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Yukon Review


2010-05-31  Tonio Gas  11 Likes  0 Kommentare 
"Yukon", Action/Abenteuer, USA 1981, Regie: Peter Hunt, mit Charles Bronson, Lee Marvin, ca. 95 Min., deutsch, italienisch, englisch, nennenswertes Extra: Interview mit Bronson und Marvin, alles in guter Qualität

Das Gesetz verlangt es so. Hier oben bin ich das Gesetz.
Mit diesen beiden Sätzen, an unterschiedlichen Stellen des Filmes gesprochen, scheint sich ein von Lee Marvin gespielter Gesetzeshüter selbst zu widersprechen. Wenn er das Gesetz ist, wieso kann er einen mysteriösen Fremden (Charles Bronson) nicht einfach laufenlassen? Dieser hat zwar einem Mann einen Hund zwangsabgekauft, aber nur um ihn vor quälenden Hundekämpfen zu retten. Und später hat er einen Mann erschossen, aber nur in Selbstverteidigung. Marvin weiß jedoch: Macht er bei der Menschenjagd nicht mit, werden andere kommen, Brutalere, Dämlichere auch, und das Blutvergießen wird kein Ende nehmen.

Auf einer wahren Geschichte basierend, erzählt "Yukon" von zweien, die im kanadischen Yukon Territory Gegner wider Willen sind und einander eigentlich respektieren. Wie oben schon angedeutet, ist der Film insgesamt erfreulich ambivalent, auch in den Nebenfiguren der "Jäger", die teils reichlich kaputte Glücksritter sind. Der Film lebt ferner von einer imposanten Naturkulisse und zwei charismatischen Hauptdarstellern, die sich den Darstellerkuchen genauso geschickt aufteilen wie Bronson und Jack Palance in "Chatos Land". Bronson hat deutlich weniger Filmminuten und vor allem weniger Text - er ist der einsame Wolf, der nicht seinen Frieden finden kann. Meist spielt die Geschichte unter den Jägern, und Marvin darf den anderen und den Zuschauern erklären, was Sache ist.

Das funktioniert hervorragend, und jeder ist erkennbar in seinem Part zuhause. Indes, für eine Jagd wider Willen ist dieser Film mitunter abstoßend brutal - erkennbar bemüht, nichts auszulassen und die Bedürfnisse derjenigen zu bedienen, die sich in den Achtzigern einen Bronson ansahen. Regisseur Peter Hunt bestätigt, dass bis in die Achtziger die Regel galt: Wer bei Bond mitgemacht hatte, konnte außerhalb Bonds kein Bein an die Erde bekommen. Hunt erweist sich als solider Handwerker, der die Landschaft und Personen schön, aber nicht besonders originell in Szene gesetzt hat. Obwohl Schussverletzungen tatsächlich eine hässliche Angelegenheit sind, wirkt es aufgesetzt, dass Hunt ein ums andere Mal den Mangel an Originalität mit dem detailverliebten Zeigen der Folgen von Gewalt kompensieren will. Allzu sehr kann das aber auch nicht von den Qualitäten des Filmes ablenken, daher klar über die Hälfte der Punkte.

Interessanter, Abenteuerfilm, insgesamt über'm Strich, aber zu brutal.

Punktewertung

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   Titel Yukon
   Genre
   Release 2010-04-30
   Systeme
   Publisher Koch Media GmbH - DVD
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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