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Universe for Sale Review
Handgezeichnete Sci-Fi-Melancholie
27.11.2025 Captain PC 0 Likes 0 Kommentare
„Universe for Sale“ ist eines dieser Spiele, die man kaum beschreiben kann, ohne Gefahr zu laufen, seinem Zauber etwas zu nehmen. Es ist eine Mischung aus Visual Novel, leichtem Point-and-Click, Mini-Games und einer Prise kosmischer Philosophie. Keine Action, keine Rätsel im klassischen Sinne – dafür Atmosphäre, Charaktere, Weltgefühl. Und zwar so viel, dass du dich irgendwann fragst, warum dieses Spiel nicht viel bekannter ist.
Ein Universum, das sich schwer greifen lässt – im besten Sinne
Die Prämisse: Lila mischt kleine Universen in Reisschalen und verkauft sie auf einem Jupiter-Marktstand, während ein mysteriöser Kultist eine Wahrheit sucht, die größer ist als er selbst. Die Handlung ist bewusst verschachtelt, verwoben, manchmal verwirrend – bis sich alles wie ein Puzzle zusammenfügt. Das Ergebnis ist eine berührende, surreale Sci-Fi-Geschichte, die Themen wie Verlust, Identität und Spiritualität aufgreift, ohne jemals kitschig zu werden.
Spielmechanisch ist das Ganze überschaubar: viel Dialog, gelegentliche Fortbewegung, und Mini-Games wie das titelgebende Universum-Mixen. Manche lieben das, manche hassen es – denn die Steuerung wirkt manchmal etwas träge, und das Fehlen komfortabler Save-Optionen sorgt gelegentlich für Frust. Wer hier ein klassisches Adventure erwartet, wird enttäuscht. Wer sich aber treiben lässt, bekommt ein interaktives Comic, das visuell zu den schönsten Indie-Produktionen der letzten Jahre gehört.
Atmosphäre, die hängen bleibt
Die handgezeichneten Artworks erinnern an Moebius, die Farbpalette schafft eine warme Melancholie, und der Sound legt sich wie ein zarter Nebel über die Szenen. Die Welt wirkt klein, aber lebendig – eine Kolonie, in der Regen Säure ist, Kultisten ihre Körper zerlegen und Roboter zu zweit ein Sprachmodul teilen. Das klingt schräg? Ist es auch. Aber es funktioniert erstaunlich gut.
„Universe for Sale“ ist ein Spiel für Menschen, die gerne lesen, gerne denken und sich Zeit nehmen können. Die Geschichte belohnt Geduld, auch wenn das Tempo manchmal anstrengend langsam ist. Kleine Bugs und gelegentlich hakelige Minispiele mindern den Gesamteindruck, zerstören ihn aber nicht.
Fazit
„Universe for Sale“ ist ein stilles Indie-Juwel, das weniger durch Gameplay, sondern durch Atmosphäre und Erzählkunst überzeugt. Das Spiel nimmt dich mit in eine melancholische Sci-Fi-Welt voller philosophischer Fragen, skurriler Charaktere und wunderschöner handgezeichneter Bilder. Ja, das Tempo ist langsam und manche Mini-Games wirken etwas sperrig – aber wer sich darauf einlässt, erlebt eine überraschend emotionale Geschichte über Verlust, Identität und menschliche Zerbrechlichkeit. Es fühlt sich an wie ein interaktiver Graphic Novel, der mit jedem Kapitel etwas mehr Tiefe zeigt. Für Fans von ruhigen, erzählerischen Spielen ist es ein Volltreffer, für Action-Freunde dagegen nichts. Ein kleiner Geheimtipp, der sich vor allem durch Stil, Seele und Mut zu etwas völlig Eigenem auszeichnet.
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