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Therapie zwecklos Review


2012-03-25  Matthias Kraut  9 Likes  0 Kommentare 
Eins kann versprochen werden: Nach diesem Film sollte man sich erst einmal selbst in Therapie begeben, denn dieser Streifen ist einfach verrückt!

Die Story
Ausgangsort von "Therapie Zwecklos" ist ein französisches Restaurant in New York. Hier treffen sich die beiden New Yorker Bruce (Jeff Goldblum) und Prudence (Julie Hagerty) auf ein Blind Date, das durch eine Kontaktanzeige im 'New York Magazine' initiiert wurde.
Sofort wird einem klar, dass die beiden Charaktere zwei schräge Vögel sind: Bruce ist arrogant, etwas verrückt und zudem bisexuell, was wiederum die eher verklemmte, neurotische Prudence aus der Fassung bringt, zu mal Bruce nicht nur unverhohlen seine sexuelle Orientierung preis gibt, sondern ihr auch verrät, dass er eigentlich mit einem anderen Mann zusammenlebt. Nachdem Bruce auch noch Prudence Brüste kommentiert und im Restaurant zudem kein Essen serviert wird, geht die hungrige Prudence mächtig an die Decke.

Damit verwandelt sich das geplante Blind Date schnell in ein Desaster. Doch wie es das Schicksal will, treffen sich die beiden bald daraufhin ein weiteres Mal in besagtem Restaurant, da Bruce abermals eine Kontaktanzeige unter einem falschen Namen aufgegeben hat und Prudence prompt auf diese wieder antwortete.

So passiert es, dass die beiden versuchen eine Art Beziehung aufzubauen, jedoch nicht ohne Probleme: Bruce' männlicher Partner und Mitbewohner Bob (Christopher Guest) ist krankhaft eifersüchtig, genauso wie Bob's Mutter, die diesen bemuttert und sich in Bruce' Leben einmischen will, um ihren Sohn Bob zu schützen. Weiterhin kommt zu diesem verrückten Ensemble nicht nur Prudence' Therapeut Stuart (Tom Conti) hinzu, der etwas sexbesessen scheint, jedoch unter verfrühten Samenergüssen leidet, sondern auch Bruce Therapeutin Charlotte (Glenda Jackson), die meistens ihre Sitzungen verschläft, Sprachstörungen hat und des öfteren ihre Patienten verwechselt. Chaos ist hier also vorprogrammiert!

Therapie zwecklos!
Eine große Schwäche des Streifens (übrigens eine Adaption eines Theaterstücks) besteht darin, dass dessen Plot und Szenen oftmals völlig zusammenhanglos und wirr erscheinen, was nicht zuletzt an den gänzlich irrelevanten Sachen, die sich entweder im Hintergrund abspielen oder parallel passieren, liegt. Wer ist dieser makabre Typ, der seine gesamtes Leben im französischen Restaurant zu verbringen scheint, um unheimliche Blicke in den Raum zu werfen? Oder was hat es mit dieser dürren Frau auf sich, die sich ebenfalls bei Stuart in Therapie befindet, kein Wort spricht, aber ständig ihre Brüste zur Schau stellt? Solche Fragen verfolgen den Zuschauer den ganzen Film über und werden auch nie geklärt.

Unweigerlich ist man als Zuschauer permanent verwirrt und eher genervt als belustigt. Schade, denn immerhin handelt sich hier um eine Komödie, die durchaus Potential hätte. Meistens scheint es jedoch eben, als hätte man die vermeintlichen Sketches einfach wahllos zusammengeschnitten, diese mit verrückten Nebencharakteren, die absolut nichts mit der ganzen Angelegenheit zu tun haben, vermischt und den Film in diesem Zustand veröffentlicht. Zu keiner Zeit ist man sich sicher, ob die Regie es so gewollt oder einfach nur einen schlechten Job gemacht hat. Die Schauspieler machen hingegen einen soliden Job und spielen die Charaktere genauso verrückt und überspitzt, wie sie einem erscheinen.

Wie bereits erwähnt, kann man dem Film eine gewisse Witzigkeit nur bedingt zusprechen. Amüsant erscheint hingegen der Plot um die beiden Therapeuten, die sich zufälligerweise und unwissentlich eine Praxis teilen, sich aber hin und wieder in einem leeren Büro als völlig Fremde treffen und anonymen Sex haben.
Im Großen und Ganzen fehlt es dem Film jedoch an Substanz. Vielleicht sind die wirren Szenensprünge so gewollt und möglicherweise haben diese ganzen Nebensächlichkeiten, die in "Therapie Zwecklos" auf die eine oder andere Weise ihren Platz suchen, auch eine plausible Existenzberechtigung. Wir konnten jedoch keine finden!


Der Titel des Films sagt einiges über dessen Inhalt aus! "Therapie Zwecklos" ist so verrückt, dass man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Lustig ist die Komödie nur stellenweise, ziemlich verwirrend die ganze Zeit. Wenn man sich mal selbst in Therapie begeben will, jedoch keinen legitimen Grund findet, um dies zu tun, der sollte sich den Film anschauen. Doch Vorsicht ist geboten, die Therapie könnte zwecklos sein!

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   Titel Therapie zwecklos
   Genre
   Release 2011-11-18
   Systeme
   Publisher MIG Filmgroup
   Altersfreigabe Freigegeben ab Freigegeben ab 16 Jahren Jahren
   Homepage
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