der ungebrochene Spirit der alten New Yorker Hardcore-Szene. Der Song ist eine Hymne an die legendären Cbgb-Sonntage, an das Zusammenkommen, an Freundschaft – kurz: an eine Zeit, in der Musik noch echte Verbindungen schuf.

Kompromisslos wie eh und je
Echoes in Eternity liefert 15 Songs in klassischer Agnostic-Front-Manier: keine Spielereien, keine halben Sachen, sondern geradliniger Hardcore mit Biss. Way of War eröffnet das Album mit donnernden Riffs und klarer Botschaft – Widerstand, Haltung, Konsequenz. Mit You Say und Tears for Everyone zeigen sie, dass ihre Wut nie stumpf geworden ist. Hier wird protestiert, aber immer mit Herz und Überzeugung.

Ein Highlight ist Matter of Life & Death, auf dem Rap-Legende Darryl „DMC“ McDaniels (Run-D.M.C.) zu hören ist. Der Song verbindet zwei Welten – Old-School-Hip-Hop und Hardcore – zu einer gemeinsamen Sprache des Widerstands. Es ist ein Statement: Musik kennt keine Mauern.

Die Stimme der Straße, das Herz von New York
Roger Miret singt, schreit, ruft – aber immer mit Haltung. Seine Texte sind keine leeren Phrasen, sondern Beobachtungen aus dem echten Leben: über Ungerechtigkeit, Spaltung, Gewalt und Zusammenhalt. Divided, Shots Fired oder Hell to Pay wirken wie Schlagzeilen einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Doch zwischen all dem Zorn steckt Hoffnung. Agnostic Front glauben weiterhin an Gemeinschaft, an Solidarität, an die Kraft der Musik.

Musikalisch bleibt alles dort, wo es hingehört: wuchtige Drums, knurrende Basslinien, Stigmas unverkennbarer Gitarrensound. Das ist kein Hochglanz-Hardcore – das ist das Original: roh, direkt und authentisch.

Tradition trifft Gegenwart
Trotz ihres Alters klingen Agnostic Front nicht wie Veteranen, die von früher erzählen – sie sind immer noch mitten im Geschehen. Echoes in Eternity beweist, dass man treu zu seinen Wurzeln stehen kann, ohne stehenzubleiben. Das Album ist eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, getragen von derselben Energie, die den New York Hardcore einst groß gemacht hat.

Turn Up the Volume und Obey sind klare Kampfansagen: Laut sein, aufstehen, nicht einknicken. Und wenn das Album mit Eyes Open Wide endet, bleibt der Eindruck, dass Agnostic Front nichts an Relevanz verloren haben – sie sind immer noch das Gewissen der Szene.

Echoes in Eternity ist Hardcore in Reinform – ehrlich, politisch, emotional. Agnostic Front klingen so frisch, wie man es einer Band nach über vier Jahrzehnten kaum zutraut. Die Songs brennen, weil sie gelebt sind. Dieses Album ist kein Versuch, modern zu wirken – es ist ein Statement: Hardcore lebt, solange es Menschen gibt, die sich trauen, laut zu bleiben.

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