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Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte Review


2012-03-12  Torsten  9 Likes  0 Kommentare 
Mit dem gleichnamigen und bereits 1997 erschienenen Kinderbuch hat Luis Sepulveda bereits in mehreren Ländern Erfolge gefeiert, eine wirklich liebens- und lesenswerte Geschichte. Ob die unter der Regie von Enzo d'Alò produzierte Verfilmung dann auch sehenswert ist haben wir uns unter der bereitwilligen Unterstützung zweier Aushilfstester im Kindesalter einmal näher angeschaut.

Versprechen werden nicht gebrochen
Das Wetter ist klar, die See ist ruhig, Möwen suchen das Wasser nach Beute ab. Doch die Idylle des schönen Tages nimmt ein jähes Ende, als sich eine dicke, klebrige Schicht über die Flügel einer unvorsichtigen Möwe legt. Ein Öl-Teppich bedroht den Lebensraum der Seevögel und die kleine Möwe Kengah ist gefangen inmitten dieser hinterhältigen Falle. Der Gedanke an den in ihr schlummernden Nachwuchs gibt ihr letzte Kraft. Sie muss ihr Junges in Sicherheit bringen und so schafft sie den rettenden Flug in das Hafenviertel der nahe gelegenen Hansestadt. Die Bruchlandung auf einem im Hamburger Hafenviertel gelegenen Balkon beschert ihr die Zusammenkunft mit Kater Zorbas. Ausgerechnet eine Katze! In ihren letzten Atemzügen ringt sie dem dicken Kater jedoch drei Versprechen ab. Er soll das Ei verschonen und bis zum Schlüpfen des Kükens hüten und zu allerletzt dem kleinen Piepmatz auch noch das Fliegen bei bringen. Die absurde Situation verunsichert Zorbas, der daraufhin die Verstärkung seiner Freunde sucht. Doch Kengah ist bereits tot und Versprechen müssen eingehalten werden, das ist Ehrensache unter den Hamburger Hafenkatzen.

Eine ungleiche Freundschaft
Und so ist der Faulpelz Zorbas verantwortlich für ein Möwenküken, beschützt ihn mit seinem Leben, ist ihm Freund und Vater. Doch die im Hafen herrschende Ratten-Bande hat es auf den kleinen Besucher abgesehen und Zorbas muss ihn in Sicherheit bringen. Zwei Versprechen hat er einhalten können, doch das dritte will ihm und seinen Freunden einfach nicht gelingen, denn der kleine Vogel hält sich für eine Katze und Katzen können nun einmal weder das Fliegen lehren, noch selber fliegen. Ihre letzte Hoffnung liegt bei den Menschen. Kann ein Dichter und sein Sohn den Freunden helfen?

Klare Linien und jede Menge Singsang
Im Angesicht moderner Animationsproduktionen Pixars wirkt das Werk von Ascot Elite Home Entertainment natürlich etwas angestaubt. Aber die klassischen Zeichnungen haben noch immer ihren Charme und schonen die Augen der meist doch sehr jungen Betrachter. Die Qualität der Sprecher ist etwas schwankend und hat neben einigen sehr schön gesprochenen Rollen auch Ausfälle zu verzeichnen, die nicht so recht passen wollen. Neben Uwe Ochsenknecht wirken unter anderem auch Barbi Schiller, Thomas Fritsch und Carin Tietze als Sprecher mit, eine bunte Mischung. Der Soundtrack lockt mit einfach aufgebauten und leicht nach zu singenden Texten. Ideal für Kinder, die gerne mitsingen und bei der bewegenden Musik im Abspann kuscheln wollen.

Die Geschichte der ungleichen Beziehung zwischen Katze, Mensch und Vogel ist ein Spiegel der Gesellschaft, in der Vorurteile und Ungleichheit Freundschaft und Akzeptanz verhindern. Doch mit Toleranz, Hingabe und Liebe lassen sich selbst die größten Hürden überwinden und die schwersten Probleme lösen. Eine putzige, aber auch bewegende Geschichte für Kinder und jung gebliebene, die sich einer Begeisterung für klassische Animationsfilme nicht frei sprechen können.

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